Habermas im SoBli
Manchmal fehlen auch ZACKBUM die Worte.
Man muss es sehen, um es zu glauben:
Kennt Corine Mauch Habermas?
Reza Rafi, der Mann fürs Grobe beim SoBli, zitiert wirklich einen Buchtitel von Jürgen Habermas?
Darf man demnächst eine Einführungskurs in den herrschaftsfreien Diskurs und eine Zusammenfassung der beiden Bände der «Theorie des kommunikativen Handelns» des deutschen Soziologen und Philosophen erleben?
Man wäre einen Moment lang versucht, dem SoBli und Rafi eine vorher ungeahnte intellektuelle Fallhöhe zuzugestehen.
Aber der SoBli will seine Leser nicht unangenehm überraschen, daher begibt sich Rafi wieder auf seine gewohnte Flughöhe: «Jakob Tanner, Historiker und Ex-Mitglied der Bergier-Kommission, betont, dass zwingend auch die Geschichte der Provenienzforschung untersucht werden müsse. «Viele der impressionistischen Gemälde, die in der Bührle-Sammlung hängen, hatten jüdische Vorbesitzer. Das wurde bisher viel zu wenig beachtet.»»
Echt jetzt? Nichts wurde bisher mehr beachtet, untersucht und für unbedenklich befunden. Daher ist jeder Journalist, der Tanner einen solche Unfug unwidersprochen sagen lässt, jenseits von Faktizität und Geltung.
Der rote Tanner – immer und immer wieder, seit Jahrzehnten, in Uni und Medien. Was mich zusätzlich ärgert: der gemeinsame Herkunftsort Root (politisch schwarz damals) LU. Als Nichtmarxist wäre der niemals Professor geworden.