Das NZZaS-Magazin ist zurück
Das ist nicht nur eine gute Nachricht.
Das Cover verspricht einiges:
Wieso sitzen Stephan Eicher und Franz Hohler in einem alten Eisenbahnwaggon? Deshalb:
Na, und seine Platte «Ir Ysebahn», ist doch aufgelegt, die Story. Die ist wirklich nicht schlecht; die Redaktion hatte ja auch lange genug Pause. Aber dann, ja, leider aber dann:
Kann man einen Text über «PDA, Public Display of Affection» schreiben, der noch abstossender ist als die ihn begleitenden Fotos? Jawoll, bravo, Andrea Bornhauser. Eine würdige Fortsetzung ihrer Reihe von Peinlichkeiten.
Aber sie ist immerhin nicht allein, denn nun geht’s wirklich ins Wellental des Journalismus:
Duftnote dieses eskapistischen Unsinns gefällig? «Ich denke an Shareef und dass es mir fehlt, von ihm begrüsst zu werden. Ich denke an den maledivischen Sommelier, der als Muslim eigentlich keiner sein darf, obwohl doch jeder Gotte Wein mag.» Dem Leser fehlt hier allerdings nichts, ausser ein Fluchtweg.
Der Höhepunkt des Tiefpunkts ist regelmässig hier erreicht:
Dsa Kleid links, meine Damen und Herren, der modebewusste Snob ahnt es schon wegen der Farbe (und nicht etwa, weil das Model über das Kleid stolpern würde, täte es auch nur einen Schritt), ist von der nach Paris geflüchteten Designerin «Anna October». Während sie es von Odessa in die Stadt der Mode schaffte, soll «ein Teil ihres Teams» weiterhin in Kiew produzieren. «Aufgeben stand nie zur Diskussion». Angesichts der überschaubaren Designkraft wäre das aber keine schlechte Idee gewesen. Doch Portemonnaie auf, hier kann man für 500 Franken oder so ein klares Zeichen der Solidarität setzen. Aber bitte den Rock lupfen.
Die Tellerchen oben rechts hingegen seien mit dem «Swiss Design Award 2022» ausgezeichnet, was toll ist, aber unter angegebenen Web-Adresse sind sie nicht erhältlich, was irgendwie auch snobistisch ist.
Oben rechts ist dann ein aus «lila Wildleder und und Gummisohle» gefertigter Sabot. Leider sind auch hier auf der angegebenen Webseite jede Menge Schuh-Scheusslichkeiten zu sehen, nur diese nicht. Aber dann, das «RADIANCE FIRMING SERUM with LYMPHACTIVE» von Iräyes ist für schlappe 115 Franken (30 ml) tatsächlich erhältlich. Und das Martini-Glas gibt es für beschwipste 95 Euro. Immerhin, man sieht nicht doppelt, sondern kriegt zwei dafür.
Hier kann eigentlich nur ein Doppelter von irgendwas helfen …
Entschuldigung,
bei den Preisen für die kleinen Akseswars ist der Preis für die Zeitung grad ein Schnäppli.
Wir sind nicht mehr weit davon entfernt,
wo so ein Papierbund soviel wie ein irräes Serum kosten wird.
In dem Sinn prima Arbeit der Selbstvermarktungsabteilung der N.. = cheibe günschtig unser Blatt,
wemme bedänggt, was Wält so choschtet.