Wumms: Andreas Tobler
Was entsteht, wenn Tobler auf die «Republik» trifft? Ein Schleimpfropfen.
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Was passiert, wenn Konzernjournalist Andreas Tobler auf den NZZaS-Chefredaktor Jonas Projer trifft? Ein von Vorurteilen und üblen Unterstellungen gespickter Text. Denn Tobler wusste schon, bevor Projer sein Amt antrat, dass der «dem Qualitätsanspruch der «NZZamSonntag» widerspricht».
Nichts Besseres schmierte die «Republik» hin. Kolportage von anonymen Quellen, angefüllt mit Geschwurbel: «Doch das ist keine Geschichte über die Erschöpfung des Jonas Projer. Es ist eine über Verführung, Machtdemonstrationen und falsche Erwartungen.»
Was passiert, wenn der Automechaniker Tobler (von Tieferlegen hat er viel Ahnung) auf die «Republik» trifft? Ein serviles Porträt entsteht, bei dem Schwurbler Constantin Seibt und der völlig freiwillig und kurzfristig zurückgetretene Chefredaktor Oliver Fuchs unwidersprochen alles schönschwätzen können, was in letzter Zeit schiefgelaufen ist.
Ein ständiges Gehen (und auch ein wenig Kommen) auf allen Ebenen im Magazin? «Die zahlreichen Wechsel erklärt Seibt mit ihrem heroischen Anspruch, im Tagesgeschäft des Journalismus den «endgültigen Text» zu schreiben.» Der eigentliche Gründer und Langzeitchefredaktor Christof Moser trat Knall auf Fall zurück und redigiert heute aus dem fernen Berlin Texte. Zudem sagt er, er sei mit einer «Ansammlung von Inkompetenz, Mobbing und schlechten Entscheidungen konfrontiert» worden, Verirrte und Verwirrte blieben in einem Sumpf zurück, aus dem sie nicht mehr herausfänden.
Ach ja, salbadert Seibt, «sie seien nicht so gut im Streiten, daher gebe es manchmal «Zeiten der Ruhe – und manchmal wieder Zeiten, in denen wir miteinander sprechen»». Man stelle sich nur vor, was Tobler gekräht hätte, wenn sich der ehemalige Chefredaktor der NZZaS so über die Zustände in seinem Blatt geäussert hätte.
Eine Million Rückstellungen für mögliche Steuervergehen? «Wenn man sie «formal leicht anders verbucht hätte», wäre die Sache okay gewesen.» Habe man nicht alles besser machen wollen als andere? «Ehrlich gesagt, finde ich das die erste dumme Frage, die in diesem Gespräch gestellt wird», sagt Seibt.»
Ist nicht eine gewisse Ermüdung der Leserschaft zu konstatieren, angesichts so ellenlanger wie langweiliger Artikel? ««In diesem Jahr haben wir uns nochmal um etwa 10 Prozent gesteigert, auf etwas über 2600», sagt Oliver Fuchs», das ist die durchschnittliche Anzahl von Lesern eines Artikels am Veröffentlichungstag.
2600? Für ZACKBUM wäre diese Zahl völlig okay, als branchenspezifische One-Man-Show. Aber für das Millionen verschlingende «Republik»-Magazin mit fast 50 Mitarbeitern, die allerdings auch keinen wesentlich höheren Ausstoss als ZACKBUM hinkriegen?
Wie es – wenn die überhaupt noch vorhanden sind – alle Qualitätskontrollen bei Tamedia durchgehen lassen, dass diese 16038 Anschläge voller Bullshit eine Seite der SoZ füllen, ist völlig unverständlich.
Es ist Schreiberling Tobler unbenommen, weder die NZZaS noch deren Chefredaktor zu mögen. Es ist ihm als persönliche Meinung unbenommen, die «Republik» und Constantin Seibt zu mögen. Es ist ihm auch unbenommen, den Oberfrauenversteher zu spielen. Es ist unverzeihlich, dass er schon mal die Aufforderung «Roger Köppel tötet. Tötet Köppel Roger» als «Theatermord» verniedlichte. Es ist die Frage, ob diese Lobhudelei und Schönschreibung übler Zustände eine Stellenbewerbung sein soll oder nicht.
Es ist aber eine Frechheit, dem zahlenden Publikum einen solchen Murks zu servieren.
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