Es darf gelacht werden: Satire, hilf!

Die Welt als Wahnvorstellung. Schwarz auf Weiss ist vorbei. Heute gilt Brilletragen.

Man muss in Szenarien denken. Das ist mindestens so wichtig wie Resilienz zeigen. Oder eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft beklagen. Oder sich über Diskriminierung, Ausgrenzung und männerbeherrschte Sprache beschweren.

Aber vor allem sind Szenarien wichtig. Da gibt es zurzeit eigentlich nur eines, in mehreren Varianten.

Aufgehetzt durch abgefeimte Demagogen, die unsere Meinungsfreiheit missbrauchen, formiert sich eine gewaltbereite Gruppe von Staatsfeinden und Regierungsgegnern. Sie sind undemokratisch, unpatriotisch, unschweizerisch.

Perfiderweise benützen aber ihre Einpeitscher Urschweizer Symbole. Dazu gehört die Schweizerfahne, das Edelweiss – und die Treichel. Als sogenannte «Freiheitstrychler» verkleidete Krawallanten marschieren bei wahren Saubannerzügen vorneweg und peitschen die Massen auf. Neuerdings, als müsste das Unschweizerische noch betont werden, sind auch Dudelsackbläser dabei. Als ob der Dudelsack irgend etwas mit der Eidgenossenschaft zu tun hätte.

Dazu erschallen Rufe nach «Freiheit», als ob nicht alle diese Heuchler wüssten, dass das Wort Freiheit in der Geschichte schwer missbraucht wurde und vor ihm nur gewarnt werden kann. Die Jahrhundertverbrecher Adolf Hitler und Josef Stalin verwendeten es nämlich auch, und wo das hinführte, weiss man ja.

Denn diese Rufer wollen gar keine Freiheit, im Gegenteil sie wollen etwas Totalitäres. Sie akzeptieren nur ihre eigene Meinung und halten alle anderen für bescheuert, für Covidioten, für folgsame Lämmer, für Schafe, die nichts dagegen haben, sich scheren, bzw. impfen zu lassen.

Es ist in Wirklichkeit noch viel schlimmer

Aber eigentlich ist’s noch schlimmer. Treicheln, Rufe nach Freiheit, dann wird aber auch noch der Name «Ueli» skandiert. Sollte dieser Ueli der neue Führer sein, wird bald einmal «heil Ueli» gerufen werden? Oder «Moll Maurer»? Wird dieser Ueli den ersten Schweizer Reichsparteitag einberufen? Stimmen die Gerüchte, dass ein Grashalm das Symbol dieser Bewegung sein soll?

Ist gar zu befürchten, dass im totalitären System der Ueli-Anhänger bald einmal die ersten Umerziehungslager, Gulags, in der Schweiz eingerichtet werden?

Wie könnte es dazu kommen? Die ersten Versuche wurden ja schon gemacht. Verwunderlich, dass niemandem von den Kommentatoren, die weit in die Geschichte und die grossen Verbrechen zurückgriffen, die Parallelen zum Bürgerbräu-Putsch auffiel. 1923, also vor fast hundert Jahren, marschierten da auch aufgeputschte Bürger zur Münchner Feldherrenhalle; ihr Ziel war der Sturz der deutschen Reichsregierung und die Errichtung einer Diktatur à la Mussolini.

Das scheiterte zwar, aber es sollte doch als Menetekel dienen. Denn war es nicht so, dass auch in Bern aufgeputschte Massen zum Bundeshaus zogen? War es nicht so, dass der «Sturm aufs Bundeshaus» nur in höchster Not verhindert werden konnte? War es nicht so, dass bereits einige Schrauben der Absperrgitter gelockert waren, die ersten Umstürzler bereits damit begannen, am Zaun zu rütteln oder ihn gar mit Fusstritten zu malträtieren? Wäre nicht rechtzeitig ein Wasserwerfer aufgetankt und Tränengas bereitgestellt worden, wo hätte das geendet? Wie im US-Kapitol?

Es ist noch schlimmer als 1918

Immer wieder wird da und dort in den seichten Untiefen des Internets zu Widerstand, gar zu Kampf, zur Entscheidungsschlacht aufgerufen. Da muss man sich schon fragen: Wieso wurde noch nicht der Notstand erklärt? Was ist mit einer Generalmobilmachung? Erinnert sich niemand mehr an den Generalstreik von 1918 in der Schweiz?

Dabei ist es diesmal womöglich noch schlimmer. Denn ein Feind sitzt sogar im Bundesrat selbst. In unserer Landesregierung. Und was machen seine Kollegen? Diese Frage muss man in aller Deutlichkeit stellen. Gut, der Gesundheitsminister ist mit anderen Dingen ausgelastet. Covid, Kultur, Kulturförderung, vierhändig Klavierspielen, da bleibt nicht viel Zeit für anderes.

Aber was ist mit der Verteidigungsministerin? War es wirklich eine gute Idee, dieses Amt einer Frau anzuvertrauen? Fehlt es ihr vielleicht an der nötigen Härte, um Zündler und Zeusler Ueli in die Schranken zu weisen, in den Senkel zu stellen, ihn zu warnen, dass er den Frieden im Land gefährde?

Eine Krise in der Krise

So ist es immer, wenn sowieso schon Krise herrscht. Eine unvorhersehbare Krise sogar. Denn wissen wir, wie es mit der Pandemie weitergeht? Kommt die vierte Welle, wie die einen behaupten, oder sind wir über den Berg, wie andere sagen? Sind die Intensivstationen an ihrer Leistungsgrenze oder nicht? Bricht das Gesundheitssystem demnächst zusammen, werden sich Leichen vor den Spitaleingängen stapeln, wird es zu herzerreissenden Szenen in Spitälern kommen, wo überforderte Ärzte Triage machen müssen, also entscheiden, wer leben darf und wer sterben muss?

Kann man noch guten Gewissens sich nicht freiwillig impfen lassen?

Alle diese Fragen wälzen doch die Medien ständig vor sich hin und her. Warnen unablässig, vergleichen, kritisieren, beschuldigen, beklagen ein gewaltbereites Klima, einen Zerfall der öffentlichen Debattenkultur. Und das alles und ausschliesslich wegen Treichlern, Hetzern, Freiheit-Rufern und eben dem Ueli.

Wann nur, wann wird endlich gefordert, dass mit aller Härte, mit allen Mitteln, ohne falsche Rücksichten durchgegriffen wird? Remedur geschaffen, aufgeräumt, in den Senkel gestellt. Das ist doch überfällig.

 

7 Kommentare
  1. Tim Meier
    Tim Meier sagte:

    Die subjektive Erfahrung durch periodische Friedhofbesuche zeigt keinen markanten Anstieg an neuen Gräbern seit anfangs 2020. Offen ist, ob die Särge wie in New York an einem geheimen Ort in einer Grube mit dem Bagger verbuddelt werden. Urnen hingegen könnten auch in einem alten Armeebunker aufgestapelt gelagert worden sein. Zutritt nur mit Zertifikat erlaubt.
    Das alles rauszufinden wäre ein Job für den Recherchedesk. Aber Achtung, dazu muss der Freilaufstall verlassen werden.

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    • Hans von Atzigen
      Hans von Atzigen sagte:

      Das glaube ich nicht, dazu habe ich selber 2020 einige Zahlen
      abgeglichen Querabgleich mit privat erfassten Todesanzeigen.
      (Meine damalige vermutung das sich Meldungen aufgrund
      der Umstände verzögerten war und ist nicht feststellber.
      Dazu, eine höhere Sterberate würde der Politik in die Hände
      spielen, Tote erfinden geht eben auch nicht, keine Leiche
      dann im Regelfall auch kein Toter. (Tote erfindet NUR der Blick😊😂🤣🤣🤣)
      KEIN Zweifel die vom BfS erfassten Daten sind zutreffend.
      Unsere Behörden arbeiten in dem Bereich einwandfrei sauber
      kleine Fehler und Versehen sind, sollen kein Thema sein.
      Anders bei den Aktiv anzugehenden zb. Organisationsfragen.
      Hier geht es auch um Gesetzes-Ausgestaltungsfragen sowie
      das zur verfügung stellen der Nötigen Infrastruktur, sowie
      das ,,bestellen» entsprechend kompetenter Mitarbeiter.
      Da ist der Bundesrat, die Volksvertreter, sowie abschliessend
      das Volk mit seinem Votum gefragt.
      Wir brauchen ein schlaueres Epidemie-Gesetz darum
      sollte das Volk das aktuelle begraben.
      LOGO der Bundesrat will das NICHT denn das würde
      für den Bundesrat unangenehm, denn er hat, logo legitimiert
      mit eheblicher direkter Machtbefugnis entschieden und angeordnet.
      Das aufarbeiten? Huch für die betreffenden ein Spiessrutenlaufen.
      Freundliche Grüsse

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  2. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Nachtrag fast vergessen.(Persönliche Anmerkung.)
    In der Zeit des letzten Lockdown lag ich auf dem OP Tisch für
    einen Eingriff bei dem Prozentual über 10 mal mehr als an Corona
    das Zeitliche segnen.
    Ich währe im ein Haar wegen dem Theater und NICHT wegen dem Grippevierus daraufgegengen!
    Sog. Blutverdünner (Gerinnungshemmer) und obendrauf auch noch Gen-,,Zaubersaft» NEEEEEE danke.

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  3. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Mich haut es um vor Lachen, scheint die einen wollen das Virus mit Lärm vertreiben, die Gegenfraktion will den Impfglauben mit Prämien für fleissige Überzeugungshelfer‚ unter tatkräfliger Mithilfe von Medienpredigern, nach Vorgabe der Gottheit WHO und der Unterabteilung RKI, des regional hohen Rates, dem Gesundheit Oberkommissar‚ seines Zeichens Schlapphutglatze ( rnit Hobby Hahnrei) den letzten Glaubensverächtern einimpfen.
    Den Gläubigen winkt das ewige süsse Leben diesseits und im Jenseits, den Ungläubigen den Ketzern ewige Qualen in der Coronahölle.
    Ein Blick in die effektiven Sterberaten offenbart es, von einer massentödlichen Pandemie ist da weit und breit nix.
    LOGO da ist etwas, ein Virus, das Schaden im Umfang einer heftigen periodisch auftretenden Grippe bewirkt.
    Leutchen Leutchen werdet wieder nüchtern, schaltet wieder auf rational!
    Derweil wird der Schaden auf der Ebene Wirtschaft immer umfangreicher, DAS rund um den Globus, angefangen von gestörten Lieferketen usw, quer durch unsere dicht vernetzte bedenklich übervölkerte Welt.
    Wenn DAS Ding, das Virus Wirtschaftszersetzung voll ausbricht, DANN wird es echt hässlich DANN drohen eine ganze Reihe von hässlichen Begleiterscheinung, AUCH massentödlichen!
    Wünsche möglichst vielen, ein nüchternes erkenntnisreiches‚ gutes Wochenende!

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  4. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    BR Maurer muss nicht zurückgebunden werden, nach Informationen der Presse in den vergangenen Tagen hat er gestern seinen Rücktritt erklärt. TAmedia hat hervorragend recherchiert und 4 mögliche Papabili gefunden. Also kann BR Amherd sich wieder der Zahlenmanipulationen zum F-35 widmen!

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  5. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    So einiges, was uns tagtäglich als heiliger Ernst in den Medien dargeboten wird, könnte man als Satire betrachten. Haben diese Journis denn tatsächlich niemand, der ihnen unter vier Augen ab und zu mitteilt, was für einen Schwachsinn die rauslassen?

    «Wann nur, wann wird endlich gefordert, dass mit aller Härte, mit allen Mitteln, ohne falsche Rücksichten durchgegriffen wird? Remedur geschaffen, aufgeräumt, in den Senkel gestellt. Das ist doch überfällig.»

    Das kommt schon noch. Zumindest steuern wir geradewegs darauf zu.

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    • René Küng
      René Küng sagte:

      Sehr geehrter Herr Ronner,
      noch leicht benebelt vom satt ierischen Hilferuf von René Zeyer, wo auch lesebegeisterte Mitdenker nach Leitplanken suchen, wo da noch zu lachen und wo schon die Furcht regieren darf.
      Wenn ich an die seit 18 Monaten tot geschossenen Blick&Co Leser, SRF-betäubten Mitbürger denke, die inzwischen (nicht: immer noch) institutionell Maske tragen beim allein (unter als ‹Familie›) Auto fahren, allein spazieren gehen:
      dann bin ich froh, dass Sie mich wieder auf den ungemein beunruhigenden Boden der Realität zurück holen.
      ‹Das kommt schon noch’……..
      Profis die Gesellschaften, Rechtsstaaten und Demokratien destabilisieren, pulverisieren, wegputschen – überlassen nichts dem Zufall.

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