Die «gelbe Gefahr» erfasst westliche KI

Exklusive Enthüllung: künstliche Intelligenz mit Schlitzaugen.

Von Felix Abt

Ich werde es nie in die Schlagzeilen von CNN schaffen, aber wenn es trotzdem passieren sollte, ganz aus Versehen, würde sie, im Unterschied zu Gautam Adanis, wohl so lauten: «One of Asia’s poorer business men is not yet addicted to artificial intelligence.»

Da ZACKBUM wiederholt auf die Errungenschaften der KI und die Gefahren für Journalisten hingewiesen hatte, insbesondere für solche mit geringer natürlicher Intelligenz, wollte ich auch herausfinden, welche Ergebnisse ich als Nicht-Journalist daraus ziehen könnte.

Mit OpenAI bin ich allerdings nicht weit gekommen, weil es in dem südostasiatischen Land, in dem ich derzeit lebe, «nicht verfügbar» ist.

Also probierte ich seinen grossen Konkurrenten aus, bei dem der reichste Mann Asiens ein Süchtiger ist, und, oh Schreck, da fand ich heraus, dass zumindest in diesem Fall die künstliche Intelligenz bereits fest in chinesischer Hand ist. Hier ist der Beweis:

Dies sollte deutlich machen, dass es sich eindeutig um ein pro-chinesisches und anti-amerikanisches Propagandakriegswerkzeug handelt. Jetzt sollten sich Analysten, Sicherheitsexperten, Politiker und Journalisten so schnell wie möglich mit dieser neuen chinesischen Bedrohung auseinandersetzen. Denn wenn es schon ein Verbot der chinesischen Huawei-Telefonie gibt, bei der nicht der Hersteller der Hardware, also Huawei, sondern die Transporteure der Daten, also die Telekommunikationsunternehmen, gemeinsam mit der NSA und anderen Geheimdiensten die Daten der Nutzer abgreifen können, die sogar wissen, wann jemand nachts im Bett furzt, dann sollten solche KI-Anbieter im Dienste Chinas erst recht verboten werden.

Angelo Carusone, Präsident des gemeinnützigen Medienbeobachters Media Matters for America, hat eine weitere chinesische Bedrohung im Sinn, die in den USA wahrgenommen wird, nämlich den Instagram-Rivalen TikTok, der ebenfalls in den USA verboten werden soll. Wir können getrost davon ausgehen, dass das Verbot dieser App bald auch von transatlantischen europäischen Politikern und Medienpartnern gefordert werden wird.

Es scheint, dass Carusone, genau wie amerikanische Politiker und Medienschaffende, die begonnen haben, dafür zu sorgen, dass das Verbot von TikTok in Regierungsbüros und Schulen umgesetzt wird, und die ein vollständiges Verbot anstreben, völlig ausser Acht gelassen haben, dass die amerikanischen Daten von TikTok über ein amerikanisches Unternehmen abgewickelt werden, wie TechCrunch berichtete, und wo eigentlich nur US-Geheimdienste und das FBI dann exklusiven und völlig legalen Zugang zu den Nutzerdaten haben.

Oracle bietet in der Tat «umfassende Tiefenverteidigung» gegen chinesische und andere Eindringlinge, ist aber gesetzlich verpflichtet, eine Ausnahme für die US-Regierung zu machen. Während der amerikanische Geheimdienstapparat Beschlüsse von Geheimgerichten nutzt, um unbegrenzten Zugang zu privaten Daten zu erhalten, kann sich das FBI beispielsweise durch eine «Subpoena» einer Justizbehörde auch Zugang zum Inhalt verschlüsselter Nachrichten von vermeintlich sicheren Messaging-Dienste wie z.B. WhatsApp verschaffen.

Was Chinas kommunistisches Regime noch gefährlicher macht, ist die Tatsache, dass dort nicht nur Männer, sondern auch Frauen an der Entwicklung künstlicher Intelligenz arbeiten, weil es angeblich Frauen in entsprechende Jobs zwingt.

Vor Jahren warnte der «Economist», das prominente Sprachrohr des angelsächsischen Empires, vor der Entwicklung von KI in China. Jetzt ist es höchste Zeit für den Westen, massiv in künstliche Intelligenz zu investieren, um China künstlich relativ weniger intelligent zu machen. Denn wie uns die westlichen Medien, aber nur sie, seit langem erzählen, strebt China nach der Weltherrschaft. Doch dank entsprechender Korrekturinvestitionen werden westliche KI-Plattformen bald vehement bestreiten, dass es sich dabei um Projektionen angelsächsischer Mächte handeln könnte.

 

5 Kommentare
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Einem Rechner Intelligenz zu bescheinigen ist schon gewagt. Ausser man weiss nicht was Intelligenz ist. Ein hochgebildeter Mensch der alles weiss, aber nicht viel anfangen kann damit, ist einfach ein wandelndes Lexikon. Einen einfachen Bauern, der sein bescheidenes Wissen geschickt einzusetzen weiss, nennt man bauernschlau. Das ist Intelligenz, und nicht die Bildung. Jetzt bringen Sie mal einem Rechner bei, einfallsreich und pfiffig zu sein, und nicht nur menschliches Denken und Verhalten nachzuahmen mit Hilfe riesiger Datenmengen und Algorithmen. Da werden einfach Erwartungen erfüllt aber nichts Neues kreiert. Keine Fantasie, keine Kreativität keine Gefühle. Unlogisches Verhalten eines Rechners ist nur über einen Zufallsgenerator möglich, und das hat nichts mit einem Bauchgefühl zu tun. Da beeindruckt mich ein Gorilla oder Orang-Utan bedeutend mehr. Die stammen ja bekanntlich von uns Menschen ab.

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    • Felix Abt
      Felix Abt sagte:

      Aus heutiger Sicht mögen Sie Recht haben. Oder vielleicht sollten wir sagen, aus der Sicht von gestern, denn wir wissen nicht, wie weit die Wissenschaftler, die Gehirnforschung betreiben und an einem künstlichen Gehirn arbeiten, schon sind.

      Auf jeden Fall gibt es Wissenschaftler, die davon überzeugt sind, dass sie das menschliche Gehirn in einigen Jahren reproduzieren können. Wenn sie das geschafft haben, werden sie es auch verbessern wollen.

      Eine gängige Definition von Intelligenz ist die Fähigkeit einer Person oder Sache, Ziele in einer Vielzahl von Umgebungen zu erreichen. Wir können beurteilen, inwieweit Computer und Menschen diese Definition erfüllen können.

      Andere Definitionen von Intelligenz beinhalten den Besitz einer Reihe von Merkmalen, wie die Fähigkeit zu denken, Wissen darzustellen, zu planen, zu lernen und zu kommunizieren. KI-Systeme verfügen zwar bereits über einige dieser Eigenschaften, aber keines von ihnen beherrscht sie vollständig.

      KI-Systeme dürften aber mit zunehmender Entwicklung ihre Fähigkeiten besser an verschiedene Situationen anpassen, ähnlich wie Menschen es können. Dies würde die Entwicklung einer «echten künstlichen Intelligenz» bedeuten, die für einige Forscher höchste Priorität hat. Dadurch könnte theoretisch eine künstliche Intelligenz entstehen, die die menschliche Intelligenz übertrifft. In diesem Zusammenhang verwenden Wissenschafter den Begriff «Singularität», um einen Umstand zu beschreiben, bei dem ein KI-System Handlungsfähigkeit erlangt und die menschliche Kontrolle übersteigt. Die Experten streiten noch darüber, ob und wann dies der Fall sein wird.

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      • Niklaus Fehr
        Niklaus Fehr sagte:

        Ich glaube eher, dass die Wissenschaftler an der fehlenden Seele scheitern werden die daran beteiligt ist. Wenn man denn an eine solche glaubt. Interessant ist, dass im Bayerischen Wald schon vor fast hundert Jahren von selbstfahrenden Autos als Vorzeichen eines Dritten Weltkriegs gesprochen wurde. Da Computer noch unbekannt waren drückten sie das dann so aus: «Wenns die Toten mit dem Auto fahren, dann…» Der Rechner wurde als etwas das nicht lebt bezeichnet. Und das wird er auch bleiben.

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