«Ich aber bleibe stumm;

und sage nicht, warum.» Ein Zitat des weitgehend vergessenen Karl Kraus.

Das Gedicht verdient es, vollständig zitiert zu werden:

«Man frage nicht, was all die Zeit ich machte.
Ich bleibe stumm;
und sage nicht, warum.
Und Stille gibt es, da die Erde krachte.
Kein Wort, das traf;
man spricht nur aus dem Schlaf.
Und träumt von einer Sonne, welche lachte.
Es geht vorbei;
nachher war’s einerlei.
Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte.»

«Die Fackel», Oktober 1933

Es wäre mehr als vermessen, sich mit ihm vergleichen zu wollen. Aber aus Gründen der geistigen Hygiene – und aus vielen anderen Gründen – wird ZACKBUM bis auf Weiteres mit den beiden folgenden Artikel die Berichterstattung über den Ukrainekrieg einstellen.

Es ist zurzeit alles gesagt, alles gefordert, alles verurteilt, alles kritisiert, alles zugesosst, ein weiteres Mal bieten die sogenannten Qualitätsmedien ein jämmerliches Schauspiel. Schreibtäter und Schreikräfte, wildes Gefuchtel, wackelnde Zeigefinger, gerunzelte Stirnen, schweres Tragen an gestohlenem Leid, sinnlose Forderungen, Ratschläge, Verurteilungen.

Da machen wir nicht mehr mit, nicht mal mit der Kritik solchen Verhaltens. Denn wenn man sich selbst abschreiben könnte, weil nichts Neues zu beschreiben ist, sollte man das dem Leser ersparen. Es gibt ja noch genügend andere Themen auf der Welt.

7 Kommentare
  1. Franco Zeller
    Franco Zeller sagte:

    Da bin ich mal gespannt wie lange Zackbum die selbst auferlegte Ukrainekrieg-Diät durchhalten wird. Da bräuchte es übermenschliche Kräfte wenn schon bald der Hunger bzw. die Medienrealität zwickt.

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  2. gottardopost
    gottardopost sagte:

    Ich finde das einstellen der Beobachtung des teilweisen, mit irren Fake News versehenen Ramsch der Medien, nicht gut. Zackbum ist ja genau für das gemacht worden. Hallo?
    Wenn man so schnell resigniert, wirft das kein helles Licht auf das Medium Zackbum. In den Redaktionen höre ich schon wie sie zueinander lächelnd „hesch gseh, dä Zeyer hett scho ufgeh zufrieden aneinander vorbeigehen.

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  3. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Was man in den Schlagzeilen der Medien so liest ist meist reflektiertes Wunschdenken. Dies zu kritisieren bringt tatsächlich nichts. Entweder man erkennt es oder halt nicht. Dass jetzt auch Herr Zeyer Putin als Arschloch bezeichnet erstaunt mich. Der Putin spielt letztlich einfach seine Rolle wie Hitler und andere dieses Schlags. Da wären dann alle, die dies ermöglicht haben und diejenigen die es nicht verhindert oder beendet haben, auch Arschlöcher. Also fast alle. Dass also einzelne Spinner zu Hitlers oder Putins werden können ist nicht deren Schuld. Da gibt es noch viele die das Potential dazu hätten. Es ist die Schuld der Gesellschaft die in einem Lernprozess noch viel Lehrgeld bezahlt weil sie es nicht anders kann. Und an alle die jetzt Angst vor einem Dritten Weltkrieg haben: Es wird noch einen Vierten geben. Das aus der Bibel zitierte Harmagedon bezieht sich nämlich auf diesen. Es ist also noch lange nicht aller Tage Abend.

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    • Adrian Venetz
      Adrian Venetz sagte:

      Hitler und Putin tragen keine Schuld. Sondern die Gesellschaft. Starke Ansage. Stehen Sie unter Drogen oder ganz allgemein im Einflussbereich der Idiotie?

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    • Schorsch Baschi
      Schorsch Baschi sagte:

      Sie sprechen etwas an, das ich so unterschreiben könnte. Es ist eben genau die Gesellschaft, oder die Seilschaften, welche so etwas ermöglichen. Wenn ein Spinner oder Arschloch wie Putin es schafft, seine Umgebung, sei es mit Geld oder Macht, an sich zu binden, dass er das Arschloch ausspielen kann, dann ist sehr wohl eben diese Gesellschaft mitverantwortlich. Man kann das in jeder gesellschaftlichen Form finden. Wenn diese Seilschaften mit Gewalt einhergehen, dann endet das in der Diktatur, wie es immer wieder zu sehen ist.

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