Wichtiges und Unwichtiges

Früher waren Tagi und NZZ Konkurrenten. Vorbei.

Natürlich wurde diese Konkurrenz vor allem am Platz Zürich wahrgenommen. International hatte der «Tages-Anzeiger» nichts zu husten. Aber zumindest im Bewusstsein der Redaktionen sah man sich meistens auf Augenhöhe.

Da ist nun Peinliches zu vermelden. Der Riesenkonzern Tamedia gewinnt in jedem Qualitätsranking den ersten Preis. Wenn von unten nach oben prämiert wird.

 

Name und Gebäude kommen und gehen …

Während sich die NZZ von ihren Lokalblättern getrennt hat und die in ein Joint Venture mit CH Media überführte, hat sich Tamedia eine ganze Kollektion von Kopfblättern zugetan, mit denen nun auch Basel oder Bern beschallt werden. Die Installation einer «Zentralredaktion» hat allerdings nichts zu einer Qualitätsverbesserung beigetragen. Im Gegenteil.

Augenfällig wird die zunehmende Distanz beim aktuell wichtigsten Thema überhaupt. Tamedia reagiert kreischig, besserwisserisch und mit einem apokalyptischen Unterton auf die Pandemie. Die Redaktion fordert, urteilt, kritisiert oder lobt, als hätten Journalisten irgend eine Verantwortung für ihr Tun. Stellt sich eine Prognose mal wieder als falsch heraus: man ist doch haftungsfrei, und her mit der nächsten.

Zudem darf offenbar jeder Redaktor sein Steckenpferd reiten. So wurde doch vom ehemaligen Leiter des ehemaligen Wissen-Bundes ernsthaft eine Debatte darüber angestossen, dass das Schmatzen im ÖV aufzuhören habe. Sekundiert wurde er von einem Wirtschaftsjourni, der zudem monierte, dass heisse Getränke in «kleinen Schlückchen» geschlürft würden.

Statt etwas über Wirtschaft zu schreiben oder an seiner Sprachkompetenz zu arbeiten, bspw. am Vermeiden eines doppelten Diminutivs. Aber irgendwie scheint das Programm zu sein bei Tamedia. Die allgemeine Einführung des doppelten Diminutivs.

Die NZZ teilt die Meinung von Karl Marx

Viel zurückhaltender, ausgewogener und vernünftiger berichtet hingegen die NZZ. Sie lässt nicht nur renommierte Gegner der Corona-Gesetzgebung zu Wort kommen (was Tamedia nicht im Alptraum einfallen würde).

Gleicher Name, gleiches Gebäude.

Zudem ist die NZZ mit Karl Marx der Auffassung, dass der materielle Unterbau, die Produktionsverhältnisse, die Wirtschaft ziemlich wichtig in einer Gesellschaft sind. Das meinen vielleicht auch die Pseudolinken bei Tamedia, aber meinen, wollen und können sind halt verschiedene Paar Schuhe.

Die einen erregen sich übers Schmatzen, die NZZ schreibt über die sagenhaften Gewinne bei Big Pharma.

Big Pharma kann nur noch Geld zählen

Für die ist die Pandemie der Jackpot, der feuchte Traum jedes leitenden Managers. Noch nie durften Pharmariesen ihre Produkte haftungsfrei verkaufen. Notfallregelungen und Ausnahmen erlauben das. Denn die Staaten wollten so schnell wie möglich an Impfstoffe kommen. Bitte sehr, sagte Big Pharma, aber da wir das nicht ordentlich austesten können, müssen wir haftungsfrei gestellt werden bei Neben- und Folgewirkungen. Sonst gibt’s keinen Tropfen von dem Zeugs.

Aktuell macht die NZZ auf einen Nebenverdienst aufmerksam, der noch risikoloser Geld in die Kassen spült:

«Mit Tests zum Nachweis von Sars-CoV-2 werden Milliarden verdient. Hersteller wie Roche sprechen von einer «sprunghaft» gestiegenen Nachfrage.»

Während es Mitte letzten Jahres noch so aussah, als ob die Nachfrage nach Tests langsam zurückginge, hat Omikron wieder richtig Schub reingebracht: Der Testkit-Hersteller «Abbott gehört in der Gesundheitsbranche ähnlich wie die Impfstoffhersteller Pfizer, Biontech und Moderna zu den grossen Profiteuren der Pandemie. Auch Roche zählt dazu – nicht nur wegen der Corona-Tests, sondern auch wegen der Medikamente, die das Unternehmen zur Behandlung schwerer Krankheitsfälle anbietet.»

Vorne und hinten.

Alles eine Frage von Angebot und Nachfrage, von Bedarf auch. Besonders an Flughäfen kann man sich mit einem Sars-CoV-2-Test mehrere goldene Nasen verdienen.

Man rechne kurz nach

Ein PCR-Schnelltest kostet am Flughafen Zürich mindestens 300 Franken. Handelsüblich sind in der Schweiz 140 Franken, als Discount gilt schon ein Angebot für 90 Franken mit Auswertung im Ausland.

Dabei herrscht starker Margendruck; ein Schnelltest ist im Grosseinkauf schon für unter 1 Franken erhältlich, ein PCR-Test für 10 oder weniger. Also dürften bei der branchenüblichen Gewinnspanne von mindestens 30 Prozent die Herstellungskosten entsprechend niedriger liegen.

Man rechne.

Ungeheuerliche Extraprofite, teilweise unverschämte Preise für Impfstoff, risikoloses Geldscheffeln, Wertschöpfung bei Tests von Hunderten von Prozent des Herstellungspreises: paradiesische Zustände, finanziert vom Steuerzahler und von Krankenkassen.

Wäre das nicht ein etwas interessanteres Thema als schmatzende Mitreisende im ÖV? Vielleicht schon. Aber eben, das übernimmt dann die NZZ. Und Tamedia schluckt höchstens trocken. Aber in kleinen Schlückchen, bitte.

Die einen gehen rauf, die anderen runter.

 

7 Kommentare
  1. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    Der Tagi ist ein dümmlich-vulgäres linkes Blödelmedium, betrieben von einer abgeschotteten Bubble vor Selbstgerechtigkeit besoffener, arroganter und heuchlerischer Spiesser.

    Feiglinge, welche, sich im Schutz des konsequent gleichdenkenden Rudels wähnend, die hässlichen Methoden anwenden, welche sie lauthals bei anderen anprangern: Andersdenkende diffamieren, zum Gespött machen oder gleich konsequent ignorieren; Themen und Sachverhalte nicht mit dem Anspruch adäquater Berichterstattung darstellen, sondern manipulativ und verzerrt, sodass sie zur politischen Ideologie des Hauses passen.

    Dabei sind diese zutiefst intoleranten links-urbanen Bünzlis sogar noch zu plump um zu merken, dass ihr Intellekt nicht an denjenigen des Durchschnittsbürgers heranreicht.

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  2. Jürg Streuli
    Jürg Streuli sagte:

    Der Tagi war schon immer links. Man erinnere sich an die Berichterstattung der Zürcher Unruhen im Jahr 1980. Das war damals auch völlig OK. Denn in Zürich herrschte tatsächlich Eiszeit. Aber heute fehlen den Pseudo-Journalisten des Tagi die linken Inhalte. Also blödeln sie herum und berichten von angeblichen Kaffee-Langzeit-Schlürfern in den Zügen. Die gelangweilten Quoten-Frauen suchen Beachtung durch das Geschrei nach einer Opferrolle und schreiben böse Briefe, statt für die Leser und Kunden halbwegs intelligente Berichte abzuliefern. Der Tagi ist zum Tollhaus geworden, welches nicht mehr ernst genommen werden kann.

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  3. Christoph Müller
    Christoph Müller sagte:

    ohne Testerei wäre die Pandemie vorbei…

    …aber weil die Maskenträger nicht zugeben wollen, dass ein Aluhut gleich gut vor einer Infektion schützt wie eine chirurgische Maske, muss man weiter aufrüsten (FFP2-Maske im Freien in Österreich!)…

    …und weil sowohl die C19-Transfektionstherapien als auch das SARS-CoV-2-Virus in der Schweiz völlig anders wirken als im Ausland, wird uns weiterhin empfohlen, dass mehr Gentherapie besser wäre…

    Wer nun denkt, ich sei nicht richtig gewickelt, dem empfehle ich doch die Tabelle 13 auf Seite 42 aus diesem aktuellen Report der «UK Health Security Agency»:
    https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1045329/Vaccine_surveillance_report_week_1_2022.pdf

    (der Report ist in englischer Sprache, aber die ersten drei Spalten der Tabelle versteht man auch ohne Englischkenntnisse)

    ==> NEGATIVE Vakzineffizienz für ALLE ALTERSGRUPPEN 18+.

    Es wird in der Schweiz noch ein paar Wochen/Monate dauern, bis die Realität gleich aussehen wird wie in Grossbritannien (Hauptgrund ist, dass die Schweiz die C19-Transfektionstherapien im Vergleich zu Grossbritannien mit zeitlicher Verzögerung administriert hat). Ich schreibe bewusst «Realität», weil das BAG die relevanten Zahlen erstens gar nicht erhebt und zweitens auch bei Vorliegen der relevanten Zahlen nicht in der Lage wäre, diese in eine sinnvolle Empfehlung zu übersetzen…

    Wir wären alle besser dran, wenn der Bundesrat alle Massnahmen aufheben würde und endlich allen Haushalten genügend «Frühbehandlungspäcklein» zustellen würde. Was drin sein muss, das kann man in Indien, Indonesien, Japan, … schauen gehen.

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