Der Vielgerügte zum Nebi
Daniel Wahl ist Rekordhalter. 9 Rügen vom Presserat. Jetzt beim «Nebelspalter» an Bord.
Von Anfang an war der neue «Nebelspalter» online ein wenig die alte BaZ. Alle, die nirgendwo anders Fuss fassen konnten, scharten sich wieder um den ehemaligen BaZ-Chefredaktor Markus Somm.
Dominik Feusi, wiederauferstanden als «Feusi Fédéral». Serkan Abrecht, sogar David Klein darf ab und an Gift und Galle spucken.
Daniel Wahl hielt es noch länger bei der BaZ aus, die allerdings nicht mehr mit ihm. Im Dezember letzten Jahres wurde er Knall auf Fall freigestellt. Im Januar berichtete «bajour», dass Wahl eine weitere Rüge kassiert hatte und Chefredaktor Marcel Rohr ihn suspendierte. Daraufhin liess sich Wahl krankschreiben; wieder gesundet, ereilte ihn die Kündigung.
«Wir sind an einen Punkt gekommen, an dem ich ihn nicht mehr gegen aussen und gegen innen schützen kann», erklärte Rohr.
Diese Aufgabe scheint nun Somm übernehmen zu wollen. Nach 9 Rügen sieht es ganz danach aus, als ob er sozusagen als letztes Aufgebot einen Krawallmacher an Bord holt, damit der «Nebelspalter» endlich einmal in den übrigen Medien wahrgenommen wird.
Es steht zu vermuten, dass Wahl dann die zweistellige Zahl von Rügen erreichen wird. Falls der «Nebelspalter» noch solange existiert.
Feusi ist peinlich. Man muss sich nur einmal die Nebelspalter-Videos auf Instagram ansehen. Da sitzt der alte Mann («Bundeshauschef») mit Bierbauch und Weinglas in der Hand an seine Praktikantin («Bundeshausjournalistin») gekuschelt und lässt sich von ihr bewundern. Lächerlich.
Instagram sollte man grundsätzlich meiden – abgesehen davon scheint die Praktikantin aber doch ganz sympathisch zu sein.
Feusi hatte ich seit seinen BaZ-Zeit längst aus den Augen verloren, auf Ihren Kommentar hin habe ich mir eins seiner Videos angesehen: https://nebelspalter.ch/michael-hermann-es-ist-wahrscheinlich,-dass-die-gruenen-2023-verlieren,-feusi-federal,-ep-52 – es war zwar nichts Wahnsinniges zu hören. Am meisten erstaunt hat mich, dass ich trotz Teilnahme von Hermann das ganze Video bis zum Schluss angesehen habe und die geäusserten Meinungen (Hermanns!) einigermassen schlüssig fand.
Das war jetzt aber ein schwacher Versuch von sich selbst abzulenken, Herr Feusi.
weiss feusis frau von diesen eskapaden…?
Wie soll jemand es um die völlig unkritische rückständige Basler Zeitung mit einem Chefredakteur aushalten, der vorher aus Zürich bei einem Ringierblatt so gut wie nur über Fussball erzählte und in Basel jetzt dem SP, Grünen und FDP Establishment aus vollster Herzensfreude dessen Schuhe putzt?
Der Nebelspalter hat im Grunde einige gute Formate geschaffen. Aber die Website, das Layout, da hat Herr Zeyer voll recht, ist noch mehr als nur Anachronistisch. Als privates Unternehmen ist Somm nicht verpflichtet, Zahlen über Traffic, Bilanz, Abonnenten zu veröffentlichen. Nur: Ich bin mir sehr sicher, dass der Nebelspalter, so wie er jetzt aufgestellt ist, keine 5 Jahre überlebt. Begründung: Es fehlt an allen Ecken eine fundamentale Struktur. Angefangen vom Inhalt über Formate hin zu Lesergewinnung.