Eine Ente ist eine Ente

Aufgeregte Meldung: Kriegsreporter Pelda flieht von der WeWo.

So sieht die Meldung auf persoenlich.com aus:

Tatä: «Kriegsreporter Kurt Pelda wechselt per sofort zu den Blättern von Verleger Peter Wanner.» Und der Oberchefredaktor Patrik Müller freue sich über die Verstärkung. «Der Rechercheur und Auslandreporter Pelda war zuvor bei Roger Köppels Weltwoche tätig.»

Wechsel per sofort, erst im Februar war Pelda den unerträglichen Zuständen bei Tamedia entflohen und zur «Weltwoche» zurückgekehrt. Und nun das. Was mag da passiert sein? Ertrug Pelda nicht länger den Putin-Versteher Köppel? Gab es Zensur? Kriegsähnliche Zustände auf der Redaktion? Traute sich Pelda nur noch mit schusssicherer Weste und Helm an die Förrlibuckstrasse?

Was sagt denn er dazu? Eine kleine Recherchieraufgabe für das Qualitätsorgan persoenlich.com. Woran es leider krachend scheitert: «Da er in den letzten Reisevorbereitungen steckt, war er für eine Stellungnahme nicht erreichbar.»

Auf Deutsch übersetzt: Telefonnummer nicht rausgefunden, Mail an falsche Mail-Adresse geschickt. Oder einfach: never let the truth spoil a good story. ZACKBUM erreichte Pelda problemlos, der auch neben seinen «letzten Reisevorbereitungen» gerne Zeit fand, auf die Frage zu antworten, was denn da passiert sei:

«Es ist gar nichts passiert, und ich darf neben meinem Fixum bei CH Media als Freier für die Weltwoche schreiben.»

Also schlichtweg eine Verbesserung der Einkommenssituation, da das Haus Wanner bekanntlich Geld zum Verlölen hat, was es mit «watson» unermüdlich unter Beweis stellt. Mit dem Engagement für Pelda gibt Wanner immerhin sinnvoll sein Geld aus. Und Köppel kann etwas sein Portemonnaie schonen, denn solche Kriegseinsätze können recht ins Geld gehen. Nicht in erster Linie wegen unverschämten Honorarvorstellungen des Reporters. Sondern Logistik, Sicherheit, Fixer, Chauffeur, Infohonorare, Telekommunikation, das läppert sich.

Kleiner Tipp an die Kollegen von persoenlich.com: Finger rausnehmen, Grundlagen des professionellen Journalismus beachten.

4 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Pelda:
    «Es ist gar nichts passiert, und ich darf neben meinem Fixum bei CH Media als Freier für die Weltwoche schreiben.»
    Das ist Peldas Wording. Natürlich ist etwas passiert, vermutlich wurde einfach Stillschweigen vereinbart um die Sache unter dem Deckel zu halten.
    Pelda zu Persönlich am 23.11.2021:
    «Und vor allem möchte ich wieder reisen, auch in Konfliktgebiete. Das ist in einer kleinen Redaktion wie der Weltwoche eher möglich.»
    Im gleichen Artikle Köppel:
    «Ich freue mich sehr über diese Verstärkung durch einen profilierten Kollegen, den ich seit vielen Jahren kenne und bewundere. Als Hauptquartier der Meinungsvielfalt ist die Weltwoche zugeschnitten auf einen unabhängigen Topjournalisten wie Kurt Pelda. Herzlichst willkommen.»
    Da war Jubel angesagt und CH Media nicht erwähnt. Bestimmt gab es Knatsch zwischen Köppel und Pelda, Aber da ist Pelda um Aufklärung nicht bemüht, aus monetären Gründen? Wer darf jetzt als erster die Topstorys von Pelda publizieren, WW oder CH Media? Knatsch ist vorsehbar.
    Neu bei Pelda, er hat Humor; «als Freier für die Weltwoche schreiben.». Nicht mehr als Kriegsreporter sondern als Freier schreiben. Nächste Station von Pelda, die REPUBLIK, da ist er als näher am Geschehen als Freier!

    Antworten
  2. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Kriegsberichterstattung ist naheliegend, eine hoch anspruchsvolle Aufgabe.
    Zudem Persönlichkeiten wie der Iegändere Peter Scholl-Latour, vormals selber als Soldat im Kriegseinsatz, (Indochina) sind selten.
    Man kann sich auch bis zu einem gewissen grade in die Materie einarbeiten, wenn man WILL.
    Die Berichterstattung zum aktuellen Krieg in der Ukraine, ist zum Teil nur noch oberschwachsinniger Stuss, trotz aller elenden Tragik, dem ganzen Menschhlichen Elend, den Zerstörungen, dieser Tragödie, kann man gelegentlich nur noch den Kopf schütteln und nur schwer ein lachen verkneifen‚ ob dem teilweise uferlosen UNSINN, der in den „Qualitätsmedien» hinausgeblasen wird.
    Das zu viele Politiker und teilweise höhere Offiziere, vor allem AD, die Ergüsse der „Qualitätsmedien“ nicht durchschauen, ist ein Thema für sich.

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar zu Edwin Hunggeler Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert