Schlauer Bruce, blöder Tagi
Auch The Boss hat seine Songrechte verkauft. Warum bloss?
Bob Dylan hat’s getan. Neil Young hat’s auch getan. David Bowie selig war sowieso der Erste. Alle trennen sich von ihren Songrechten – für ein Heidengeld.
Bei Dylan waren’s 300 Millionen Dollar, nun topt Bruce Springsteen den Betrag mit 500 Millionen. Clever; nur: warum diese Welle, warum tun die alten Rockgötter das?
Mit 72 still on the road: Bruce Springsteen.
Dafür findet Tamedia eine ganze Latte von Erklärungen. Tourneen als Verdientsmöglichkeiten fielen weg, Spotify und andere Streamingdienste mit kleiner Marge für den Künstler, das Material ist nun gnadenlos für Werbezwecke einsetzbar.
Alles richtig, nichts ganz falsch. Nur der entscheidende Punkt entgeht dem Qualitätsorgan für gehobene Berichterstattung: Steuerersparnis. All diese Künstler, längst Multimillionäre, liegen in der Schwergewichtssteuerklasse von 40 Prozent aufs Einkommen.
Hier wird’s erklärt. Kurzgefasst: da die Tantiemen nun an den Käufer gehen und von ihm versteuert werden müssen, spart Springsteen rund die Hälfte an Steuern. Kapitalgewinn statt Einkommen, der Verkauf über ein Jahr gestreut, 20 statt 40 Prozent, that’s the trick.
Kann doch nicht so schwer sein, hat ZACKBUM schliesslich auch abgeschrieben. Aber wir sind halt ein echtes Qualitätsorgan, das die richtigen Informationen abschreibt und nicht rumeiert.
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