Sie ist eine Echse!

Die «Republik» glaubt an Science Fiction.

Man sieht doch das Böse im Gesicht dieser Frau. Oder nicht? Angeblich soll es sich um die Schauspielerin Jane Badler handeln. Offenbar erinnern sich einige Mitarbeiter der «Republik» an die SciFi-Serie «V – die ausserirdischen Besucher kommen». In den 1980er-Jahren erschreckte dieses Weltraummärchen so manchen Zuschauer.

Die Story: über der Erde erscheint eine Flotte von UFOs. Die Besatzung behauptet, man käme in friedlicher Absicht. Das humanoide Aussehen der Ausserirdischen täuscht aber. In Wirklichkeit haben sich eklige Reptilien so verkleidet, und diese Kommandantin Badler wird dabei beobachtet, wie sie gelegentlich eine Maus verspeist – die sie mit ihrer gespaltenen Reptilienzunge fängt. Brr.

Badler, immer noch mit Maske, im Jahr 2014.

Ein Redaktor der «Frankfurter Rundschau» erinnert sich schreckensbleich an sein TV-Erlebnis als Jugendlicher: «Die Aliens im feschen Dress verstehen sich gut auf das Manipulieren der Medien, gründen gar eine Jugendorganisation, reißen immer mehr Menschen in ihren Bann, die die Besucher und ihr Symbol frenetisch feiern.»

Aber glücklicherweise entsteht auf der Erde tapferer Widerstand, ihr an Hauswände gespraytes «V» für Victory wird zum Symbol der menschlichen Resilienz gegen solche Verführung.

Daran haben sich offensichtlich die Verschwörungstheoretiker von der «Republik» erinnert. Das Organ zur Rettung der Demokratie eröffnet nochmals den Kampf gegen Raubreptilien. Genauer gegen Menschen, die an solche Reptilien glauben. Und gegen Menschen, die sie daran glauben lassen wollen. Vielleicht wird diesmal der Buchstabe R an Wände gesprayt. R wie Reptilien. Wie Resilienz. Wie «Republik».

Das ist die dialektische Weiterentwicklung des Serien-Plots. Dank der «Republik» wissen wir nun, dass finstere Verschwörer wie Roger Köppel, Markus Somm oder Stefan Millius den Glauben an solche Echsenmenschen befördern. Nicht etwa jeder für sich. Sondern alle zusammen ziehen da am gleichen, nun ja, Echsenschwanz.

Am Schluss dieser abstrusen Behauptung will die «Republik» noch einen Funken Hoffnung versprühen, nachdem sie den schreckensbleichen Leser auf eine zweiteiligen «Reise ans Ende der Demokratie» mitgenommen hat. Aber immerhin, Echsen müssten sich gelegentlich häuten, weiss die «Republik». Lasst uns also Ausschau halten nach Reptilienhäuten in der Umgebung dieser Verschwörer.

Allerdings hat das Hauptquartier der Reptilienrecherche für den riesenlangen Riemen über angeblich konspirierende «Infokrieger» zwar rund 30 namentlich genannte Reptilien-Verführer und ein gutes Dutzend ihrer Organe denunziert, dafür aber lediglich mit einem einzigen solchen Krieger gesprochen.

Wieso wiederholen wir das? Ganz einfach: damit hat die «Republik» die Reise ans Ende des Journalismus absolviert. Ihre früheren, geplatzten Versuche, mit angeblichen Skandalen Aufmerksamkeit zu erregen, ihre Drohungen mit Selbstmord, das ist alles Pipifax im Vergleich zu diesem brüllenden Wahnsinn.

Journalismus hat als Fundament Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Das erwirbt man sich, indem man anständig, so faktentreu und so akkurat wie möglich berichtet. Dabei sorgfältig auf eine Trennung von Faktenbeschrieb und Kommentar achtet. Zum Anstand gehört auch, namentlich Kritisierten und Denunzierten die Möglichkeit zur Replik zu geben.

Wer all das nicht tut, hat sich von der Welt des ernstzunehmenden Journalismus verabschiedet. Damit wurden schon wieder viele Millionen zum Fenster rausgeschmissen. Damit ist die «Republik» zu einem Sektenorgan für gläubige Haltungsmenschen verkommen, die keine «Expeditionen in die Wirklichkeit» lesen wollen, sondern fiktionale Märchenerzählungen, wo die Welt hinter Wille und Wahn verschwindet.

Kein Anlass für Frohlocken, denn das ist ein Trauerspiel.

3 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    «finstere Verschwörer» wie Roger Köppel, Markus Somm oder Stefan Millius sind doch an Bedeutungslosigkeit nicht zu überbieten, da übertreibt REPUBLIK masslos.
    Köppel tanzt auf vielen Hochzeiten. NR wenn es ihm passt. Mit der WW Erwartungen nicht erfüllt. In der Sendung «Pragmaticus», auf Servus, Suggestivfragen die die Antwort schon vorweg nehmen und sein tägliches Geplapper nur peinliches Eigenmarketing.
    Somm ohne seine soziale Überlebenskolumne in der SoZ und Auftritte in SoZ Standpunkte ein Nulldreher, Nebi Scheitern mit Ansage.
    Millius, ein regionaler Grantler der nur in der Ostschweiz wenige Leute erreicht.
    Auch REPUBLIK, Möchtegerngewissen der Nation und Abstellplatz für gefeuerte, überhebliche oder gescheiterte JournalistenInnen nur ein kleines Mäuschen in der Medienlandschaft. Über Wasser gehalten von «Verlegern» die keine grossen Ansprüche stellen, aber ausgetattet mit sozialen Gewissen die die Bedeutungslosigkeit der Reaktion kaschieren!

    Antworten
    • René Küng
      René Küng sagte:

      Jä nu, Herr Brunner, d’Elefante in dr Medielandschaft glyche au immer meh Dinosaurier.
      Und die wo no e paar meh erreiche, nenne Sie wär Sie wänn, sinn gratis oder fascht Staatsbeamti – e bitz Respäkt bhalte vor däne, wo läbe vo däm, wo sy leischte.
      Oder wo no Läser hänn, wo zahle für das wo sie läse.

      Antworten
    • Beat Morf
      Beat Morf sagte:

      Was ist denn Ihr Leistungsausweis lieber Brunner? Ihre SVP-Phobie ist pathologisch und erklärt beziehungsweise entlarvt Ihre Kommentare bestens. Alle von Ihnen aufgeführten Personen, leben von ihren eigens erwirtschafteten Einkünften und liegen nicht dem Staat oder vermögenden Linken auf der Tasche.

      Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar zu Beat Morf Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert