Neueste Medienmanipulationen

Die jüngsten Fälle zeigen einmal mehr, wie das China-Narrativ im Westen gründlich verzerrt wird.

Von Felix Abt

Für westliche Medien gehört es zum Gold-Standard, bei allem, was in China geschieht, automatisch «das Böse» zu unterstellen. Der jüngste Fall:

Der britische Historiker Francis Pike schrieb in der «Weltwoche»: «Hus medienwirksame Entfernung nimmt sich aus wie ein politisches Drama, das an die brutalen Säuberungen von Parteimitgliedern durch den Vorsitzenden Mao in den 1950er Jahren erinnert.» Er bezog sich auf ein Video vom chinesischen Parteitag, das zeigte, wie der ehemalige Parteichef Hu Jintao aus dem Saal eskortiert wird.

«Die Entfernung von Hu aus dem Saal ereignete sich bloss Minuten, nachdem ausländische Medien in die Grosse Halle eingelassen worden waren», fügte Pike hinzu. Das wirft sofort die Frage auf, warum Xi Jinping mit der «Entfernung» von Hu Jintao warten sollte, bis westliche Medien vor Ort sind, die nur auf eine solche Gelegenheit gewartet haben, um den «grausamen und menschenverachtenden Diktator Xi Jinping» an den Pranger zu stellen?

Was Xi Jingping’s Diktatur betrifft, so sei am Rande bemerkt, dass letzten Monat auf dem Athens Democracy Forum (in Zusammenarbeit mit der New York Times) eine Wissenschaftlerin der Universität Zürich gebeten wurde, sich zur Demokratie in China zu äußern, und ihre Antwort war nicht gerade das, was man bei so viel westlichem Diktaturgerede erwarten würde: In den letzten Jahren hat es unter Xi Jinping vermehrt «demokratische Experimente gegeben, zum Beispiel, um eine stärkere Beteiligung der Bürger zu ermöglichen und die lokalen Regierungsbeamten empfänglicher und rechenschaftspflichtiger gegenüber den Bürgern zu machen.» Wie zu erwarten war, berichteten die Medien nicht darüber, denn anders als die weltbewegende “Entfernung” Hu Jintaos im Plenarsaal handelte es sich um ein unwichtiges Detail, das auch ihr China-Narrativ durcheinander bringen würde.

Dieselben Medien erwähnten nicht, dass der gebrechliche 80-jährige Mann, der einen etwas verwirrten Eindruck hinterließ, bereits einige Tage vor dem von den westlichen Medien gehypten «Abführung aus der Kongresshalle zu dem Treffen eskortiert worden war, wo Xi Jinping sich als freundlicher Platzanweiser um ihn kümmerte.

Einen wichtigen Teil der Nachricht wegschneiden und die Wahrnehmung durch einen irreführenden Text verändern ist Manipulation und wird (zu Recht) von denselben Medien gegeisselt, wenn sie von China vorgenommen wird.

Hu Jintao wurde jeweils vom selben Begleiter in den Saal eskortiert (links),
der ihn auch aus dem Saal begleitete (rechts).

Kindersoldaten in Redaktionsstuben werfen Spekulationsbomben über China: Der junge deutsche Journalist Fabian Kretschmer schreibt aus Peking für die «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ) und für die Geschichtsbücher.

Dass Hu Jintao ein gesundheitliches Problem hat, fiel China-Beobachtern erstmals bei der Parade zum Nationalfeiertag 2019 auf, als er auf dem Tiananmen-Balkon in Peking mit stark zitternden Händen gesehen wurde.

Unmittelbar vor der “Abführung” auf dem Parteitag nahm Hu Jintao an der Wahl teil, und zwar als zweiter Wahlberechtigter, gleich nach Xi Jinping, der seine Stimme an der Wahlurne abgab. In einer Gesellschaft, die viel eher konfuzianistisch als kommunistisch geprägt ist, bedeutet diese symbolische Platzierung bei der Abstimmung großen Respekt für den betagten Staatsmann. Die westlichen Medien blendeten auch dies aus dem Gesamtbild aus. Das machte es ihnen leichter, daraus einen Putsch, eine Säuberung und eine Demütigung des ehemaligen Präsidenten zu konstruieren.

In den chinesischen Abendnachrichten (ab 5:21) wurde Hu Jintao bei der Stimmabgabe gezeigt, nachdem Xi Jinping seine Stimme an der Wahlurne abgegeben hatte und kurz bevor Hu aus dem Saal “abgeführt” wurde.

Politische Säuberung und Demütigung für die Geschichtsbücher oder Störung des Gottesdienstes?

Von offizieller chinesischer Seite war wenig über den Vorfall zu hören, abgesehen von einem Tweet der Nachrichtenagentur Xinhua, in dem es hieß, Hu habe sich während des Treffens nicht wohl gefühlt».

Ein Bericht des singapurischen Fernsehsenders CNA fügte ein wichtiges Detail hinzu, das westliche Medienvertreter, die im Saal waren, ignorierten: Hu hatte sich einige Dokumente auf dem Tisch vor ihm angesehen und offenbar eine Meinungsverschiedenheit mit dem derzeitigen Vorsitzenden der chinesischen Legislative, Li Zhanshu, der links von ihm saß, gehabt, der ihm die Dokumente aus der Hand nahm. Und als Li Zhanshu versuchte aufzustehen, um Hu beim Aufstehen zu helfen, wurde Li von Wang Huning, einem Parteiideologen und ehemaligen Professor für internationale Politik zu seiner Linken, zurück auf seinen Platz gezerrt, was die Sache noch verwirrender machte. Als Xi diese Störung des choreografierten Parteitages bemerkte, rief er einen Mitarbeiter herbei, der dann versuchte, Hu zum Gehen zu bewegen, und der ihn anschließend aus dem Raum eskortierte. Auf dem Video ist auch zu sehen, dass Hu nach dem Aufstehen zunächst auf der Stelle schwebte, dann ein paar langsame Schritte machte, dann stehen blieb und sich Xi zuwandte, der kurz nickte, aber weiterhin die versammelten Delegierten ansah.

Wenn es sich dabei um einen Streit handelte, wäre der Vorfall aussergewöhnlich, denn in kommunistischen Parteien, die nicht für ihre Transparenz bekannt sind, werden Meinungsverschiedenheiten bekanntlich hinter verschlossenen Türen ausgetragen, auf jeden Fall aber nicht vor laufenden Kameras der ganzen Welt. Man müsste also wissen, was in den Dokumenten geschrieben stand. Ein ehemaliger chinesischer Insider sagte der BBC: «Warum sollte die Partei Hu ein Dokument auf den Tisch legen, wenn er es nicht sehen darf?»

Bill Bishop vom China-Newsletter «Sinocism» präzisierte, dass die “von den Medien behauptete Säuberung auf diese Weise keinen Sinn ergibt: Hu Jintaos Sohn, selbst ein hoher Parteifunktionär, saß in dem Saal. Eine Säuberung des einen ohne den anderen wäre unwahrscheinlich”.

Im Gegensatz zu den scheinbar völlig aus dem Takt geworfenen westlichen Medien bedienten sich die asiatischen Medien, die ein weitaus besseres Verständnis von China haben, einer weniger aufgeladenen Sprache. Es ist in diesem Zusammenhang auch wichtig zu wissen, dass die asiatischen Länder im Gegensatz zu Europa nicht auf eigene Kosten in den Kampf der USA gegen China hineingezogen werden wollen, wie ich hier ausführlich dargelegt habe.

So titelte beispielsweise der konservative ‹Korea Herald› in Seoul nüchtern, dass Hu Jintao auf dem Parteitag von der Bühne geholfen wurde.

Man kann davon ausgehen, dass diese Eskortierung von Hu Jintao auf dem Parteikongress
nicht in die koreanischen Geschichtsbücher eingehen wird. 

Einerseits wird alles Mögliche, was aus China kommt, im Westen aufgebauscht, überdreht und zum China-Bashing genutzt. Andererseits werden wichtigere Dinge, die zu einem besseren Verständnis des Landes beitragen würden, einfach unterdrückt. Ein weiteres, aktuelles Beispiel:

Kennen Sie Dilana Dilixiati? Nein, natürlich nicht. Aber Sie kennen sicher Peng Shuai, die berühmte chinesische Tennisspielerin, die nach Auffassung westlicher Medien einen pensionierten Spitzenpolitiker der Vergewaltigung bezichtigte (in ihrem chinesischen Originaltext wird das Wort Vergewaltigung nicht verwendet), nachdem die jahrelange heimliche Liebesbeziehung mit vielen Höhen und Tiefen zwischen den beiden in die Brüche gegangen war. Westliche Politiker und Medien, darunter auch die NZZ, riefen deshalb sofort zum Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking auf.

Die Sportlerin wurde in der Folge oft in der Öffentlichkeit gesehen, lachend und im Gespräch mit anderen Menschen. Weil sie offenbar nicht in einem Gulag verschwunden ist, wie die westliche Medien-Soldateska insgeheim gehofft haben muss, verschwand sie wieder aus dem westlichen Medienzirkus.

Wie viele amerikanische und andere westliche Medien griff auch die «Neue Zürcher Zeitung» das Internationale Olympische Komitee heftig an, weil es sich gegen einen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking wegen Peng Shuai ausgesprochen hatte.

Die China-Expertin Dr. Wang von der University of New South Wales lieferte im australischen Fernsehen Hintergrundinformationen und Einblicke in den Fall, die anderswo nicht zu erhalten waren. Sie erklärte, es sei nur natürlich, dass westliche Organisationen wie der Welttennisverband den Social-Media-Beitrag von Frau Peng als Beschwerde über sexuelles Fehlverhalten interpretierten und angesichts des Mangels an detaillierten Informationen, Kommunikation oder Transparenz und Zensur in dieser Angelegenheit misstrauisch gegenüber Pekings Reaktion waren.

Sie wies den Vorwurf jedoch zurück und sagte, es gebe keinen eindeutigen Vorwurf der Vergewaltigung, die in China eine Straftat sei, und «sexuelle Belästigung» falle unter das Zivilgesetzbuch.

Ob die von Peng Shuai beschriebene Überredung oder Nötigung des ehemaligen Vizepremiers als «sexueller Übergriff» im üblichen Sinne bezeichnet werden könne, sei subjektiv, sagte sie.

Sie fügte hinzu, dass Peking zwar jede Kontroverse über seine Beamten unterdrücken wolle, die westlichen Medien aber auch ihre eigene politische Agenda in Bezug auf China verfolgten.

«In diesem Fall geht es um Belästigung, Macht und Skepsis, und er ereignete sich in einem breiteren Kontext wachsender Spannungen zwischen China und beispielsweise Australien, die aus diplomatischen Spannungen, Handelskonflikten und wachsenden Anschuldigungen gegen Chinas Menschenrechte, Demokratie und Zensur resultieren», ergänzte sie.

Sie schloss: «Es gibt also auch hier einen Medienkrieg zwischen China und dem Westen und den australischen Medien, und das spiegelt sich auch in den gegensätzlichen Ansichten der Social-Media-Posts wider

Zurück zu Dilana Dilixiati. Auch sie ist ein chinesischer Sportstar. Ihr Team hatte kürzlich bei der FIBA-Frauen-Basketball-Weltmeisterschaft einen unerwarteten, sensationellen Sieg im Halbfinale gegen die Basketball-Supermacht Australien errungen. Australische Medien berichteten: «Sie besiegten die Gastgeberinnen am Freitagabend im Sydney Superdome mit 61:59 in einer spannenden Begegnung, die erst in den letzten Sekunden entschieden wurde.» Der dramatische Thriller löste Schockwellen aus.

Wer das Spiel verfolgte, erkannte sofort, dass Dilana Dilixiati (links) anders aussah als ihre Mitspielerinnen. Die Journalisten müssen sie bemerkt haben. Seltsamerweise hat die Uigurin, die ihren Namen auf Uigurisch so buchstabiert: دىلانا دىلشات, was nicht nach Mandarin aussieht, kein Interesse erregt, obwohl sie sich wie keine andere für eine sensationelle Erfolgsgeschichte, die zu Klicks einlädt, geeignet hätte.

Die 1,94 Meter große Center-Basketballspielerin der Guangdong Vermilion Birds, die der chinesischen Frauennationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft zur Silbermedaille verhalf, besucht regelmäßig ihre Familie in Xinjiang.

Ein Twitter-Nutzer erkannte das uigurische Teammitglied der chinesischen Nationalmannschaft
und dass sie nicht von den Medien interviewt wurde.

Die australische Denkfabrik ASPI, die insbesondere vom australischen Verteidigungsministerium, der US-Regierung und der westlichen Kriegsindustrie finanziert wird, veröffentlichte die viel zitierte, aber widerlegte Broschüre «Uyghurs for Sale». Die Organisation war eine der treibenden Kräfte bei der Verbreitung der Propagandakampagne zum «Völkermord» an den Uiguren in China, die von den Vereinigten Staaten ausging.

Der Fall ist klar: Dilana Dilixiati, eine Uigurin, und ihre Fähigkeit zu reisen, widerspricht dem westlichen Narrativ, das in den Köpfen der Menschen verankert ist, dass Uiguren Gefangene und Opfer eines Völkermords sind und Xinjiang nicht verlassen können. Ihre Geschichte musste von den Medien verschwiegen werden, denn die Medienkonsumenten hätten natürlich gemerkt, dass mit dem vorherrschenden Narrativ etwas nicht stimmt, und niemand lässt sich gerne manipulieren.

15 Kommentare
  1. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    Einen letzten Beitrag zum Thema Medien-Manipulation hab ich noch Herr Zeyer, (neue Formatierung.)

    John F. Kennedy’s Rede im Waldorf Astoria Hotel, New York City, vom 27. April 1961, vor der Amerikanischen Zeitungsverleger Vereinigung: American Newspaper-Publishers-Association unter dem
    Titel: “Der Präsident und die Presse“

    Nach einer Einleitung sagte US-Präsident Kennedy:

    Ich möchte über unsere gemeinsamen Verantwortlichkeiten angesichts einer alle betreffenden Gefahr sprechen. Die Ereignisse in den letzten Wochen haben vielleicht geholfen, diese Herausforderung für einige zu erhellen. Die Dimensionen ihrer Bedrohung türmen sich aber seit vielen Jahren am Horizont auf. Was auch immer unsere Hoffnungen für die Zukunft sein mögen, diese Bedrohung zu reduzieren oder mit ihr zu leben, es gibt kein Entkommen vor ihr, weder vor der Schwere noch vor der Totalität ihrer Herausforderung für unser Überleben und unsere Sicherheit. Es ist eine Herausforderung, die uns auf ungewohnte Weise in jeder Sphäre menschlicher Tätigkeit konfrontiert.

    Diese tödliche Herausforderung stellt an unsere Gesellschaft zwei Anforderungen, die sowohl den Präsidenten als auch die Presse direkt betreffen. Zwei Anforderungen, die fast im Widerspruch zueinander zu stehen scheinen, die aber in Einklang gebracht werden und die wir erfüllen müssen, um dieser nationalen Gefahr zu begegnen. Ich beziehe mich zum einen auf die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit weit mehr zu informieren, und zum anderen auf die Notwendigkeit von weit mehr dienstlicher Verschwiegenheit.

    «Bereits das Wort Geheimhaltung steht im Widerspruch zu einer freien und offenen Gesellschaft:»

    Und als Volk sind wir unserer Natur nach und historisch ablehnend gegenüber Geheimgesellschaften, geheimen Eiden und geheimen Verfahren. Wir haben vor langer Zeit entschieden, dass die Gefahren übermäßiger, ungerechtfertigter Geheimhaltung relevanter Fakten jene Gefahren, die zur Begründung der Geheimhaltung angeführt werden, bei Weitem überwiegen.

    Auch heute hat es wenig Wert, gegen die Bedrohung, die von einer verschlossenen Gesellschaft ausgeht, anzugehen indem man deren despotische Beschränkungen nachahmt. Auch heute hat es wenig Wert, das Überleben unserer Nation zu sichern, wenn unsere überlieferten Grundsätze nicht mit ihr überleben. Und es besteht die sehr ernste Gefahr, dass ein ausgesprochener Bedarf an erhöhter Sicherheit von jenen aufgegriffen wird, die sich alle Mühe geben, deren Zweck bis zum Äußersten zu erweitern, der amtlichen Zensur und Geheimhaltung.

    Das beabsichtige ich nicht zuzulassen, soweit es in meiner Hand liegt. Und keine Amtsperson meiner Verwaltung, sei ihr Rang hoch oder niedrig, zivil oder militärisch, sollte meine Worte heute Abend als Rechtfertigung dafür interpretieren, Nachrichten zu zensieren, Meinungsverschiedenheit zu unterdrücken, unsere Fehler zu vertuschen, oder der Presse und der Öffentlichkeit Fakten vorzuenthalten, auf die sie einen Anspruch haben.

    Aber ich bitte jeden Herausgeber, jeden Redakteur und jeden Nachrichtenmann im Land, seine eigenen Maßstäbe nochmals zu überprüfen und die Art der Gefahr für unser Land zu erkennen. In Kriegszeiten haben Regierung und Presse gewöhnlich zusammengehalten in dem weitgehend auf Selbstdisziplin beruhenden Bemühen, nicht autorisierte Offenlegungen an den Feind zu vermeiden. In Zeiten «eindeutiger und gegenwärtiger Gefahr» haben die Gerichte bejaht, dass selbst die privilegierten Rechte aus dem ersten Verfassungszusatz, hinter dem öffentlichen Bedürfnis nach nationaler Sicherheit zurückstehen müssen.

    Heute ist kein Krieg erklärt worden, und wie grimmig der Streit auch sein mag, er wird vielleicht
    nie in der traditionellen Art erklärt werden. Unsere Lebensweise wird angegriffen. Jene, die sich selbst zu unseren Feinden machen, sind rund um den Globus im Vormarsch. Das Überleben unserer Freunde ist in Gefahr. Und doch ist kein Krieg erklärt worden, keine Grenze wurde von marschierenden Truppen überschritten, keine Raketen wurden abgefeuert.

    Wenn die Presse eine Kriegserklärung erwartet, bevor sie sich die Selbstdisziplin unter Kampf-Bedingungen auferlegt, dann kann ich nur sagen, dass kein Krieg jemals eine größere Gefahr für unsere Sicherheit dargestellt hat. Wenn Sie eine Feststellung «eindeutigerer und gegenwärtiger Gefahr» erwarten, dann kann ich nur sagen, dass die Gefahr niemals eindeutiger und ihre Gegenwart niemals näher war. Es braucht eine Änderung der Anschauung, eine Änderung der Taktiken, eine Änderung der Aufgaben, bei der Regierung, beim Volk, bei jedem Geschäftsmann oder Gewerkschaftsführer, und bei jeder Zeitung.

    «Denn rund um die Erde (Weltweit) stehen wir einer monolithischen und skrupellosen Verschwörung gegenüber, die sich vorwiegend auf verdeckte Mittel stützt, um ihre Einflusssphäre auszudehnen:»

    «Auf Infiltration statt Invasion» – «auf Umsturz statt Wahlen» – «auf Einschüchterung statt Wahlfreiheit» – «auf Guerillas bei Nacht statt Armeen bei Tag» – «Es ist ein System, das unermessliche menschliche und materielle Ressourcen zwangsverpflichtet hat, für den Aufbau einer dicht geknüpften, hoch effizienten Maschine, die militärische, diplomatische, geheimdienstliche, wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Unternehmungen verbindet.“

    Seine Vorbereitungen werden verschleiert, nicht veröffentlicht. Seine Fehlschläge werden begraben, nicht zu Schlagzeilen. Seine Nonkonformisten werden zum Schweigen gebracht, nicht gerühmt. Keine Ausgabe wird in Frage gestellt, kein Gerücht wird gedruckt, kein Geheimnis wird enthüllt. Es betreibt den Kalten Krieg, kurz gesagt, mit einer kriegsmäßigen Disziplin, mit der es keine Demokratie jemals hoffen oder wünschen würde, aufnehmen zu können. Ich bitte Ihre Zeitungen nicht, die Verwaltung zu unterstützen, aber ich erbitte Ihre Hilfe in der kolossalen Aufgabe, das Amerikanische Volk zu informieren und zu alarmieren.

    Denn ich habe volles Vertrauen in die Reaktion und das Engagement unserer Bürger sobald sie voll informiert sind. Zuversichtlich dass mit Ihrer Hilfe der Mensch das sein wird, wozu er geboren wurde:

    “Frei und unabhängig.“

    John Fitzgerald Kennedy (1917-1963), 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
    (Quell-Text http://www.jfklibrary.org.) JFK | Secret Societies Speech | Long Version
    https://www.youtube.com/watch?v=pfzJaLXujTE&ab_channel=TopLoadTele

    ——————————————————-

    Kommentar zur Rede:

    Präsident Kennedy hat in dieser wenig bekannten Rede drei Monate nach seinem Amtsantritt am: 20.Jan.1961, “ausgerechnet“ an die “Medien“ appelliert ihm zu helfen, das Amerikanische Volk über die Bedrohung durch “Geheimgesellschaften“ zu informieren, die sich gegen die freie Gesellschaft verschworen haben. Da die Verschwörer, von denen er selbst sagte, dass sie skrupellos vorgehen und keine Kosten scheuen “natürlich als erstes die Medien kaufen bzw. erpressen“ um sie für „Ihre Zwecke zu instrumentalisieren,“ kam Kennedys Appell an die freiwillige Solidarität der Medienvertreter vor dem Hintergrund “gekaufter Journalisten“ aber zu spät, und hatte nicht den gewünschten Erfolg.

    Im Gegenteil sagen heute viele, dass ihm diese Rede zum Verhängnis geworden sei und sehen in ihr den Grund für Kennedys Ermordung zweieinhalb Jahre später (am 22. Nov. 1963 in Texas). Aber natürlich waren “nicht“ diese vergleichsweise offenen Worte die Ursache für seine Ermordung (er hatte ja nicht einmal Namen genannt). Sondern, dass er seine ganze Politik gegen die Interessen der Verschwörer ausrichtete, in dem er zum Beispiel, durch Verständigung mit der Sowjetunion den Kalten Krieg beenden wollte, und sich in Vietnam nur mit Beratern engagieren wollte. Und Kennedy die US-Regierung durch Herstellung ihrer Finanzhoheit mit Hilfe einer neuen Währung, aus den Fängen der privaten Notenbank FED (Federal Reserve) befreien wollte: “Mit der die Verschwörer seit 1913 das Land unter ihrer Kontrolle halten.“

    Warum hat Kennedy eine entsprechende Rede nicht direkt an das Volk gerichtet? Als Präsident in einem doch angeblich freien Land hätte er die Möglichkeit gehabt, mit einer noch deutlicheren Rede im Fernsehen die ganze Nation und die ganze Welt über die bestehende Verschwörung zu informieren. Stattdessen haben die Auftraggeber seiner Mörder den Spieß umgedreht, und dank ihrer Macht über die Massenmedien, breit gestreut, alle als Verschwörungstheoretiker in ein unseriöses Licht gestellt, die im Sinne Kennedys von einer bestehenden Verschwörung sprechen.

    Und die Massenmedien – auch in Deutschland – folgen dieser Ablenkungstaktik bis heute, weshalb sie zu Recht als Lügenpresse bezeichnet werden – bis sie sich hoffentlich eines Besseren besinnen. Schon in seiner Antrittsrede am 20. Jan. 1961 hatte Kennedy die Fackel der ersten amerikanischen Revolution aufgegriffen und gesagt: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir die Erben jener ersten Revolution sind, und nicht bereit, tatenlos einer schleichenden Aushöhlung jener Menschenrechte zuzusehen, denen diese Nation immer verpflichtet war.“

    Nachdem die Verschwörer an Kennedy jedoch ein Exempel statuiert haben, und den Globus konsequent mit einem Netz von Lügen überziehen, schaut die Welt nahezu tatenlos zu, wie die Menschenrechte ausgehöhlt werden. Kennedy, der kein Freimaurer war, (im Unterschied zu seinem Vizepräsidenten und Nachfolger Johnson, der für die Vertuschung der Hintergründe des Attentats als erster die Verantwortung zu tragen hatte) hat Kennedy übersehen, dass bereits der erste Präsident der USA ein Hochgradiger Freimaurer war, dass die Hauptstadt Washington als Freimaurerstadt gebaut wurde, und dass das Weiße Haus unter der Herrschaft einer Freimaurerclique steht, die niemand gewählt hat.

    Auch ein Donald Trump, der im Vertrauen auf sein vieles Geld ins Weiße Haus kam, und sich des “Lügen-Gebäudes» bewusst ist, mit dem das Volk von den Massenmedien in die Irre geführt wird. Weshalb er die Massenmedien so offen beschimpft hat, ist von den Verschwörern erpresst worden, und musste seine Absichten revidieren, was ihm öffentlich als Schwäche und Wankelmütigkeit ausgelegt wird. Und natürlich lassen die Massenmedien den Vorwurf Lügen zu verbreiten, nicht auf sich sitzen, sondern drehen den Spieß um, wie das George Bush ihnen so erfolgreich vorgemacht hat.

    Wäre Trump nicht den Anweisungen der Verschwörer gefolgt, wäre er aber nicht etwa ermordet worden, sondern, die Verschwörer hätten ihm ganz einfach seine Bankkonten gesperrt, wie das heute zur gängigen Methode, der Erpressung von “Nonkonformisten“ geworden ist. Zu diesem Zweck arbeiten die Verschwörer konsequent an ihrer Herrschaft über das gesamte Bankwesen und an der Abschaffung des Bargeldes. Damit sie jedem, der ihnen nicht passt, den Hahn zudrehen können. Das ist der Grund, warum die Menschen dringend ein Geldsystem brauchen, das sie von der finanziellen Erpressbarkeit befreit, wie das auch in Kennedys Absicht lag, als er in seiner Antrittsrede sagte:

    „Der Mensch hält in seinen vergänglichen Händen, die Macht zur endgültigen Beseitigung aller Formen menschlicher Armut.“ Diesen Satz könnte man heute auf das von der Grundrechtsschutz-Initiative seit 2009 vorgeschlagene Geldsystem beziehen. Wobei Kennedy das mit der Macht etwas vorschnell behauptet hat. Doch die Möglichkeit zur völligen Armutsbeseitigung haben die Menschen heute auf alle Fälle: Sie müssen nur aufgeklärt werden, und dazu kann jeder einen Beitrag leisten.

    Quelle:
    http://www.grundrechtsschutzinitiative.de/95e5cd090ea0d0fabb01134df77f3aa6_J%20F%20Kennedy%20Rede%2027%20Apr%201961.pdf

    Antworten
  2. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    “Historischer Scheidepunkt: Es warten viele Gefahren, aber auch Chancen für die Welt:“

    Mit seiner Rede vor dem Diskussionsklub Waldai zeigt Präsident Wladimir Putin Russlands neues Selbstverständnis. Für die Welt böten die kommenden Jahre trotz ihres Konfliktpotenzials die Chancen auf eine gerechtere Ordnung.

    Über den westlichen Hegemonismus, destruktive und aufdringliche Ansprüche auf Einmaligkeit hat Wladimir Putin auch vor einem Jahr auf der Sitzung des Waldai-Klubs gesprochen. Damals zog er die Bilanz der missbildeten Weltordnung, die nach dem Zerfall der Sowjetunion entstand.

    Die Konfrontation zweier Supermächte schien der Vergangenheit anzugehören, die Sowjetunion war zerfallen, Russland öffnete seine Arme für die «zivilisierte» Welt. Man könnte meinen, die weltweite Harmonie könnte auf Grundlage von Gleichberechtigung aufgebaut werden, und globale Konflikte werden aufhören. Doch stattdessen verkündete der Westen die Idee des eigenen vollständigen und endgültigen, zivilisatorischen und totalen Sieges.

    Aus der Idee dieses Sieges erwuchs die Einrichtung ebendieser unipolaren Welt und des Monopolrechts des Westens, das Mustermaß in allen Bereichen zu sein, seinen Willen zu diktieren und jede Eigenwilligkeit zu unterdrücken. Deshalb wurde die Chance für die Welt verpasst, die sich gerade eben erst von permanenten apokalyptischen Ängsten des Kalten Krieges erholt hatte.

    “Die Welt verwandelte sich in eine Pyramide, an deren Spitze die sprichwörtliche «City upon a Hill» steht:“

    Es entstand eine im Grunde wahnsinnige Situation, als die Menschheit erneut getrennt wurde. Diesmal geschah es nicht aus ideologischen Gründen, sondern sie wurde de facto in olympische Halbgötter der goldenen Milliarde und den Rest der Welt aufgeteilt. Die Letzteren hatten den Willen der Ersteren zu befolgen, ihre Launen zu dulden und auf ihren Altar reiche Opfergaben zu bringen, um ihren Zorn und die Verwandlung des eigenen Landes in Jugoslawien, den Irak, Libyen usw. zu vermeiden.

    “Doch diese ganze Konstruktion – die Utopie des amerikanischen Traums – erwies sich im Laufe der Jahre als völlig nicht überlebensfähig und für die Welt äußerst gefährlich:“

    Deshalb sagte der russische Staatschef auch vor einem Jahr, dass die «Vorherrschaft des Westens in internationalen Angelegenheiten» zum Ende kam und stellte fest, dass der Kapitalismus sich ausgeschöpft habe. Die heutigen Verhältnisse, als der Westen seine eigenen fundamentalen Prinzipien verletzte, wie etwa die Unverletzlichkeit des Eigentums, bestätigten dies nur.

    Beim vergangenen Treffen des Waldai-Klubs hatte Putin als Ausweg die Orientierung auf Souveränität, auf das traditionelle und für jedes Volk und jede Kultur einzigartige Wertesystem genannt, das sich nicht aus bestimmten Ideologien und laufender Konjunktur ableitet. Diesen Weg hatte er als «Konservatismus der Optimisten» bezeichnet. Damals hatte der Präsident angemerkt, dass Russlands Vorteil in seiner historischen Erfahrung liege. Auch auf der diesjährigen Sitzung des Waldai-Diskussionsklubs nannte er Russland eine unabhängige und eigenständige Zivilisation.

    Im vergangenen Jahr hatte sich vieles verändert. War damals die Bilanz der Periode der Hegemonie gezogen worden, so war diesmal die Rede von der Welt danach. Im Grunde zeigten die Ereignisse nach dem 24. Februar, dass die Welt niemals die gleiche sein wird, dass sie keinesfalls in die alten Standards hineingezwungen werden kann, in die vom Westen vorbereiteten und als seine Hauptregel festgelegten kolonialen Fesseln.

    “Wie Putin anmerkte: Konnten die westlichen Machthaber damals ganz ohne Regeln leben, und alles war ihnen erlaubt, mit allem, was sie taten, konnten sie davonkommen:»

    Daher rührt die Hysterie und die panischen Reaktionen der Hauptnutznießer der vergangenen Weltordnung. Als sie sich im Grunde selbst entlarvten und in ihrer ganzen Unansehnlichkeit da standen, wurden ihre Taten, Verhaltensreaktionen und Ziele klar. Es ist psychologisch schwer, vom Olymp zu stürzen, besonders wenn man sich eingeredet hatte, dass dort unten wilde, aggressive und komplett unvernünftige menschenähnliche Horden leben, die nur aus der Höhe beobachtet und wie in einem Computerspiel manipuliert werden sollten.

    Wie auch vor einem Jahr, sprach Putin von Realismus und nannte die Sachen beim Namen. Eine der prinzipiell wichtigen Aussagen war diejenige über vergangene Befürchtungen, dass sich Russland in eine Halbkolonie verwandle und dass es ohne westliche Partner nichts als Verödung erwarte. Als Gegenentwurf zum halbkolonialen Dasein erschien in der Rede des Präsidenten der Begriff der Zivilisation.

    Und tatsächlich gab es eine etablierte Meinung, dass Russland nicht nur sein Platz irgendwo am Rande der westlichen Welt zugewiesen wurde, sondern dass es von dieser Welt gefesselt war, mit Blick auf westliche Lehrer und Leiter handelte, lange Zeit versuchte, artig zu sein und vor vielem die Augen verschloss. Dazu befand es sich in einem westzentrierten Koordinatensystem, als individuelle Unterschiede ausgelöscht wurden, alles Souveräne als eine Abweichung vom anzustrebenden Ideal wahrgenommen wurde. Daher rührten gewisse Selbstzweifel, Unglaube an die eigenen Kräfte und Nihilismus in Bezug auf sich selbst.

    “Das Land versank quasi im Sumpf der unipolaren Welt des Absurden, die nur Eigenes aufzwang und alles Einzigartige verneinte:“

    Und nun steht dieser Welt der Abschaffung die russische Zivilisation entgegen. Es entstand ein Vertrauen in die eigenen Kräfte, der eigene Nihilismus und Minderwertigkeitskomplexe wurden überwunden, ebenso die «Cancel Culture» in deren Griff wir uns befunden hatten. So zeigte Putin ein Beispiel der Überwindung des Neokolonialismus am Beispiel Russlands. Er erklärte, dass eine «Reinigung» und ein «Verständnis der eigenen Möglichkeiten“ stattfand.

    “Welche Perspektive wir hätten, falls wir den uns von «Siegern» und “Hegemonen“ zugewiesenen Weg weiter beschritten hätten, ist ebenfalls klar:“

    Am anschaulichsten wird die westliche koloniale destruktive Politik am Beispiel der Ukraine sichtbar. Ein organisierter und großzügig bezahlter Umsturz, nach dem alles getan wurde, um das Land bis zur Unkenntlichkeit zu verunstalten, der Ukraine das eigene Gesicht wegzunehmen und stattdessen eine schreckliche menschenverachtende Maske aufzuziehen. Von Anfang an war diese «Säuberungsaktion» blutig, diesem Blut huldigt man dort auch heute. Angeblich befreie es die Ukraine vor dem eigenen ehemaligen Selbst.

    “Das gleiche Szenario wurde auch für Russland vorbereitet:“

    Umsturz, Chaos, Wirren und Perestroika-Artige Säuberung mit anschließender Desintegration. Daher Putins Verweis auf die Bekämpfung des Terrornests im Nordkaukasus, das vom Westen finanziell, politisch und informationell unterstützt wurden. Damals wurde versucht, das geschwächte Land in die terroristische Matrix hineinzuzwingen und aufzuteilen. Heute geschieht Ähnliches in der Ukraine und durch die Ukraine, die ebenfalls in eine Art Terrornest verwandelt wurde.

    „All das geschieht, weil der Hegemon Chaos und Brennpunkte der Instabilität braucht, Er ernährt sich davon, er duldet keine Anzeichen einer Konkurrenz, nicht einmal einer hypothetischen:“

    Dadurch herrscht und manipuliert er, stürzt Länder in Abhängigkeit, monopolisiert den Begriff der Freiheit und konstruiert eine eigene Deutung von liberalen und demokratischen Werten, die zum Deckmantel der Verbreitung des kolonialen Jochs, manchmal aber auch zu einer kolonialen Peitsche instrumentalisiert werden.

    „Und wie die heutigen Realitäten zeigten, ist die heutige Interpretation des Liberalismus und Progressismus nur einen Schritt – wenn überhaupt – vom Faschismus entfernt:“

    Um diesen Trieb zu überwinden, ist eine Orientierung auf traditionelle Gesellschaften notwendig. Eine Welt aus vereinigten Nationen kann nur bestehen, wenn diese souverän, selbstständig und gleichberechtigt sind.

    Daraus leitet sich das Hauptziel der posthegemonialen Welt – eine Wiederherstellung der Selbstständigkeit, auch in Europa. Darin liegt seine Befreiung und Rettung, denn das Konzept der Einzigartigkeit des Hegemons, der um jeden Preis seine Herrschaft über die Welt zu verlängern versucht, sieht Europas Verwandlung in ein weiteres Aufmarschgebiet der globalen Konfrontation vor. Dabei ist dies Europa selbst, das sich zunehmend in ein Anti-Europa verwandelt, nicht vollständig bewusst.

    Putin erklärte: «Wir stehen an einem historischen Scheidepunkt, vor uns liegt das wohl gefährlichste, unberechenbarste und zugleich wichtigste Jahrzehnt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.»

    Er erschafft dabei keine abstrakten utopischen Konstruktionen und versucht nicht, die Welt russischen Interessen anzupassen, sondern agiert in der Realität und leitet sich vom Grundsatz der Gerechtigkeit. Russland verteidigt laut Putin lediglich sein Recht auf Entwicklung und hat nicht vor, zum neuen Hegemon zu werden.

    Dabei ist es keine situative Entscheidung, sondern eben der zivilisatorische Weg Russlands. Und hier kommen die Verse des Dichters und Philosophen Alexei Chomjakow in Erinnerung, die er noch im Jahr 1839 im Gedicht «An Russland» geschrieben hatte. Darin schrieb er:

    „Von der hellen Bestimmung Russlands, die heilige Bruderschaft der Völker zu bewahren.“

    Ziemlich aktuell, möchte man sagen!

    Ja, vor uns liegt eine Zeit vieler Gefahren, doch birgt sie auch eine neue Chance für die Welt, eine Symphonie menschlicher Zivilisation aufzubauen, gewisse Fehler der vergangenen 30 Jahre zu beheben als die vorherige globale Konfrontation endete.

    Putins Waldai-Rede ist zweifellos revolutionär. Doch liegt der heutige revolutionäre Geist im Traditionalismus. Das sind zwei Bestandteile einer normalen Entwicklung. Und noch etwas:

    „Zuvor klagte man bisweilen, dass es nach Gandhi keine guten Gesprächspartner mehr gebe … Heute ist das nicht mehr so.”

    Übersetzt aus dem Russischen.

    Analyse von Andrei Rudaljow, russischer Publizist, Schriftsteller und Literaturkritiker.

    Antworten
    • René Zeyer
      René Zeyer sagte:

      Red. Das ist das letzte Mal, dass ZACKBUM einen so langen Kommentar von Ihnen veröffentlicht. Machen Sie sich das nächste Mal die Mühe, einen Artikel draus zu basteln, dann können wir über eine Publikation nachdenken.

      Antworten
  3. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    «Der Christliche Wertewesten mit seinen Heldentaten der Guten-Menschen?!“

    Die Militär-Technik und Wissenschafter von Hitler’s NAZI Deutschland, wurde nach der Niederlage Hitler’s von den USA übernommen und in die USA importiert. Die Atombomben hat man dann gleich mal in Japan ausprobiert, und erfolgreich getestet.

    Atomwaffen- Raketen- und Düsenantrieb-Technik usw. Hitler’s standen ja kurz vor der Vollendung und Militärischen Einsetzbarkeit. Dank Russland der schnell genug bis nach Berlin und weiter vordrang, also Russland unter großen Opfern auf beiden Seiten, Hitler besiegte, wurde das noch rechtzeitig verhindert.

    Der Haken ist, wie der geschichtliche Ablauf seit dem Ende des 2ten Weltkriegs aufzeigt, dass die USA nicht nur die Hitler-Technik übernommen haben, sondern offensichtlich auch die NAZI-Ideologie. Unter dem Deckmäntelchen der Schein-Demokratie versteckt. Wir sind die guten, mit der Lizenz für alle grässlichen Schandtaten und Teuflischen Plänen, um die Stellung als Imperialist zu erlangen, zu bewahren und zu erweitern, mit dem Ziel die ganze Welt zu beherrschen.

    Die USA wurden nur dank dem 1sten und 2ten Weltkrieg zum Imperialisten. Es gelang der USA damals wie heute, Deutschland (Technik) und Russland (Energie & Ressourcen) zu spalten zu trennen. Die Technik haben sie damals Deutschland abgenommen, aktuell sind sie gerade dabei, versuchen es zumindest Russland die Energie & Ressourcen abzunehmen (stehlen), auch in Russland eine Imperialistischen Freundliche und Unterwürfige Regierung zu installieren.

    Mit dem Stellvertreter-Krieg in der Ukraine, der von langer Hand geplant ist, um die Stellung als Imperialist zu bewahren, und weiter auszubauen. Durch Kontrolle der ganzen Welt, als Unipolare Macht, und wer in den Augen der USA (Wertewesten) als “böser“ oder “guter“ gelten darf, als Staat oder als Mensch. Als “gut“ gelten logischerweise nur noch Die, welche sich dem Imperialisten unterwerfen, unterdrücken, manipulieren und ausbeuten lassen.

    Das Spiel betreiben die USA schon lange, Regierungen werden gekauft, wer nicht spurt, mitmacht, wird mit Gewalt, Sanktionen oder gekaufter Opposition weggeputscht.

    “Alles ganz Demokratisch, mit der Christlichen Nächstenliebe unter Einhaltung der 10 Gebote – oder?!“

    In der Politik lauft nichts zufällig, es steckt immer ein Plan dahinter. Die Ausrede der Politiker: Wir sind so was von Unschuldig, wie die Jungfrau Maria, wir konnten doch wirklich nicht ahnen und wissen dass es soweit kommen konnte, ist nur lügenhaftes Geschwurbel.

    ————————-

    “Die Liste des Grauens des US-Imperialisten und seiner Gefolgschaft NAhTOd & Wertewesten) in den letzten 77 Jahren:“

    1.) Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945 waren die bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg, Atomwaffen-Tests gab es aber viele, von verschiedenen Staaten, auch mit starken negativen folgen für Menschen, Natur und Umwelt.

    Die Atombombenabwürfe in Japan töteten insgesamt ca. 100.000 Menschen sofort, fast ausschließlich Zivilisten, und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter.

    An Folgeschäden starben alleine vom 09.August bis 31.Dezember 1945, in nur 5 Monaten weitere 130.000 Menschen. In den folgenden Jahren kamen noch viele Menschen hinzu die starben, und an denn Folgeschäden leiden, psychisch und physisch (körperlich und geistig).

    2.) 1948 manipuliert die CIA die Wahlen in Italien.

    3.) 1950 bombardieren die USA Nordkorea.

    4.) 1953 stürzen die USA im Iran die Regierung.

    5.) 1954 stürzen sie die Regierung in Guatemala.

    6.) 1961 Versuch die Regierung in Kuba zu stürzen „Schweinebuchtinvasion“ es funktioniert jedoch nicht.

    7.) 1964 beginnen die USA Vietnam zu bombardieren, die USA behaupten die Vietnamesen hätten angefangen (der Tonkin-Zwischenfall eine bewiesene Kriegslüge),
    Es folgten 11 lange Jahre Krieg mit 3 Millionen Toten.

    Eingesetzt und von Flugzeugen abgeworfen wurde Agent Orange, militärische Bezeichnung eines chemischen Entlaubungsmittels, das die USA im Vietnamkrieg und im Laotischen Bürgerkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern (Dschungel) und zur Zerstörung von Nutzpflanzen einsetzten.

    Es stört hormonelle Signalwege und führt zu schweren Fehlbildungen bei Kindern. Mehr als drei Millionen Opfer von Agent Orange, leiden laut der Vietnamese Association of Victims of Agent Orange, heute noch an Spätfolgen von Agent Orange, vor allem an Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und Immunschwächen.

    8.) 1973 Sturz der Regierung Salvador Allende in Chile und installieren Augusto Pinochet Militärjunta. Es hat eine Art Verschiebebahnhof des Todes nahe Caldera gegeben. Über die Schienen wurden die Leichen der Opfer, falls diese nicht sogar noch lebendig waren, an die Küste transportiert und ins Meer geworfen.

    So verschwanden politische Gefangene und Gegner von Pinochet spurlos. Keine Leichen, keine Spuren. Zurück blieben verzweifelte Angehörige, die bis heute auf die Aufklärung des Schicksals ihrer Verwandten hoffen.

    9.) 1979 Unterstützung der Mudschaheddin (Taliban) in Afghanistan, über die gesamten 80iger Jahre werden die Afghanen mit Waffen versorgt.

    10.) 1979 verhilft man Saddam Hussein an die Macht. Dann unterstützt man Hussein als er den Iran angreift (1980 bis 1988). Damit der Krieg richtig heftig und blutig wird, beliefern die USA und seine Gefolgschaft, beide Seiten Irak und Iran gleichzeitig mit Waffen.

    11.) 1983 US-Invasion in Grenada.

    12.) 1986 bombardiert man Libyen.

    13.) 1989 US-Invasion in Panama, Unterstützung der Contras in Nicaragua.

    14.) 1990 marschiert Saddam Hussein (Irak) in Kuwait ein, die USA bombardieren den Irak. Saddam Hussein den die USA vorher selber an die Macht gebracht haben und Waffen geliefert hat.

    15.) 1996 sagt die US-Außenministerin Madeleine Albright das es der Preis Wert gewesen wäre das durch das Embargo mehr als 500.000 (Fünfhunderttausend) Kinder gestorben sind.

    16.) 1999 Die Grünen und Schröder (SPD) machen mit und bombardieren Serbien ohne UNO Mandat.

    17.) Seit September 2001 ist der neue Status der Krieg gegen den Terror. Nicht einen Monat später Einmarsch in Afghanistan.

    18.) 2003 Irakkrieg mit mehr als 1 Million Toten, Giftgaslüge.

    19.) 2011 Bombardierung von Libyen durch Sarkozy, Obama, Cameron greifen Libyen an.

    20.) 2011 Syrien die CIA hat eine Milliarde Dollar investiert um alle Gegner Assads zu bewaffnen um ihn zu stürzen, der Regimewechsel hat nicht funktioniert.

    21.) 2014 Ukrainekrieg, 5 Milliarden Dollar haben die USA in den Regimewechsel investiert (Victoria Jane Nuland US-amerikanische Diplomatin) und die Russen haben darauf reagiert.

    22.) Obama der Friedensnobelpreisträger hat in 2016 insgesamt 7 Länder bombardieren lassen und zwar Afghanistan, Pakistan, Jemen, Irak, Somalia, Syrien und Libyen.

    23.) usw. etc. ???!!!

    —————————–

    “Das Wort zum Sonntag:“

    Sind wir Christen oder Barbaren?! – Eine Rückbesinnung auf unsere Positiven Werte und Kultur ist dringend notwendig!

    “An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“ (1. Johannes 2,1-6)

    Mit diesen Versen setzt sich der Verfasser dieses Briefes deutlich von Irr-Lehrern ab, die in der Menschlichen Gemeinschaft Unruhe, Krieg und Hass stiften.

    Sie glauben wohl, allein durch die Gemeinschaft Christlich zu sein, mit Gott gerettet zu werden, ohne Konsequenzen für die alltäglichen Missetaten im Leben ziehen zu müssen, die Ihrer Seele und Ihrem Karma großen schaden zufügen. Konsequenzen welche Sie zu Lebzeiten dafür bestrafen wird, nach dem Prinzip Ursache und Wirkung.

    Wer Negativ denkt wird vom negativen Heimgesucht – Wer Positiv denkt vom positiven. Unser Unterbewusstsein arbeitet Tag und Nacht daran unsere Gedanken in die Lebens-Realität umzusetzen – somit ist das Denken ein wichtiger Bestandteil unserer geistigen Hygiene.

    Erkennen kann man die Jesus-Nachfolger (Christen) daran, dass sie die “Zehn Gebote“ und die “Nächstenliebe“ achten, halten und respektieren, damit wir zu Recht im Licht der Schöpfung Gottes, und des Universums in “Frieden“ miteinander leben können.

    Wirklich gute, umsichtige, respektvolle Menschen behandeln ihre Mitmenschen, die Schöpfung Gottes, die Erde, das Leben, und die Natur so wie sie auch selber behandelt werden möchten. In diesem Sinne Krieg ist niemals eine Lösung, Friede sei mit euch und euren Kindern – Amen.

    Antworten
  4. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    Ausschnitte der aktuellen Rede des Vorsitzenden Xi Jinping zum Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas:

    Der letzte Parteitag ist 5 Jahre her. Nun überschlagen sich die Medien des Westens mit Kritik an der Rede bzw. Propaganda. Daher lohnt es sich wohl, die Rede selbst denkend zu analisieren.

    Einige Ausschnitte aus der Rede des Vorsitzenden Xi Jinping zum Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh):

    „China wird nicht den alten Pfad von Krieg, Kolonisierung und Plünderei betreten, den einige Länder eingeschlagen haben. Dieser brutale und blutbefleckte Pfad der Bereicherung auf Kosten anderer hat bei den Menschen der Entwicklungsländer viel Leid ausgelöst. Wir werden fest auf der richtigen Seite der Geschichte und der Seite des menschlichen Fortschritts stehen.“

    „Heute ändern sich unsere Welt, unsere Zeit und die Geschichte wie niemals zuvor. Die historische Entwicklung hin zu Frieden, Entwicklung, Kooperation und wechselseitigem Vorteil ist nicht aufzuhalten. Der Wille des Volkes und die allgemeine heutige Tendenz werden die Menschheit letztendlich in eine leuchtende Zukunft führen. “

    „Und doch richten die hegemonialen, selbstherrlichen und schikanierenden Handlungen, Stärke zu gebrauchen, um Schwache einzuschüchtern, von anderen mit Gewalt und Täuschung zu nehmen und Nullsummenspiele zu spielen, gewaltigen Schaden an. Der Mangel an Frieden, Entwicklung, Sicherheit und guter Regierung wächst. All das stellt die menschliche Gesellschaft vor nie dagewesene Herausforderungen. Die Welt hat abermals einen Kreuzweg der Geschichte erreicht, und ihr zukünftiger Kurs wird von allen Völkern der Welt entschieden.“

    „Im vergangenen Jahrzehnt ist Chinas GDP von 54 Billionen Yuan auf 114 Billionen Yuan gewachsen, was 18,5 Prozent der Weltwirtschaft darstellt, eine Steigerung um 7,2 Prozent. China blieb die zweitgrößte Wirtschaft der Welt, und das Sozialprodukt pro Kopf wuchs von 39.800 Yuan auf 81.000 Yuan. Es hält den ersten Platz auf der Welt bei der Getreideproduktion, und hat für seine Bevölkerung von über 1,4 Milliarden für Nahrungs- und Energiesicherheit gesorgt.“

    „Wir werden die Kampagne für gesellschaftliche Moral weiter fortsetzen, traditionelle chinesische Tugenden weitertragen, die Familienbindungen stärken, Werte und Traditionen und den intellektuellen und moralischen Standard der Jugend erhöhen. Wir werden daran arbeiten, dass die Gesellschaft sich um das öffentliche Wohl, öffentliche Moral und persönliche Integrität bemüht.“

    „Materieller Überfluss und kulturell-ethische Bereicherung sind fundamentale Ziele einer sozialistischen Modernisierung. Materielle Not ist kein Sozialismus, ebenso wenig kulturelle Verarmung.“

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    Aktuelle Rede von Putin in Waldai: «Das Spiel des Westens ist gefährlich, blutig und schmutzig»

    In einer Rede beim internationalen Diskussionsclub Waldai spricht der russische Präsident vom Ende der westlichen Dominanz. Sein Fazit: Das Konfliktpotenzial der nächsten Jahre ist groß, ebenso wie die Chancen auf eine gerechtere Weltordnung.

    Die Welt befindet sich in einer massiven Systemkrise, die nicht nur den militärpolitischen, sondern auch den wirtschaftlichen und den humanitären Bereich umfasst. Dies erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin während einer Rede bei der Plenarsitzung des internationalen Diskussionsclubs Waldai am Donnerstag. Er wies darauf hin, dass diese Krise vom Westen verursacht wurde – durch die Entfachung des Kriegs in der Ukraine und die Provokationen um Taiwan. Die unbeabsichtigte, aber aus systematischen Fehlern entspringende Folge dieser Eskalation sei die Destabilisierung der weltweiten Lebensmittel- und Energiemärkte. In Bezug auf die Ziele der westlichen Politik erklärte Putin:

    «Die Herrschaft über die Welt ist das, was der sogenannte Westen aufs Spiel setzte. Allerdings ist dieses Spiel zweifellos gefährlich, blutig und, ich würde sagen, schmutzig. Es verneint die Souveränität von Ländern und Völkern, Eigenständigkeit und Einzigartigkeit und ignoriert komplett die Interessen anderer Staaten.»

    Der Präsident erinnerte daran, dass diese negativen Entwicklungen im Rahmen des Waldai-Clubs bereits diskutiert worden waren und dass Russland als Lösungsansatz schon mehrfach die Schaffung eines kollektiven Sicherheitssystems vorgeschlagen hatte. Im Dezember des vergangenen Jahres seien diese Vorschläge «wiederholt über den Haufen geworfen worden».
    Inzwischen habe die Krise einen globalen Charakter angenommen und werde niemanden unbeeinträchtigt lassen. Die Menschheit, so Putin weiter, habe zwei Optionen, ihr zu begegnen:

    «Entweder die Problemlast weiter anhäufen, die uns unausweichlich zerdrücken wird, oder doch gemeinsam versuchen, Lösungen zu finden, mögen sie auch nicht ideal sein, aber doch funktionieren.»
    Putin gab sich zuversichtlich, dass die Notwendigkeit eines Dialogs schließlich auch im Westen erkannt wird. Als eines der zu lösenden Probleme führte er den Klimawandel und Verminderung der weltweiten biologischen Diversität an. Anschließend zog er eine Parallele zur kulturellen Vielfalt, die nicht weniger wichtig sei. Eine Vereinfachung und Auslöschung jeglicher Unterschiede sei indessen quasi zum Wesen des modernen Westens geworden:

    «Was bedeutet diese Vereinfachung? Zunächst ist es das Verschwinden des kreativen Potenzials des Westens selbst und die freie Entwicklung anderer Zivilisationen aufzuhalten oder zu blockieren.»
    Der Präsident erinnerte an die Harvard-Rede des russischen Literaturnobelpreisträgers Alexander Solschenizyn aus dem Jahr 1978. Demnach sei der Westen durch die Vorstellungen eigener Überlegenheit verblendet. Diese Verblendung, «offen rassistisch und neokolonial», habe in den vergangenen Jahren besonders abscheuliche Formen angenommen, erklärte Putin:

    «Der Glaube an die eigene Unfehlbarkeit ist ein sehr gefährlicher Zustand. Der Wunsch der ‹Unfehlbaren›, diejenigen, die ihnen nicht gefallen, zu vernichten, ist nur einen Schritt davon entfernt.»

    Putin führte beispielhaft die gegenwärtige Cancel Culture an, die selbst zu Zeiten des Kalten Kriegs so nicht existiert habe. Der Liberalismus habe sich von der Idee der Meinungs- und Handlungsfreiheit in ein absurdes Gegenteil gewandelt. Jede alternative Meinung werde für subversiv und für die Demokratie bedrohlich erklärt. Gerade im Falle Russlands nehme dies teilweise lächerliche Züge an:

    «Was auch immer von Russland ausgeht, sind angeblich alles Machenschaften des Kremls. Schauen Sie es sich doch selbst an. Sind wir etwa so allmächtig, dass jede, aber auch jede Kritik an unseren Opponenten als Machenschaften des Kremls aufgefasst wird?»

    Die Entwicklung des Liberalismus in sein Gegenteil sei noch von Dostojewski vorhergesagt worden, erklärte Putin und zitierte eine Figur aus dessen Roman «Die Dämonen»: «Von einer grenzenlosen Freiheit ausgehend ende ich beim grenzenlosen Despotismus.»

    Das westliche Globalisierungsmodel sei auf einem finanziellen und technologischen Monopolismus und einer Auslöschung jeglicher Unterschiede aufgebaut worden. Es sei seinem Wesen nach neokolonial und hätte zum Ziel, die absolute Dominanz des Westens in der globalen Wirtschaft und Politik sicherzustellen. Sobald aber andere Staaten, insbesondere die großen asiatischen Staaten, begonnen hätten, von eben diesem Modell zu profitieren, habe der Westen begonnen, die eigenen Regeln zu verletzen oder gänzlich abzuschaffen:

    «Die sogenannten heiligen Prinzipien der Handelsfreiheit, wirtschaftlicher Offenheit, gleichberechtigten Wettbewerbs, ja sogar das Recht auf Eigentum wurden plötzlich komplett vergessen.»

    Ein weiteres Beispiel für die Verfälschung von Begriffen und Inhalten sei die Behauptung des Westens von einer Alternativlosigkeit der Demokratie. Darunter sei ausschließlich die westliche Demokratieform verstanden worden, während alle anderen Formen der Volksherrschaft offen verachtet worden seien. Indessen verlange heute die absolute Mehrheit der Weltgemeinschaft nach Demokratie in internationalen Angelegenheiten und lehne ein Diktat einzelner Staaten ab. Der Westen bezeichne dies dagegen heuchlerisch als «Subversion der regelbasierten Weltordnung» und reagiere darauf unter anderem mit Wirtschaftskriegen, Sanktionen und Farbrevolutionen. Dies sei unter anderem in der Ukraine im Jahr 2014 passiert.

    Die vom Westen aufgezwungene Weltordnung vergrößere nur das Chaos und schade auch den westlichen Nationen und Verbündeten, da sie deren Selbstständigkeit im Keim ersticke, so Putin weiter. Es handle sich nicht nur um eine systemische, sondern um eine ideologische Krise, da der Westen der Welt außer dem Erhalt der eigenen Dominanz keine Modelle positiver Entwicklung anbieten könne. Alle alternativen Gesellschaftsmodelle würden selbst von einigen US-amerikanischen Analytikern als Gefahr angesehen, unter anderem, weil sie sich als effizienter und attraktiver erweisen könnten.

    Im weiteren Verlauf seiner Rede ging der russische Präsident auf die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen beziehungsweise Europa ein. Er erklärte:

    «Russland, als selbstständige, eigenartige Zivilisation, betrachtet sich nicht als ein Feind des Westens und hat es auch nie getan. Amerikaphobie, Anglophobie, Frankophobie, Germanophobie sind die gleichen Formen von Rassismus wie Russophobie und Antisemitismus und sonstige Formen der Xenophobie.»

    Russland stehe aufgrund seiner historischen Entwicklung dem traditionellen Westen nahe, werde sich allerdings niemals für die geopolitischen Ziele des Westens instrumentalisieren lassen. Es sei stets zur Annäherung und einem aufrichtigen Dialog bereit:

    «Russland fordert den Westen nicht heraus, es verteidigt sein Recht auf Existenz und freie Entwicklung. Dabei wollen wir nicht selbst zum Hegemon werden. Russland schlägt nicht vor, die Unipolarität durch Zwei- oder Dreipolarität, die Dominanz des Westens durch eine Dominanz des Ostens, Nordens oder Südens zu ersetzen.»

    Anschließend zitierte Putin den russischen Philosophen Nikolai Danilewski. Demnach bestehe Fortschritt nicht darin, dass alle in die gleiche Richtung gingen, sondern darin, das gesamte Feld der historischen Tätigkeit des Menschen in allen Richtungen zu durchschreiten. Keine Zivilisation stelle den Höchstpunkt der menschlichen Entwicklung dar.

    Der Sinn des gegenwärtigen historischen Moments bestehe gerade darin, dass sich vor allen Staaten und Zivilisationen neue Perspektiven entfalten, so Putin weiter. Nach Ansicht Russlands müsse eine neue Weltordnung auf Gesetzen und Recht basieren, die Weltwirtschaft solle gerechter und offener werden. In der Praxis könne dies unter anderem durch die Einrichtung neuer Finanzplattformen verwirklicht werden. Solche Plattformen müssten außerhalb nationaler Jurisdiktion stehen und nicht politisiert sein, um ihren Missbrauch zu vermeiden.

    Ferner solle der technologische Fortschritt die weltweite Ungleichheit nicht verstärken, sondern verringern. So versuche der Westen etwa im Bereich von Arzneimitteln, Saatgut und Produktionsanlagen die Märkte für sich zu ergreifen und die lokale Produktion zu zerstören. Russland handelt dagegen anders, etwa im Bereich der Atomindustrie. Es baue nicht einfach Kernkraftwerke in anderen Ländern, sondern erschaffe eine komplette Branche, etwa durch die Ausbildung lokaler Spezialisten. Nach diesen Beispielen fuhr Putin fort:

    «Souveränität und Eigenständigkeit bedeuten keinesfalls Isolation. Im Gegenteil, sie setzen aktive Zusammenarbeit auf Grundlage von Gerechtigkeit und Gleichberechtigung voraus.»

    Die liberale Globalisierung bedeute für die gesamte Welt eine Anonymisierung und ein Aufzwingen des westlichen Modells. Im Gegenteil stehe Integration für eine gemeinsame Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang sei eine Erschaffung von «großen Räumen» aus Nachbarländern sinnvoll, deren Wirtschaft und Infrastruktur sich gegenseitig ergänzen. Solche Räume seien die wirtschaftliche Grundlage einer multipolaren Weltordnung. Putin wörtlich:

    «Aus ihrem Dialog wird die echte Einheit der Menschheit geboren, eine viel komplexere, eigenständigere und vieldimensionalere als die vereinfachten Vorstellungen der westlichen Ideologen. Die Einheit der Menschheit kann nicht auf Befehl ‹tue wie ich›, ’sei wie ich› aufgebaut werden.»

    In diesem Zusammenhang sei möglicherweise eine Restrukturierung der UNO sinnvoll, auch des UN-Sicherheitsrats. Die Repräsentanz von asiatischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern solle verstärkt werden.

    Nach einer positiven Erwähnung eurasischer Integrationsprojekten als Beispiele für die angestrebte gleichberechtigte Zusammenarbeit erklärte der russische Präsident, dass sich die historische Periode der uneingeschränkten Dominanz des Westens in internationalen Angelegenheiten ihrem Ende neige:

    «Die unipolare Welt gehört der Vergangenheit an. Wir stehen am historischen Scheidepunkt, vor uns liegt wohl das gefährlichste, unberechenbarste und gleichzeitig wichtigste Jahrzehnt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.»

    Der wichtigste Widerspruch der kommenden Zeit liege darin, dass der Westen trotz aller Versuche nicht mehr in der Lage sein werde, allein über die Menschheit zu herrschen. Und die Völker der Welt würden diesen Machtanspruch nicht mehr akzeptieren. Somit liege quasi eine revolutionäre Situation gemäß Lenin vor:

    «Die oben können nicht mehr, und die unten wollen nicht mehr.»

    Auch wenn das damit verbundene Konfliktpotenzial und die Bedrohung auch für den Westen selbst groß seien, sei dieser Prozess natürlich und unvermeidbar. Eine konstruktive Lösung dieses Widerspruchs sei heute die wichtigste historische Aufgabe, schlussfolgerte Putin.

    Antworten
    • Felix Abt
      Felix Abt sagte:

      Es überrascht nicht, dass diese Originalzitate, die das vorherrschende Narrativ zu durchkreuzen scheinen, nicht in den Medien, sondern nur in den Kommentaren irgendeines kleineren Blogs zu finden sind.

      Antworten
    • Edwin Hunggeler
      Edwin Hunggeler sagte:

      Einfach köstlich Ihr satirischer Beitrag. Auf das Geschwätz von Politikern darf man nichts geben, egal, ob im Osten oder im Westen.

      Antworten
    • Felix Abt
      Felix Abt sagte:

      Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten: Das Abhalten des «Völkermords» und der politischen Säuberungen in China hängt in erster Linie vom Wetter in Washington ab.

      Antworten
      • Mario Sacco
        Mario Sacco sagte:

        Eine Ordnungsmacht der USA ist nicht perfekt, doch bestimmt das viel kleinere Übel. Kann mir schlichtwegs keine feudalkommunistische Ordnungsmacht im Stile von China oder Nordkorea vorstellen.

        Antworten
        • Oskar
          Oskar sagte:

          Ihre «Ordnungsmacht» hat seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs die halbe Welt mit ihren Kriegen überzogen. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Chinesen jemals besonders aggressive Geopolitik betrieben haben.

          Antworten
        • Felix Abt
          Felix Abt sagte:

          Ordnungsmacht USA, zwar «nicht perfekt», aber doch irgendwie gut und gerechtfertigt:

          US-Luftwaffengeneral Curtis LeMay, der Chef des Luftkommandos während des Koreakriegs, erklärte, dass «wir dorthin gingen und den Krieg führten und schließlich jede Stadt in Nordkorea niederbrannten». Dem “New Yorker” sagte er 1995, dass «wir innerhalb von drei Jahren etwa 20 Prozent der Bevölkerung getötet haben». Ein Völkermord, über den niemand spricht! Die Amerikaner unterzeichneten 1953 einen Waffenstillstand, weigern sich aber seitdem, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen und die Beziehungen zu Nordkorea zu normalisieren. Der Krieg der Ordnungsmacht geht also weiter. Russland und China haben ihre Truppen schon vor sieben Jahrzehnten abgezogen, aber die USA halten ihre Truppen in Südkorea, wo sie fast jedes Jahr Manöver abhalten, um sich auf eine Invasion Nordkoreas vorzubereiten. Gleichzeitig wollen sie mit umfassenden Sanktionen (der tödlichen Hungerwaffe) das Land aushungern. Was würden Sie sagen, wenn die Schweiz, die wie Nordkorea auch nur 18% Landwirtschaftsfläche hat und sich ebenfalls nicht selbst ernähren kann, wegen einer “Ordnungsmacht” nichts exportieren dürfte, also Null Devisen erwirtschaften könnte, die es bräuchte, um die notwendigen Lebensmittel importieren zu können?

          Der «amerikanische Krieg», wie er in Vietnam genannt wird, war genauso grausam wie der Koreakrieg und die Kriegsverbrechen waren nicht weniger barbarisch. Er kostete das Leben von drei Millionen Vietnamesen und 58.000 amerikanischen Invasoren. Er ist auch nicht wirklich zu Ende gegangen, denn die amerikanischen Bomben töten immer noch Menschen in dem am meisten bombardierten Land der Welt. Und unzählige vietnamesische Kinder, deren Eltern dem hochgiftigen Agent Orange ausgesetzt waren oder sind, das die US-Luftwaffe über Vietnam versprühte, werden bis heute tot oder mit Geburtsfehlern geboren, darunter Hautkrankheiten, Geisteskrankheiten und Missbildungen wie fehlende Gliedmaßen. Aber das ist offenbar ein weiteres «unwichtiges Detail», das die von der Ordnungsmacht angeführten westlichen Medien kaum für berichtenswert halten.

          Die gewalttätige Ordnungsmacht kann gar nicht anders, ihre Raison d’être sind Konflikte auf der ganzen Welt: Amerikas Militär ist mit 3,2 Millionen Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Welt, die zahllosen «Contractors», also die Söldner, nicht mitgerechnet. 20% der Industriearbeitsplätze sind in der privaten Rüstungsindustrie angesiedelt, nicht mitgezählt die zahllosen Mitarbeiter von Amazon, Google, Facebook, Twitter usw., die für das Pentagon an milliardenschweren Projekten arbeiten. Die Kriegsindustrie finanziert die Wahlkampagnen von Kongressabgeordneten und belohnt sie mit kostenlosen Aktien dafür, dass sie jedes Jahr für die Erhöhung des Rüstungshaushalts stimmen. Weil die Millionen von Armen keine Lobby haben und es für sie kein Regierungsprogramm wie im «gefährlichen» und «bösen» China gibt, lebt ein Viertel der Schulkinder auf Amerikas Straßen. https://www.welt.de/vermischtes/article171444664/Wenn-ein-Viertel-der-Schueler-auf-der-Strasse-lebt.html

          Antworten
  5. Edwin Hunggeler
    Edwin Hunggeler sagte:

    Rory Truex, Experte für chinesische Politik an der Princeton-Universität, hats im «Atlan­tic» wohl korrekt gesagt (wurde so im Tagi zitiert): «Die Interpretation dieses Moments hängt davon ab, wie Sie Chinas politisches System interpretieren.»

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