Mehr Sichtbarkeit für Körper mit Vagina!

Qualifikation durch Geschlecht: der neuste Gender-Unsinn.

Die Welt hat das eine oder andere Problem. Kriege, Hungersnöte, Unterdrückung, Ausbeutung, Diktaturen. Und erst noch der Klimawandel.

Frauen haben Probleme. Klitorisbeschneidung in vielen rückständigen Ländern der Welt. Brutale Unterdrückung in Indien und anderen patriarchalischen Gesellschaften, wo Frauen misshandelt, entstellt und mit weniger Wertschätzung als eine heilige Kuh behandelt werden.

Frauen halten in vielen Gesellschaften die Wirtschaft am Laufen, sind fast ausschliesslich die Empfänger von Mikrokrediten, weil sie – im Gegensatz zu den Männern – damit verantwortungsvoll umgehen können.

In Afghanistan und anderswo werden sie von fanatischen Islamisten ins Gefängnis der Burka, der Unselbständigkeit, der völligen Abhängigkeit vom Mann zurückgequält. Oder mittels perverser Auslegung des Korans dort gehalten. Sie werden als Sexsklaven missbraucht, als Gebärmaschinen, als billigste Arbeitskräfte ohne die geringsten Rechte.

Es gäbe also genug Themen und Kampffelder, auf denen man (und natürlich auch frau) sich für Frauen einsetzen könnte. Aber das würde in Anstrengung ausarten, wäre nicht so toll telegen und so billig zu erreichen – wie der Einsatz für mehr «Sichtbarkeit».

Die Verantwortlichen des «Edit-a-thons». Nein, Männer verstehen den Titel nicht.

Im öffentlichen Leben und in den Medien ist es nach vielen Kämpfen und Diskussionen einigermassen gelungen, dass sich ein Kriterium für die Berechtigung das Wort zu ergreifen, durchgesetzt hat: Qualifikation. Kompetenz.

Etwas zu sagen haben, das war mal ein Massstab

Es ist gut, wenn ein Arzt etwas zu medizinischen Fragen sagt. Ein Wissenschaftler zu wissenschaftlichen Themen. Ein Architekt zu architektonischen. Oder ein Betroffener zu ihn betreffenden Problemen. Ein katholischer Priester zu Verhütungsmethoden. Öhm, eher weniger.

Aber wir haben das Prinzip wohl verstanden. Qualifikation und Kompetenz ist nichts, was mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat. Kompetenz ist auch themenunabhängig. Nicht nur Schwule können etwas zur Homosexualität sagen. Nicht nur schwarze Frauen dürfen sich zu Problemen schwarzer Frauen äussern. Auch weisse, alte, heterosexuelle Männer haben das Recht, sich über den ganzen Genderzoo mit über 160 verschiedenen Orientierungen lustig zu machen.

Das ist eine fundamentale Errungenschaft der demokratischen und öffentlichen Debatte. Man muss nicht mehr Mann, Besitzbürger, weiss, adlig oder Würdenträger sein, um mitzudiskutieren. Wer solche Forderungen heute aufstellen würde, machte sich lächerlich. Echt jetzt?

Michael Ringier und Marc Walder als Frauenversteher.

Es gibt einen Rückfall in diese längst überwunden geglaubten Massstäbe. Sie, Pardon, er kommt als «Equal Voice» daher oder als «Edit-a-thon». Zum sechsten Mal fand am Mittwoch ein Zusammensein von Frauen bei Kaffee und Kuchen statt, wo Strick- und Kochrezepte ausgetauscht wurden.

Schade, ZACKBUM hätte so gerne mitgemacht. Obwohl wir keinen Körper mit Vagina zu bieten hätten.

Sturm auf Wikipedia

Nein, leider nicht. Die virtuell Anwesenden bemühten sich, neue Einträge für Wikipedia zu verfassen. Ausschliesslich über Frauen. Warum? Die Mitveranstalterin Susanne Wille schwurbelt auf «persoenlich.com»: «Gleichstellung beginnt auch mit Sichtbarkeit, mit Auffindbarkeit, mit einer Präsenz im Netz. Auch in der Kultur ist – wie überall – Gleichstellung wichtig. Es gibt noch immer zu wenige Dirigentinnen, Künstlerinnen, die medial sichtbar sind. Konkret will ich darum anlässlich des diesjährigen Edit-a-thons die Biografie einer Kulturschaffenden für Wikipedia verfassen.»

Veranstaltet wird die Sause von der Kulturchefin von SRF, die es eigentlich in der Hand hätte, dort für mehr «Sichtbarkeit» zu sorgen. Zusammen mit Katia Murmann und Muriel Staub. Natürlich unvermeidlich ist auch Patrizia Laeri mit an Bord. Obwohl alle diese Frauen – ausser Staub – schon einen Wikipedia-Eintrag haben. Bei Laeri zum Beispiel wird vermerkt:

«Von Juli bis August 2020 war sie Chefredaktorin bei CNNMoney Switzerland.»

Das fragt sich man und Mann, ob es wirklich eine gute Idee mit den Fraueneinträgen auf Wikipedia ist.

Die armen Schweine des Gebührensenders hingegen müssen sich zunehmend nicht nur mit Ausgewogenheit in jeder Beziehung, der Verwendung eines Knacklauts zur korrekten Aussprache von «Journalist:innen» und ähnlichem Unsinn herumschlagen, sondern nun auch noch damit:

«Die Redaktionen und Teams erfassen Daten täglich. Das Datenteam von SRF hat Datenblätter zur Verfügung gestellt, mit denen sich das Datensammeln besonders einfach und effizient gestalten lässt. Jede Redaktion bestimmt einen Datenverantwortlichen, der die entsprechenden Daten sammelt.»

Welche Daten? Die Daten über die Anzahl von Körpern mit Vagina, die als Expertinnen zu Gehör kamen, erklärt Wille. Einzige Qualifikation: eine aktive oder ehemalige Menstruierende zu sein.

Wer solche Kriterien aufstellt oder umsetzt, ist der schlimmste Sexist von allen.

It’s a man’s, man’s world, ladies and gentlemen and beyond.

 

 

2 Kommentare
  1. Daniel Röthlisberger
    Daniel Röthlisberger sagte:

    Gendern. Ja haben wir wirklich nicht andere wichtige Probleme zu lösen auf dieser Welt ??

    Und dass man «sie» und «er», mann beachte die frauenpolititsch vollkorrekte Reihenfolge ! – dann nicht mehr sagen darf.

    «es» oder «das», bin etwas blockiert. WIE sage ich es denn wirklich «gendermässig», dass ich nicht noch eine Klage am Hals habe wegen beleidigender Aussage.
    Ich denke gibt Einzeller auf der Welt , die haben kein Geschlecht !, oder liege ich falsch ?
    Bitte korrigieren falls nicht stimmt. möchte nicht noch Aeger kriegen wegen dieser Aussage.

    Raumsonden Voyager I und II haben das Sonnensystem verlassen. wenn die Sonden eine Foto zurück zu uns machen sieht man nur die Sonne als helles Pünktlein. Die Erde ist gar nicht sichtbar, nur bei 100 facher Vergrösserung sieht man ein kleines Pünktchen. das sind wir. also die Erde.

    Diese GenderFachleute sind nicht mal ein Sandkorn im Vergleich zum unendlichen Universum.

    Darum – was soll das Theater ! GenderFormen helfen der Menschheit defintiv NICHT weiter!

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