Wumms: Barbara Bleisch

Schreibalter null? Ein echter Versuch.

Barbara Bleisch ist Philosophin. Das verpflichtet zum Philosophieren. Nur: womit – und worüber? Auf die Gefahr hin, frauenfeindlich zu wirken: womit ist schwer erkennbar. Worüber: «Stimmrechtsalter null? Es gibt gute philosophische Argumente, selbst Kinder wählen und abstimmen zu lassen», meint Bleisch.

Nämlich welche? Zunächst eine Frage: «Während im Abstimmungskampf zur Debatte stand, weshalb wir das Stimm- und Wahlrecht auch Jugendlichen zugestehen sollten, lautet die philosophische Frage, was uns eigentlich legitimiert, andere von diesem grundlegenden Recht auszuschliessen.»

Vielleicht die Tatsache, dass Kleinkinder nicht unbedingt die Voraussetzungen mitbringen, um über den bilateralen Weg abzustimmen? Ach was, meint Bleisch, da müsse man nur etwas mehr in «politische Bildung investieren». So im Stil: liebe Kinder, heute reden wir mal über das Proporzsystem, Pumuckl kommt dann später vorbei.

Dann gäbe es noch das mit Rechten und Pflichten. Aber hallo, auch Kinder haben Pflichten. Was ist denn mit der Schulpflicht, merkt Bleisch an. Dann wird es allerdings etwas dunkel, das Philosophenwort: «Sie haben Strassen und Parkplätze zu räumen, auch wenn ihnen der Freiraum fehlt zum Spiel.» Kinder räumen Parkplätze?

Während sie sich so an den Kleinsten abmüht – vielleicht mal an die erwachsene ausländische Wohnbevölkerung gedacht? Müsste man Bleisch nicht einer gewisse Fremdenfeindlichkeit – gehobener Xenophobie – verdächtigen?

Wie immer gegen Schluss ihrer philosophischen Exkurse auf Kindergartenniveau fällt es Bleisch auf, dass sie noch gar keine Philosophen erwähnt hat. Also noch schnell Benjamin Kiesewetter zitiert (doch, DER Kiesewetter, Sie philosophischer Banause), und zur Sicherheit noch einen John Stuart Mill nachschieben. Hat der denn etwas über Kinderstimmrechte gesagt? Nicht direkt, aber «der liberale Vordenker» preise «den Wert exzentrischer Ideen». Na dann.

Die Schlusspointe: «John Stuart Mill war übrigens ein Verfechter des Wahlrechts für Frauen – eine Idee, die zu seiner Zeit als komplett absurd abgetan wurde.» Bevor Bleisch noch für den Führerschein ab Alter null plädiert, fragt sich ZACKBUM allerdings, ob es nicht Sinn machen würde, eine Schreibreifeprüfung einzuführen, unabhängig vom Alter …

3 Kommentare
  1. Dave V.
    Dave V. sagte:

    Um eine (politische) Entscheidung zu treffen sollte man schon Urteilsfähig sein. Also wenn man dazu die Urteilsfähigkeit ebenfalls auf 0 herabsetzt geht das Ganze doch in Ordnung 🙂 Und weg mit dem Jugendstrafrecht. Weg mit der Schulpflicht. Weg mit dem Alkoholverbot für Minderjährige. Überhaupt, weg mit dem Begriff «minderjährig». Jemand der Abstimmen kann und Urteilsfähig ist, kann gar nicht «minderjährig» sein. Als urteilfähiges Kindlein kann man sicher auch selbst entscheiden mit wem und ab welchem Alter man Geschlechtsverkehr haben will.

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  2. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Barbara Bleisch ist eine typische Trittbrettfahrerphilosophin, springt auf ein „Thema“ auf, schreibt darüber und empfiehlt andere die ihrem Denkmuster entsprechen! Von Diskurs keine Spur, uniforme Meinungen für schwache Denker. Aber wenn Frau eine sichere Kolumne hat, auf Kosten ZwangsgebührenzahlerzahlerInnen ausgehalten wird ist Leistung nicht gefragt, da sichert der Filz das tägliche Leben!

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