Schweizer Finanzplatz in Gefahr

Es ist nicht nur die Chefetage …

«Inside Paradeplatz» wird vorwiegend von Bankern, Finanzleuten und Back-Office-Hirschen gelesen. Die haben, bevor die nächste Entlassungswelle sie rausspült, offenbar viel Freizeit am Co-Working-Schreibtisch, zu dem sie jeden Morgen ihr Rollköfferchen schieben dürfen.

Diese Freizeit nützen sie kräftig, indem sie Kommentare schreiben. Natürlich unter Pseudonym, denn das macht mutig und ist ein willkommenes Ventil für den geknechteten Bürogummi, der vergeblich von einem eigenen Eckzimmer mit Pflanze und Besprechungsbeule am Schreibtisch träumt. Es ist beelendend zu lesen, welche Hemmungslosigkeit ausbricht, wenn der Wäffler meint, aus dem geschützten Hinterhalt schiessen zu dürfen. Dabei ist er zu blöd zu wissen, dass man ihn über seine IP-Adresse problemlos identifizieren kann …

Wenn ZACKBUM-Autor René Zeyer dort publiziert, geht’s meistens rund; im Kommentarmorast blubbern die Blasen, dass es eine Unart hat. Das ist ausgesprochen erheiternd, wenn man sich die zurzeit über 160 Kommentare zu einem aktuellen Artikel anschaut. Zunächst ist festzuhalten, dass Kritik erlaubt und erwünscht ist; im Gegensatz zu allen Kommentarschreibern sind wir keinesfalls der Auffassung, die einzig richtige, unantastbare und ewige Wahrheit zu verkünden.

Aber das Gelächter verkümmert etwas, wenn man sich überlegt, dass diese Kommentarschreiber wohl einen repräsentativen Querschnitt der Angestellten in der Schweizer Finanzbranche darstellen. Was da an Frust, Unkenntnis, wildem Gehampel, krakeelender Rechthaberei losgelassen wird, ist Anlass zu schwersten Bedenken, wie diese Nulpen denn eigentlich ihrem Beruf nachgehen. Auffällig ist auch die fast immer völlige Abwesenheit von Sachverstand und Argumenten. Natürlich gibt es einige strahlende Ausnahmen, aber wenn man sich folgende, kommentarlos dargebotene Blütenlese anschaut (in Original-Rechtschreibung), dann fürchtet man schon das Schlimmste für die Zukunft des Finanzplatzes Schweiz …

«Der mit Abstand schwachsinnigste Kommentar den ich in den letzten Jahren gelesen habe.»

«Mit Verlaub Sie sin ein Loch Dumm Arsch & S. Wenn Sie nicht raffen, dass eine Axpo nicht den Auftrag hat im Casino Geld zu verlieren, sondern die Grundversorgung von Strom sicherzustellen. Dann sollte man Ihnen einfach den Stecker ziehen.»

«Germanist & Berliner erklärt Stromkonzerne ;-))) Brüder Grimm für Nebelspalter, Weltwisch & Zackbum Freunde der Morgenröte …»

«Der Autor (und die allermeisten) verstehen das wirkliche Ausmass dieser Tragödie nicht

«Wer keinen blassen Schimmer hat von Stromhandel, soll gefälligst nicht darüber schreiben. Auch wenn er dafür dreissig Silberlinge bekommt

«So ein Quatsch. Schönreden kann man ja irgendwie alles.»

«Warum zum Teufel behauptet die Axpo GL dass eine Absicherung notwendig war??? Entweder glaubt man am eigenen Business oder macht man zu!!»

«Die Axpo hatte nie die Aufgabe, mit Strom zu spekulieren, sondern die Stromversorgung in den beteiligten Kantonen sicherzustellen.»

«Ich glaube, der Herr Zeyer schreibt sich einfach den Frust über seine eigenen Fehlleistungen vom Leib

«Herr Zeyer, hatten Sie mit dem Mathe-Fach Logik ihre Probleme? Das erahne ich aus ihrem wirren Geschreibsel

«Welche Schande, dass Sie sich „Journalist“ nennen! Sie demaskieren sich selbst: Weder Ahnung vom Strommarkt, noch von der internen „Strombarone“-Kultur in allen grösseren EVUs. Wie viel Geld erhalten Sie von Axpo & Co?»

«Leider wird nicht geklärt, ob der Autor von der Axpo, vom Bund, von involvierten Kantonen, von einschlägigen Verbänden, etc. direkt oder indirekt Mandate erhalten hat.»

«Sie, Herr Zeyer, haben keine Ahnung.»

«Auftrag der Axpo ist die Stromproduktion Handel waere meines Erachtens nur mit evtl Ueberschuss Produktion erlaubt»

«Wieviel hat Ihnen die AXPO bezahlt für dieses Märchen

«Danke Zeyer, besser kannst Du den Schrott, den Du hier regelmässig vom Stapel lässt, nicht beschreiben

«Ein weiterer oberflächlicher Artikel zum Thema. Bitte zurück an den Start. Machen Sie Ihre Aufgaben und erklären Sie weshalb wir in dieser miserablen Situation sind

«Eine kurze aber sehr präzise Antwort von Herrn Zeyer erwarte ich an dieser Stelle in den nächsten 48 Stunden

10 Kommentare
  1. Guido Kirschke
    Guido Kirschke sagte:

    Das IP Kommentare welche auf den Mann zielen und nicht auf Argumente einfach so stehen lässt, ist schon irritierend. Argumente ja, Beleidigungen nein.

    Antworten
  2. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Was entscheidend zählt, ist die jeweilige Aussage nicht die Person oder Organisation.
    Wen der Wert einer Aussage oder Meinung an der Person oder Organisation gemessenwird DANN kann das auch destruktiv wirken.
    Vereinfacht ausgedrückt, wenn Person X oder Organisation, etwas sagt oder schreibt dann ist das hocherwertiger glaubwürdiger, nun das kann sein oder eben auch NICHT.
    So einiges an grossen Werken der Literatur wurde unter Pseudonym veröffentlicht.
    Angesichts massiv zunehmender Intoleranz und verfallender Debattekultur, bekommt das Pseudonym eine andere Gewichtung.
    Die Aufklärung, wäre nur bedingt, ohne Pseudonym gleich verlaufen!
    Schlicht verheerend, inzwischen braucht es angesichts zunehmendem,sturem Dogmatismus, in vielen Bereichen eine erneute Aufklärung 2.0 ?!!!
    Die Debatten um Corona und Anschluss sind ein hochgradiges Alarmzeichen!

    Antworten
  3. Mathias Wyss
    Mathias Wyss sagte:

    Ein grosser Teil dürften (Früh-)Rentner sein, wie etwa der Stammi aus Pattaya. Lukas Hässig lässt offenbar so ziemlich alles durch, dies aus Zeitgründen und um die Kommentierer nicht zu frustrieren. Es ist schon harte Kost, was LH sowie die meist älteren Autoren wie KJS und RZ verdauen müssen. Voll auf den Mann, Thema Nebensache. Ganz dicke Haut ist von Vorteil.

    Antworten
    • René Zeyer
      René Zeyer sagte:

      Red. Ist zwar im Artikel schon verlinkt, aber wer schneller kommentiert, als dass er denken kann … Und wieso zitieren Sie nicht Ihren kompetenten Kommentar zu meinem Artikel auf IP?

      Antworten
      • Victor Brunner
        Victor Brunner sagte:

        Kann man in der Kommentarspalte des Artikels lesen, unter meinem Namen. Konzentrieren Sie sich doch auf ihre Stärken, die Medien. Ihre literarischen «Ausflüge» überfordern sie!

        Antworten
        • René Zeyer
          René Zeyer sagte:

          Red. Vielen Dank für diese Lebenshilfe. Arbeiten Sie mal an der Beherrschung der Orthografie, dann reden wir mal über Ratschläge.

          Antworten
  4. Mad Max
    Mad Max sagte:

    Man sollte die Grösse haben einzugestehen, dass man das Thema nicht voll begriffen hat. Und dann bitte Schnauze halten und nicht noch auf Anderen herumtrampeln. Und für das IP-Problem gibt es VPN.

    Antworten
    • René Zeyer
      René Zeyer sagte:

      Red. Vor allem sollte man die Grösse haben, von anderen zur Verfügung gestellte Plattformen nicht mit anonymen Wäffeleien zu verunzieren. Obwohl das Pseudonym nicht schlecht gewählt ist und sich der Feigling auch noch hinter VPN versteckt …

      Antworten
  5. Felix Abt
    Felix Abt sagte:

    Da schreibt jemand, der sich auskennt, einen sachlichen, fundierten und überzeugenden Artikel, und schon fallen sie über ihn her wie Hyänen. Sie interpretieren wildes Zeug hinein, fügen Absurditäten hinzu und projizieren ihr eigenes Elend auf den Autor. Das menschliche Gehirn arbeitet offensichtlich auf wundersame Weise.

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar zu Victor Brunner Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert