Führungslos durch die Nacht

Christof Moser tritt überraschend als Chefredaktor der «Republik» zurück.

Als herrliches Beispiel für transparente Kommunikation teilt die «Republik» mit, dass sich ihr Chefredaktor per Ende Januar verabschiedet. Er sei ein bisserl müde, werde aber den «Übergangsprozess» noch einige Monate begleiten.

Die Gründer: nun ist nur noch einer übrig: Seibt (Mitte).
Wallraff gehörte nie dazu, alle anderen (Moser rechts) sind nun weg.

Ob er in anderer Funktion dem Online-Magazin erhalten bleibe oder nicht, das wisse er noch nicht. Und nein, für Interviews stehe er nicht zur Verfügung.

Interimistisch übernehme sein Stellvertreter Oliver Fuchs, über dessen Befähigung auf irgend einem journalistischen Gebiet man mit guten Gründen so seine Zweifel haben kann.

Aber es solle dann eine neue Führungscrew entstehen, teilen die Retter der Demokratie noch mit.

Wenn ein Chefredaktor bekannt gibt, dass er in 20 Tagen dann mal weg sei, als Begründung eine gewisse Müdigkeit anführt, die Nachfolgeregelung nur aus einer Interimslösung besteht, dann hat’s gekracht.

Hat Moser die unendlichen Streitereien mit dem Godfather der «Republik» satt gehabt? Hat Constantin Seibt endlich den Machtkampf doch gewonnen? Ist Moser mit seinem Mikromanagement und seiner verbohrten Weigerung, ohne rechtlichen Zwang irgend einen Fehler einzugestehen, den übrigen Republikanern zunehmend auf den Geist gegangen?

Hat er sich in der Frage, ob die «Republik» als potenzieller Grossprofiteur dem vor der Abstimmung stehenden Medienpaket zustimmen soll oder nicht, zu sehr aus dem Fenster gelehnt?

Man weiss es nicht. Man weiss nur: Transparenz ist was anderes.

3 Kommentare
  1. Christoph Müller
    Christoph Müller sagte:

    Er hat vermutlich die aktuellsten Umfrageergebnisse verstanden und erkannt, dass es mit dem erwarteten NEIN zum «Mediengesetz» (das korrekterweise Staatspropagandagesetz heissen müsste) keine Kohle gibt für «Republik». Ein Beispiel eines Menschen, der nicht völlig verblödet ist. Er wird sicher bald an anderer Stelle ein Töpfchen finden, aus dem er sich finanzieren kann…

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  2. Spargeltarzan
    Spargeltarzan sagte:

    Also, ich schiebe dann Mal, ganz andächtig, eine kurze Beileidskunde. Der arme Kerl, hat offenbar keine Eier, weil er zu Müde ist.

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