NZZaS Magazin: da capo!
Aufmerksame Leser muss man haben. Da liefert man gerne nach.
ZACKBUM gefiel die vorletzte Ausgabe des NZZaS Magazin ausnehmend schlecht. Daher würdigten wir sie Anfang Woche. Das brachte uns die Kritik ein, wir hätten uns unter Hitzeeinfluss im Datum geirrt.
Keinesfalls, aber um solche Gerüchte im Keim zu ersticken, liefern wir gerne die Kurzrezension der AKTUELLEN Ausgabe nach. Auch sie vermochte unsere Laune nicht wesentlich zu steigern.
Nichts gegen Schlagersängerinnen, aber wollen wir wirklich die Ansichten von Beatrice Egli zu diesem und jenem hören? Oder wollen wir ein Promo-Interview mit Jeff Goldblum lesen, der für seinen neusten Dinofilm auf Werbetournee gehen muss? Wollen wir ein weiteres Stück innerlicher Befindlichkeitserforschung lesen?
Dreimal nein. Wir wollen eigentlich auch nicht solche Fotos sehen:
Das soll so eine hingehuschte Spontanität vermitteln, dabei ist es reine Platzverschwendung. Umrahmt von einer x-mal in Varianten erzählten Geschichte, wie ein einfacher Mensch im Lotto gewinnt und was dann passiert.
Aber natürlich kommen wir nun zu unserer Lieblingsrubrik «Bellevue». Wie immer eingeleitet von einem launigen Modetipp. Meistens ohne Rücksicht auf das Preisschild.
Aber diesmal ist alles anders. Es handle sich hier um eine (in vielen Gazetten bereits zuvor angepriesene) Zusammenarbeit zwischen der Fotografin Lea Colombo und dem Modelabel Cos. Cos gehört zum Billigklamottenkonzern H&M, und seit Karl Lagerfeld dort sein Pofil auf T-Shirts drucken liess, ist solches Upcycling Marketing-Kleingeld.
Das will «Bellevue» natürlich nicht auf sich sitzen lassen, daher empfiehlt es noch diesen Lautsprecher:
Sieht nach nicht viel aus. Kommt aber individuell aus einem 3-D-Drucker. Über seine Leistung ist nichts bekannt, dafür beeindruckt sein Preis: € 3000.-. Aber die gute Nachricht ist: Shipping inbegriffen. Plus natürlich ein wenig Zoll und MWSt. Aber wer sich so ein Ohr (besser zwei, von wegen Stereo) hinstellen kann, lässt sich davon auch nicht abschrecken.
Der Leser fragt sich allerdings ob so viel dekadenter Shopping-Angebote, ob er diese sommerlich-optimistische Frage mit ja beantworten will:
De gustibus et coloribus non est disputandum!