IP: `tschuldigung

Inhalt richtig, blöde Sprüche falsch. Muss man mal hinkriegen.

Der Finanzblog «Inside Paradeplatz» hat sich das Geschäftsmodell von ElleXX vorgeknöpft.Und dort angepriesene Geldanlagemöglichkeiten völlig zu recht kritisiert. Daraufhin forderte die Mitbetreiberin Patrizia Laeri mit Hilfe der nicht gerade erfolgsverwöhnten Anwältin Rena Zulauf die sofortige Löschung des Beitrags. Sicherheitshalber vor zwei Gerichten gleichzeitig, was dann die fast übliche Doppelklatsche ergab: Anträge abgeschmettert.

Auf ihr zugestellte Fragen hatte die ehemalige Journalistin Laeri nicht zu antworten geruht, also lautete das Fazit der von ihr angepriesenen Fonds: «elleXX Gender Equality Basket» verbindet gnadenlos schlechte Performance mit üppigen Gebühren. Die in ihm enthaltenen Unternehmen sollen frauenfreundlich sein. Sind sie aber nicht besonders.

Allerdings konnte es der Autor Beni Frenkel nicht lassen, den Artikel mit sexistischen Sprüchen aus der unteren Schublade zu garnieren. Damit schaffte er es, dass Laeri das eigentliche Thema und Problem aus der Debatte bugsieren konnte und sich darauf stürzen, dass sie hier als Frau übel angemacht worden sei.

Ihre merkwürdigen Geschäftspraktiken waren auch auf ZACKBUM Thema einer kleinen Artikelserie. Auch hier verzichtete sie darauf, auf höflich gestellte Fragen zu antworten; inhaltlich fand sie keinen Anlass, rechtlich vorzugehen.

Nun muss sich IP für diese Schlötterlinge ein paar Tage lang auf seiner Homepage entschuldigen:

Damit nicht genug, 2500 Franken fliessen, und oberpeinlich ist, dass auch eine banale Wirtschaftszahl im Artikel falsch war.

Aber sämtliche ebenfalls geforderten Löschungen der inhaltlichen Kritik am von ElleXX angepriesenen Produkt wurden gerichtlich abgeschmettert und bleiben im Artikel. Nur interessiert das keinen mehr.

Leider ist das bei Frenkel kein Einzelfall. Sei jüngster Flop, die Zuschauerzahl bei «Blick TV» mit 25 anzugeben, führte rasch zur völligen Löschung des Artikels. Es ist bedauerlich, wenn gute und wichtige Kritik an solchen Anfängerfehlern scheitert.

4 Kommentare
  1. Ulrich Zweifel
    Ulrich Zweifel sagte:

    Wie viel Geld hat Frenkel Hässig inzwischen gekostet? Der Deal zeigt, dass «diese Zeitung» falsch lag. Hässig hat eben doch verloren. Die Ausgangslage war nicht gut. Laeri hätte zwar mit viel Geld in die Hauptsache gehen müssen, aber Hässig-Anwalt Peyer (oder Payer?) hat aufgezeigt, dass es am Schluss für Hässig noch viel teurer geworden wäre. Laeri konnte und kann die Sache für ihre PR nutzen, Hässig nicht. Ihre Taktik mit Content-Marketing funktioniert. Und niemand mehr, der zählt, wird sie kritisieren. Bei den Kommentaren zum Gugus-Interview fällt auf, dass vielfach die Klischee-Fragen kritisiert werden. Kein gutes Zeichen für die Intelligenz der IP-Zielgruppe! Gut, überraschend ist das wahrlich nicht.

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  2. Ludwig Detusch
    Ludwig Detusch sagte:

    Zum Glück gibt es die Wayback Machine, wo man sich den nur leicht abweichenden Originalzustand des Artikels weiterhin ansehen und mit dem jetzigen Zustand vergleichen kann: https://web.archive.org/web/20220104111713/https://insideparadeplatz.ch/2022/01/04/patrizia-laeris-fonds-sinkt-hey-who-cares/ – die Lektüre macht nicht nur kundig über die offenbar zweifelhaften Geschäftspraktiken von Frau Laeri, sondern auch über den etwas anzüglichen Schreibstil von Herrn Frenkel. Warum genau der Spruch «Seite-3-Girl des Finanzjournalismus» und die Erwähnung eines Frauenfurzes satte 2’500 Franken wert sein soll, das bleibt mir allerdings schleierhaft.

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  3. Pieter Moerle
    Pieter Moerle sagte:

    Ist das Bashing von Ex-Mitarbeitern nicht etwas peinlich, Herr Zeyer? Wieso hatten Sie anfänglich mit Herrn Frenkel zusammengearbeitet, obschon sein Track Record ja wirklich nicht über alle Zweifel erhaben ist? Fragen über Fragen…

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  4. Jürg Streuli
    Jürg Streuli sagte:

    Völlig unbegreiflich, wie Inside Paradeplatz begründete Kritik an den Geschäften von Patricia Laeri durch überflüssige und justiziable Sprüche angreifbar gemacht hat. Es ist doch von vorneherein absolut klar, dass die Gegenseite auf solche Angriffsflächen nur wartet und diese sofort auskosten wird, um damit von der berechtigten Kritik abzulenken. Eine erfolgsversprechende Taktik, wie sie ebenso von Jolanda Spiess-Hegglin angewendet wird, dem Vorbild für Patrizia Laeri. Somit ein vermeidbares Eigengoal des Autors und des Herausgebers von IP. Schade.

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