Ex-Press am Sonntag

Blüten aus dem Mediensumpf.

Am Tage des Herrn wird gern in Kleinklein gemacht. Aber immerhin, die NZZaS hat eine frohe Botschaft zu verkünden:

Es sieht danach aus, als ob das zweitteuerste Gesundheitssystem der Welt – nach zweijährigem Nachdenken – dazu bereit ist, möglicherweise mehr Intensivbetten anzubieten. Also die Absicht ist zumindest da.

Verdienstvollerweise hat die NZZaS auch zusammengestellt, was so ein einziges Bett auf einer Intensivstation an Mitarbeitern braucht – und was es kostet.

Es handelt sich um rund 6 Vollzeitstellen pro Bett und Kosten von 1,1 Millionen Franken pro Jahr. Das sind 3000 Franken pro Tag oder fast 100’000 Franken pro Monat. Ob das Bett leer ist oder nicht. Das erklärt die Tatsache, dass Spitäler natürlich immer so wenig Reserve wie möglich zur Verfügung halten wollen.

Wo Licht ist, ist auch Schatten.

Gar nicht vornehm-zurückhaltend und eigentlich ohne konkreten Anlass prügelt das Blatt auf den TV-Sender des Red-Bull-Besitzers ein. Der leistet sich seit Jahren «Servus»-TV. Ein munterer Privatsender, bei dem Kosten nicht so eine Rolle spielen und der ziemlich heftige Talkshows veranstaltet, an denen ZACKBUM auch schon teilnehmen durfte.

Dass dort aber auch Roger Köppel auf Sendung geht und bezüglich Corona keineswegs dem Mainstream gefolgt wird, das stösst der Sonntagstante dann sehr unangenehm auf.

Auch nicht ganz auf Niveau ist ein Zusammenschrieb von Peter Hossli zur Anschuldigung einer Jungredaktorin, dass sie ihr damaliger Chefredaktor sexuell belästigt habe. Immerhin machte sie das mit voller Namensnennung publik und sorgte damit dafür, dass der Chefredaktor nun seine Stelle los ist. Denn sein Verleger ist von der ursprünglichen Position, er wolle zuerst das Ergebnis einer Strafuntersuchung abwarten, abgewichen.

«Die Unschuldsvermutung scheint geritzt», salbadert Hossli. Nein, andere und nun auch er pfeifen auf solche störenden Details. Da er nicht Neues beizutragen hat, sondern einfach einen Rehash von schon Publiziertem liefert, ist das besondere stossend, zudem in der NZZaS.

So hingegen sieht eine Schlagzeile aus, wenn dem «SonntagsBlick» nun wirklich nichts mehr zum Thema einfällt.

Besonders gelungen will auch diese Seitengestaltung erscheinen:

Der Hauptartikel oben erzählt per copy/paste eine weitere Anschuldigungsstory aus Hollywood nach. Nun scheint es aber plötzlich aufgefallen zu sein, dass die rechts nicht genügend hergibt, um den Platz zu füllen. Nun, da kommt glücklicherweise ein «süsser Kerl» dahergeschwommen, der angeblich «Haie das Fürchten lehrt». Das ist sicherlich furchtbar interessant, nur, wo ist hier der Hauch eines Zusammenhangs?

Abgerundet wird das schittere Bild durch den Beginn der Inseratekampagne in eigener Sache. «Ja! zum Medienpaket». Immerhin, den Tell, der mit einer Zeitung eine Mauer kaputthaut, den spart man sich wohl noch auf.

Wir haben gesucht und gesucht und gesucht, denn es geht ja um unparteiische Berichterstattung über das Schaffen der Sonntagspresse. Aber diesmal war es bei der «SonntagsZeitung» verdammt schwierig. Glücklicherweise sind wir dann noch auf das hier gestossen:

Oh, verflixt, das ist ja «Sponsored», also gekaufter Inhalt. Na, da nehmen wir doch dafür doch eine Eigenleistung, völlig frei von finanziellen Interessen:

Kostet auch bloss 161’300 Franken, der sportliche Spass. In der Grundausstattung. Geht noch einer? also gut das Absackerchen, das Bäuerchen sozusagen, von Wissen-Chef Nik Walter, offenbar aus eigenem Leiden geschöpft:

Das muss wohl auch ein Appell an die SBB sein, endlich die Speisewagen abzuschaffen. Denn dort wird vielleicht unsolidarisch geschmatzt, dass es nur so eine Unart hat.

 

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