Konzernjournalismus

Wie steht es mit der Raubkunst im Hause Coninx?

Der Artikel ist in der «Weltwoche» erschienen. Pfui. Er stammt von Christoph Mörgeli. Pfuipfui. Er wird mit Verachtung und Schweigen gestraft werden.

Dabei ist es ein naheliegendes und gutes Stück Recherche. Tamedia  singt ja die erste Stimme im Chor der Verdammer der Bührle-Sammlung im Kunsthaus. Waffenhersteller, Geschäfte mit den Nazis, Kunstwerke «problematischer» Herkunft. Also eigentlich Raubkunst. Pfuipfuipfui.

Dagegen erzählt Mörgeli die Geschichte eines Picasso, den Verlegergattin Berta Coninx im Mai 1945 für schlappe 3200 Franken kaufte. 1948 wurde sie vom Bundesgericht dazu gezwungen, es dem Vorbesitzer Paul Rosenberg zurückzugeben. 2007 wurde das Gemälde für 825’000 Dollar verkauft.

Einzelfall? In der Werner-Coninx-Stiftung ist die Herkunft fast aller Kunstwerke nicht abgeklärt. Bei der Untersuchung von 163 Papierwerken stellte sich heraus, dass die Provenienz bei 16 unbedenklich sei, bei 142 «die Herkunft nicht eindeutig geklärt oder nur lückenhaft belegt», schreibt Mörgeli. Bei 10 Grafiken gebe es Hinweise auf NS-Raubkunst.

Die sozusagen hauseigene Sammlung wird von Tamedia in Lob gebadet. Putzig ist noch das Detail, dass die Coninx-Stiftung vom gleichen Alexander Jolles präsidiert wird und der gleiche Lukas Gloor im Stiftungsrat sitzt – die beide in ihrer Funktion bei der Bührle-Stiftung harsch kritisiert werden.

Ein weiteres schlagendes Beispiel: Der Journalismus, die Medien gehen nicht an rückläufigen Inseraten und in Scharen davonlaufenden Abonnenten zugrunde. Sondern an ihrer abgründigen Heuchelei.

1 Antwort
  1. Mario Sacco
    Mario Sacco sagte:

    Erwarte vom unabhängigen «Echo der Zeit» des SRF, dass sie sich nun auch die Sammlung der Werner-Coninx-Stiftung genau ansieht.

    Unabhängigkeit verpflichtet!

    Antworten

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