Sorry, sorry, so sorry
CH Media entschuldigen sich. Wieder und wieder. Und nochmal.
Die journalistische Leiter nach unten bei CH Media hat endlich eine Lebensaufgabe gefunden. Pascal Hollenstein entschuldigt sich: «Wir haben korrigiert und um Verzeihung gebeten. Jetzt tun wir es noch einmal. In der Hoffnung, auf Gnade zu stossen.»
Himmels willen, was ist denn passiert? «Diese Grossmutter wird neue Chefin der Welthandelsorganisation», der Titel über einen Bericht über Ngozi Okonjo-Iweala. Nun ist die Dame schwarz, weiblich und stammt aus Nigeria. Drei Gründe, wieso das keine gute Idee war.
Es ergoss sich der übliche und sogar internationale Shitstorm über das Wanner-Imperium. Inklusive eines geharnischten Briefs von über 100 WTO-Diplomaten.
Hollenstein waltete das erste Mal seines Amtes: «Es tut uns Leid.» Auf Twitter und gedruckt entschuldigte man sich eins ums andere Mal. Und hoffte, damit die Affäre aus der Welt geschafft zu haben.
Aber, hoffentlich gibt das keinen Shitstorm, Okonjo-Iweala ist offenbar nachtragend. Nachdem das alles Ende Februar erledigt schien, engagierte sie kürzlich einen Genfer Anwalt, der nochmals eine Entschuldigungsorgie verlangte.
Es ist offenbar so, dass die WTO keine sonstigen Probleme als die Bezeichnung ihrer Chefin als Grosi hätte. Also machte CH Media das, was man schon gelenkig kann. Man veröffentlichte einen ellenlange Eloge auf die Leistungen der Dame – und entschuldigte sich nochmal.
Wir finden: das könnte Hollenstein doch einmal die Woche machen. Einfach so. Andere Institutionen halten sich einen Grüss-August oder einen Mann am Fenster. CH Media hat seinen Sorry-Hollenstein.
Immer diese Mikroaggressionen. «Grossmutter» geht also als rassistisch und sexistisch durch. Solche Wörter passen sowiso nicht zu den durchgegenderten Erzeugnissen von CH-Media. Da gibt’s noch einiges zu tun bis dessen Produkte politisch korrekt, aber interessant wie ein Schluck Wasser daherkommen.