Gendern mit Glaskinn
Patti Basler läuft bei einem Politiker auf. Grund zum Greinen.
Sie will eine Komikerin, gar eine Satirikerin sein. Leider gibt ihr die NZZaS regelmässig Gelegenheit, das Gegenteil zu beweisen. Immer wieder fällt Basler mit eher sinnbefreiten Aussagen auf, so während der Debatte um das sogenannte Burka-Verbot:
«Eigentlich müsse man doch verbieten, dass Männer Frauen Kleidervorschriften machen dürfen. «Aber stattdessen will man Frauen verbieten, wie sie sich kleiden».»
Wenn ZACKBUM das richtig verstanden hat, sprach sich Basler damit gegen das Verbot aus, Frauen in mittelalterlicher Manier in Ganzkörperverhüllungen zu stecken.
Nun hat die «heute show» im ZDF schon vor Jahren das Gefäss kultiviert, dass ausgesandte Komiker Politiker abfangen und mit Fragen überfallen. Natürlich dergestalt, dass die Politiker einen möglichst dämlichen Eindruck beim Beantworten machen.
Das hat eine Weile lang ziemlich gut funktioniert, bis sich die Masche rumgesprochen hatte. Schlecht kopiert ist immer noch besser als schlechter selbst erfunden, sagte sich die sogenannte Satire-Sendung «Deville» vom Schweizer Farbfernsehen. Also durfte Basler auch versuchen, Schweizer Politiker mit schrägen Fragen anzurempeln.
Das ging eher geräuschlos über die Bühne, genauso, wie es der Sendung «Deville» selten gelingt, etwas anderes als Gähnreflexe auszulösen.
Dann hielt es Basler für eine humoristische Spitzenidee, den abtretenden Bundesrat Ueli Maurer auf offener Strasse mit der Frage zu überfallen, was er denn zum Gender-Gap bei der medizinischen Irgendwas zu sagen habe. Der zeigte sich genervt: «Die huere Fragen vom Fernsehen, viel dümmer kann man nicht sein, als ihr seid. ‹tschuldigung», meinte Maurer zum Thema Endometriose, weibliche Unterleibsschmerzen.
Wenn im Opener zur Sendung «Deville» die Wörter «Italia, Nasa, Prostata» durchs Bild wackeln, kann man ihm eigentlich nur recht geben.
Nun sah aber Basler die Chance, mal wieder für etwas Aufsehen zu sorgen. Nicht etwa, indem sie eingestand, dass das tatsächlich eine selten blöde Frage an einen Finanzminister war. Der Szene kann man zudem entnehmen, dass auch sie belustigt auf die Antwort Maurers reagierte.
Sondern indem sie sich im sofort zur Hilfe herbeieilenden Tamedia-Konzern darüber beschwerte, dass sie nach Ausstrahlung dieses Flachsinns viele Hassnachrichten erhalten habe: «Obwohl er zu mir respektlos war, wurde mir in zahllosen Messages und Kommentaren Respektlosigkeit vorgeworfen», schreibt sie auf den Social Media. «Ich bekam allerdings auch mehrere Morddrohungen, Vergewaltigungsandrohungen und unzählige übergriffige Kommentare zu meinem Körper und meiner Sexualität.»
Damit aber nicht genug; wenn sie als Cis-Frau schon solche Reaktionen einfange, «wie muss es dann Trans-Menschen, schwarzen Menschen, Queers, Non-Binären usw. täglich ergehen?» Maurer befeuere mit Sprüchen auf Kosten dieser Minderheiten Hass und Gewalttaten gegen ebendiese. Hass werde in den Augen gewisser Menschen dadurch «quasi legitimiert» und entfesselt, so Basler.
Maurer legitimiere mit seinem dünnen Scherzchen auf die ebenfalls dümmliche Frage, ob er lieber einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin habe, dass ihm das egal sei, nur bitte kein «es», diese Reaktionen? Er ist dafür verantwortlich, dass die üblichen Verpeilten, Vollidioten und Wutbürger die sozialen Plattformen als Therapiestation missbrauchen?
Man darf also im Umkehrschluss keine Scherze mehr über Minderheiten, zum Beispiel SVP-Wähler, machen? Schon die Sendung und die Frage waren weitgehend humorbefreit. Einzig Maurer zeigte sich leicht amüsiert, mit einem solchen Nonsens angegangen zu werden. Endgültig in der völlig humorlosen Zone sind wir durch die Reaktion Baslers angelangt.
Wer von den üblichen Attacken auf sich selbst schliesst, dass auch Hass und sogar Gewalttaten auf Minderheiten geschürt werden, ist nicht nur als Satiriker ungeeignet. Nein, noch schlimmer, so jemand gehört einer Mehrheit an. Der Mehrheit der schnell eingeschnappten Dummschwätzer.
SRF ist ein Auffangnetz, das sich arbeitsscheuer Linken annimmt, die unter ihrer Bedeutungslosigkeit leiden. Finanziert von der überwältigenden Mehrheit, die sehr gut ohne diese unterirdischen Produkte und ihre aufgeblasenen Macher auskommt. Charakteristisch ist ihre Weiterverwurstung durch Blick, Tagi & Co., ohne die der Bekanntheitsgrad von Basler, Deville & Co. noch viel tiefer bzw. nahe bei null läge.
Der Cadillac Deville weckt Emotionen, «Deville» im SF wirkt wie eine Schlaftablette.
Heisst Basler, spricht den»falschen» Dialekt und wirkt wie «Deville».
Mit irgendwelchen Präfixen wie cis-, trans-, bi- usw soll Aufmerksamkeit erheischt werden. Der Output wird dadurch nicht besser, die Schlaftablette wirkt noch immer stärker.
Maurer liegt richtig, was die Protagonisten von SF betrifft: «viel dümmer kann man nicht sein».