Wumms: Hansi Voigt

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte.

Der Mann ist ein Tausendsassa. Voigt präsidiert neu den Verein «Netzcourage». Ein Aufstieg vom «Präsident a.i.». Wer ihn allerdings in dieses Amt gehoben hat, ist geheim.

Voigt ist zudem «Co-Geschäftsleiter» von «we.publish». Noch nie davon gehört? Also bitte: «Die We.Publish Foundation fördert unabhängige journalistische Angebote und die Medienvielfalt in der Schweiz.» Wie sie das macht? Also man sollte auch mal aufhören, Fragen zu stellen.

Dann ist Voigt der Gründer von «watson». Das erwähnt er gerne in seinem Lebenslauf, die Umstände seines Abgangs lieber nicht. Etwas halsstarrig hält der Wanner-Clan an diesem Millionengrab fest.

Dann war Voigt mal bei «20 Minuten». Bis er auch dort die Machtfrage stellte und als zweiter Sieger vom Platz ging.

Schliesslich ist Voigt noch im Vorstand des «Verein Bajour» und auch noch in der Geschäftsleitung. Ob es daran liegt, dass dieses resonanzlose Produkt Million um Million einer reichen Pharma-Erbin verröstet? Mit Unterseiten wie der oben dargestellten; eigentlich sollte hier die «Bajour-Kollektion» locken. Aber wer sich nicht gross ums Geldverdienen kümmern muss …

Früher, ja früher gab es noch Angaben zur angeblichen Leser- und Abonnenten-Entwicklung. Vorbei, verweht, weg. Dafür zeigt das Seitenmenü mit dieser Hierarchie überdeutlich, worum es eigentlich geht:

Gegen diese Bettelei ist ein «Surprise»-Verkäufer geradezu ein Ausbund von Zurückhaltung und Seriosität. Beim Strassenmagazin weiss man aber wenigstens, wofür man etwas bezahlt. Bei «bajour» ist der Inhalt dermassen uninteressant, dass es sich eigentlich nur um eine Solidaritätsspende handeln kann.

Wo’s ihm in en Kram passt, fordert Voigt Transparenz und beschimpft reiche Menschen, die sich angeblich Medien halten. Ein kühner Vorwurf von einem, der auf Kosten eines reichen Menschen lebt.

Mit Transparenz in eigener Sache ist’s auch nicht weit her. Früher berichtete ZACKBUM einige Male über Voigt und wollte ihm immer Gelegenheit geben, zu Fragenkatalogen Stellung zu nehmen. Seine Antwort: tiefes Schweigen. Dabei hätten wir gerne gewusst, wie er auf die perverse Idee kam, Gegner der dann an der Urne abgelehnten Subvention-Milliarde für reiche Medien-Clans (wovon für «bajour» auch was abgefallen wäre) als «Freund:innen des Faschismus» zu beschimpfen. Vergewaltigte Sprache, vergewaltigter Begriff, widerlich.

So hält er es auch als frischgebackener Präsident eines Vereins gegen Hass und Hetze im Internet, dessen hasserfüllte Geschäftsführerin alle namentlich beschimpft («strafbar und Du weisst das», «Fülschi dir reichts auch langsam. Dass dies (und viele andere Aussagen der letzten Monate) justiziabel sind, dürfte sogar dir klar sein»), die eine Kritik an ihr oder ihrer Amtsführung wagen.

Interessiert hätte auch, was der Vereinspräsident dazu sagt, dass ein mit herzlichem Dank rausgeschmissener Mitarbeiter, trotz aller Solidarität mit dem Vereinszweck, öffentlich gemacht hat, dass er in arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber steht.

Woher Voigt die Chuzpe nimmt, überhaupt jemand anderen oder irgend etwas zu kritisieren, bei diesem eigenen Leistungsausweis, das lässt sich wohl nur damit erklären, dass er in einem Paralleluniversum lebt.

5 Kommentare
  1. Jürg Streuli
    Jürg Streuli sagte:

    Der spannende Bericht von René Zeyer ist etwas ungerecht. Denn Hansi Voigt kann sehr gut Tee aufkochen, nachdem er im Garten höchstpersönlich die Kräutlein geschnitten hat. Voigt servierte darauf den frisch zubereiteten Tee der gestylten Patrizia Laeri. Hübsch zu sehen in einem Filmbeitrag, wo selbstverständlich auch die häufig empörte Jolanda Spiess-Hegglin ein Klagelied vorbringen durfte. Ein Ritual welches der gespannte Zuschauer nicht vermissen möchte. Es gibt auf dieser Welt gute Kameradschaften, Freundschaften und Liebschaften. Der erstaunte Beobachter fragt sich, wo die Beziehung zwischen Hansi und Jolanda einzuordnen ist? Diese Frage nährt sich aus der tiefen Ergebenheit, mit welcher Hans-Jürgen Voigt seiner Geschäftsführerin alles zudient oder aus dem Weg räumt, was sich diese Frau gerade alles nur wünscht. Hansi Voigt ist der Mann für alle Fälle und macht sich damit unentbehrlich. In letzter Zeit war bei Netzcourage eine personelle Säuberung von Kritikerinnen angesagt. Diese hatten die Unverschämtheit, die Eignung von Spiess-Hegglin für die operative Geschäftsführung in Frage zu stellen. Geht natürlich gar nicht. Voigt hat selbstverständlich übernommen und den in Ungnade Gefallenen den Tarif durchgegeben und obendrein den verbleibenden Mitgliederinnen auch gleich einen Loyalitäts-Kodex aufgedrückt. Unsere Ehre die heisst Treue. Die deutsche Ergebenheit ist absolut und hat leider auch schon in grossen Katastrophen geendet.

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  2. Spargeltarzan
    Spargeltarzan sagte:

    Helvetas setzt auf einen offenen Informationsaustausch und auf Klarheit in der Vereinbarung von gemeinsamen Zielen, in der Aufteilung von Zuständigkeiten sowie im Beitrag von Ressourcen.

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