Wumms: Matthias Matussek
Die «Weltwoche» als Abklingbecken für ausgebrannte Journalisten.
Matussek hatte mal eine Karriere. «Stern», «Spiegel», dort sogar Leiter des Kulturressorts. Dann 2015 als Kolumnist der «Welt» entlassen.
Das verstärkte offenbar beim Zögling des von Jesuiten geführten Aloisiuskolleg das Gottvertrauen, dem er als bekennender Katholik auch öffentlich nachlebt. Seine Bemerkung, dass der liebe Gott das Klima mache, könnte man noch als Ironie abtun. Dass für ihn Homosexualität ein «Fehler der Natur» sei, ist schon anrüchiger.
Wie jeder Renegat neigt er zu Militanz: «Ich bin so leidenschaftlich katholisch, wie ich vor vierzig Jahren Marxist war. Warum? Weil mein Verein angegriffen wird.»
Schon immer eher Rechtsausleger, hatte er in den letzten Jahren zunehmend weniger Berührungssängste mit rechten Rändern, als selbsterklärter «Sympathisant der Identitären». Vom Satiremagazin «Titanic» wurde er vorgeführt, als er sich an einer fiktiv angebotenen Mitarbeit im US-Rechts-Magazin Breitbart interessiert zeigte.
In der «Weltwoche» hat er’s allerdings auch nicht leicht:
Dass er sich in der Kurzpolemik gegen die FAZ (was dem Schweizer Leser schwer an einem gewissen Körperteil vorbeigeht) gegen jegliche Reform in der Katholikenkirche ausspricht, wohlan.
Aber liebe Bildredaktion, das mit einem Foto einer evangelischen Kirche zu illustrieren, ist schon Realsatire. Dass es im Hintergrund Pace-Fahnen hat, ist noch nicht mal das Sahnehäubchen. Offenbar handelt es sich um die Trauung eines lesbischen Paares – der Katholik Matussek ist strikt gegen gleichgeschlechtliche Ehen.
Gottseibeiuns, das nennt man eine Bild-Text-Schere. Oder handelt es sich bei der WeWo-Bildredaktion um eine gottlose Veranstaltung?
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