Panzer für den Jemen!

Unterstützen wir die Freiheitsnation!

Der Jemen, vor allem die ehemalige demokratische Volksrepublik, ist in der mühsamen Metamorphose vom post-sowjetischen Korruptionshub zur Freiheitsnation. Daran gehindert wird er von der «operation decisive storm».

Seit 2015 bomben und schiessen Saudi-Arabien, unterstützt von Ägypten, den USA und England, das von einem Bürgerkrieg zerrissene Land in die Steinzeit zurück. Die Folgen sind dramatisch. Im Jemen spielt sich laut UNO die grösste humanitäre Katastrophe des 21. Jahrhunderts ab. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sind von Hilfslieferungen abhängig.

Eine beinahe vollständige Blockade des von Importen abhängigen Landes führte zu einem weitgehenden Zusammenbruch der Infrastruktur, des Gesundheitswesens und der staatlichen Ordnung. Im seit 8 Jahren andauernden Gemetzel wurden von den Truppen des mittelalterlichen saudischen Regimes unzählige Kriegsverbrechen begangen.

Daher erschallt überall, vor allem in den Medien des Ringier-Verlags, der Ruf: Wer dem Jemen militärisch nicht zu Hilfe eilt, obwohl er könnte, unterstützt Mohammed bin Salman al-Saud. Das ist der Diktator, unter dessen Regime Oppositionelle auch mal in einer saudischen Botschaft bestialisch ermordet und in Einzelteilen beiseite geschafft werden.

Genauso markig erschallt in den Schweizer Medien die Forderung, sämtliche Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien sofort einzustellen. Denn von diesem fundamentalistisch-fanatischen Land aus, gelenkt von religiösen Wahnsinnigen, wüte sonst die Pandemie des Bösen auch in diesem Jahr weiter.

Gleichzeitig wird der Bundesrat energisch auch von Journalisten von Tamedia aufgefordert, endlich Besitztümer reicher Scheichs in der Schweiz zu beschlagnahmen; alleine um den Genfersee herum würde sich da einiges zusammenläppern. Zudem sei endlich zu untersagen, dass im Jumbojet einfliegende Mitglieder der korrupten Herrscherclique ganze Etagen in Genfer Luxushotels in Beschlag nehmen.

Gegen das saudische Regime, das fordern selbst Vertreter von CH Media, sei ein internationaler Gerichtshof einzurichten, der die Verantwortlichen für den Völkermord im Jemen zur Verantwortung ziehen solle. Zugleich müsse Saudi-Arabien dazu gezwungen werden, für die unermesslichen Schäden aufzukommen, die seine völkerrechtswidrige Invasion im Nachbarland verursacht habe.

So könnte es sein. So wäre es, wenn nicht in Wirklichkeit Doppelmoral, abgründige Heuchelei, Einäugigkeit und Weltvergessenheit in den Schweizer Medien herrschen würden.

Was fehlt dem Jemen, damit er auch auf der publizistischen Landkarte wie die Ukraine aufleuchtete? Leider einiges. Seinen Herrschern fehlt die Beratung durch Profis und Spin Doctors der teuersten US-amerikanischen PR-Buden. Zudem hat der Jemen den falschen Feind. Nicht den bösen Putin und sein Unrechtsregime, sondern den lieben Salman mit seinem westlich-modernen Staat. Schliesslich, so einfach ist das, haben die Einwohner die falsche Hautfarbe, keine nennenswerten Rohstoffe und sind überhaupt ziemlich weit weg.

Es wäre wohl zu viel verlangt, wenn über die Barbarei im Jemen gleich oft berichtet würde wie über die Kriegshandlungen in der Ukraine. Aber so ab und an, das wäre doch möglich. Wäre es, wenn die skelettierten Redaktionen noch in der Lage wären, sich mehr als einem Thema aufs Mal zu widmen.

4 Kommentare
  1. René Küng
    René Küng sagte:

    Und einfach zur Ergänzung und Provokation (auch ein wenig an Herrn Zeyer und die einäugigen NATO-Minsk Missbraucher):
    die Ost-Ukraine war jahrelang in unseren Medien ein kleines Jemen. Wer hat da über die Bomben der Demokratie-Helden aus Kiew auf seine ungeliebte Minderheit geschimpft?

    Wird weiterhin beharrlich schön geredet und das Geschichtsverständnis der Aggression beginnt je nach Bedarf ab dem Datum, wo ‹der andere› den ersten Stein geworfen hat.

    Vielleicht müsste Frau Amherd mal eine Ladung Gotthard-Granit aus Pilatus-Bombern in Jementischen Sand abwerfen als ’special operation›. Dann wäre alle Hilfe aller Heuchler dem geschundenen Volk garantiert.

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  2. René Küng
    René Küng sagte:

    Bitter.
    Utopie (bzw eigene Kategorie von fake zack),
    aber vor allem messerscharf die ungeheuerliche ‹DoppelUNmoral, abgründige Heuchelei, Einäugigkeit und Weltvergessenheit› der Schweiz bloss gestellt.

    Weil Zeyer den Sportteil nicht liest (ausser wenn von der Frontseite abwärts alles Sportbusiness ist),
    hier die ausgelassene ’niuss›:
    Ronaldo soll in seinen Aufwärmwochen im met à vers Saudi-Arabien schon 20 Millionen oder so verdient haben (Achtung, es gibt auch Schweizer die sich dort warm fühlen).
    Wenn er zwei oder drei Jahre dort hüpfen kann, sollen es 500 Millionen sein.
    Da bleibt sicher das eine oder andere auf Schweizer Konten hängen und das ist doch das Einzige, was zählt bei uns?

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