«Fairmedia» wird unfair
Der Verein «Fairmedia» vergreift sich bei der Wahl der Unterstützungsbedürftigen.
Von Adrian Venetz
Wer schon einmal vor Gericht stand oder stehen musste, dürfte vor allem dies in Erinnerung behalten haben: Es ist kompliziert, es ist zeitaufwendig. Und es kann verdammt teuer werden. Mir blieben solche Erfahrungen bislang gottlob erspart. Als Journalist hatte ich den vergangenen 20 Jahren aber dutzendfach mit Menschen zu tun, die – oft gänzlich unschuldig – in die Mühlen der Justiz geraten waren.
Und die daran fast zerbrachen: weil sie den Juristenjargon in den Urteilen nicht verstanden und sich dumm fühlten; weil sie den Ausführungen ihres Anwalts nicht folgen konnten; weil sie nicht verstanden, warum alles so lange dauert und so viel kostet. Und vor allem: Weil sie in ständiger Sorge lebten, dass der finanzielle Aufwand ihnen das Genick bricht.
Dank verschiedenen Institutionen, Stiftungen und Vereinen gibt es niederschwellige Angebote, beispielsweise in Form von unentgeltlicher Rechtsberatung. Auch der Basler Verein «Fairmedia» gehört dazu. Bekannte Gesichter und Namen wie Catherine Thommen und Peter Bertschi finden sich im Vorstand. Mit Spenden und Mitgliedschaften kann der Verein unterstützt werden. Laut eigenen Angaben bildet der Verein mit Geschäftsstelle eine «kostenlose Anlaufstelle für Betroffene von Medienberichten». Das ist rühmlich. Sehr sogar. Zu viele Menschen sind schlicht überfordert, wenn sie es mit Boulevardmedien und der Justiz zu tun kriegen.
Nun ruft der Verein zu einer grossen Sammelaktion auf. Auf der Website von «Fairmedia» wurde sogar extra eine Menüpunkt dafür geschaffen. Noch nie hat der Verein derart offensiv um Unterstützung geworben. Und wem kommt das Geld zugute? Einfachen Menschen, die sich finanziell kaum über Wasser halten können und sich plötzlich mit Medienrecht befassen müssen? Menschen, die niemand kennt und die sich nichts sehnlicher wünschen als eine helfende Hand in einem Rechtsstreit? Nein.
Dieses plötzliche Aufbäumen des Vereins, diese grosse Sammelaktion kommt nicht ihnen zugute, sondern dient als Finanzierung für den Rechtsstreit von Jolanda Spiess-Hegglin. Der neu geschaffene Menüpunkt heisst «Team Jolanda». Das ist weniger löblich. Das ist vielmehr ein Hohn für all jene, die wirklich juristische Hilfe brauchen und sich kaum ein 10-minütiges Gespräch mit einem Provinzanwalt leisten können. Menschen, die niemals einen eigenen Menüpunkt auf einer Website erhalten werden, weil kein Schwein sie kennt und kein Schwein sich für sie interessiert.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Berufung ans Bundesgericht völlig aussichtslos und reine Geldverschwendung ist.
Und genau das, liebe Freunde von Fairmedia, ist nicht löblich, sondern ekelhaft.
Was mir bei Fairmedia immer wieder unangenehm auffällt: Ihre vulgäre Fertigmacher-Sprache, als seien sie linksextreme Aktivisten von Indymedia oder der Reitschule. Namentlich Jeremias Schulthess, der Geschäftsführer von Fairmedia, sei hier erwähnt. Entgegen dem Namen der Organisation Fairmedia lässt er jegliche Fairness und auch jede Sachlichkeit und Professionalität missen. Einen Bericht über den Blick überschreibt er infantil mit «WTF?!?». Das Niveau seiner Artikel entspricht einem Wutbürger auf einem privatem Blog. Offensichtlich entspricht dies dem Qualitätsanspruch von Fairmedia-Präsidentin und SRF-Journalistin Catherine Thommen.
Die linksextreme Schlagseite ist unübersehbar. Der einseitige Journalismus von SRF oder der Fertigmacherjournalismus von der „Republik“ (ETH, Globe Garden, Tages-Anzeiger, etc.*) hat seine Interventionen jedenfalls nicht zu befürchten.
* https://www.republik.ch/2019/09/04/gegendarstellung-eth
https://www.globegarden.ch/presse/publikationen/detail/was-von-den-republik-vorwuerfen-uebrig-bleibt
Es ist deshalb nur konsequent, wenn sich Fairmedia für Jolanda Spiess-Hegglin einsetzt, die mit ihren Vulgaritäten Notorietät erlangt („Arschloch“, Bilder von geköpfter Journalistin liken, etc. pp.) und ihren Charakter öffentlich zu Markte trägt. So bezeichnet Jolanda Spiess-Hegglin auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion die Ermordung eines dreifachen Familienvaters und Ringieranwalts durch einen psychisch angeschlagenen Mann als „Karma“; ein achtjähriges Mädchen, das erst gerade seine Mutter durch einen Hirntumor verloren hatte, wurde dadurch Vollwaise. Das sagt alles über den Antrieb von Jolanda Spiess-Hegglin aus.
Letztlich ist es aber jedem Menschen selber überlassen, ob er sein Geld das Klo runterspült oder einer gutsituierten Anwältin das Honorar für den vergeblichen Gang ans Bundesgericht spendet.
TeamJolanda? Grübel und studier – das kennen wir doch bereits vom TeamMaya, Nationalratswahlkampf 2015 im Baselbiet. Und siehe da, die Grüne ist im Patronatskomitee von Fairmedia aufgeführt. Zusammen mit anderen Ex-Politikern aus unserer Region. Wieso der Alt-Grossratspräsident, Ex-UBSler und Ex-Obmann des Fasnachts-Comités dabei ist, steht in den Sternen. Ein paar prominente Namen neben den Nobodies machen sich immer gut.
Wie Sam Thaier untenstehend geschrieben hat bezüglich Patronatskomitee «Fairmedia»: «Wichtig war für die Initianten, ein bürgerliches Mäntelchen von Namensgebern zu bekommen».
Dies ist eine bekannte Taktik, um Glaubwürdigkeit zu suggerieren. Maya Graf und Claude Janiak als einzige Linke im «Komitee der untätigen Namensgeber».
Bloss ein weiterer linker Lügenverein, der nach dem selben Schema funktioniert wie die meisten Medienerzeugnisse: Man gaukelt ein ehrliches Bemühen um Seriosität, Neutralität, hier sogar noch Fairness vor, betreibt faktisch aber konsequent ideologisch getränkten Aktivismus. Ergo: Jämmerliche Verlogenheit.
Das mag wohl genau das Richtige sein für die abgeschottete Bubble geistig Gleichgesinnter. Für freiheitlich-liberal eingestellte Menschen jedoch sind solch infantile, unreife Charaktere bloss bemitleidenswert.
FAIRMEDIA macht sich zur Zensurgehilfin von JSH. Nicht die Diskussion wird unterstützt sondern die Verhinderung der freien Diskussion. Die Rehabilitierung von Markus Hürlimann ist nicht erwünscht weil sie das aufbaute Opferschema von JSH beschädigen könnte.
Lieber Adrian Venetz, den Zynismus in Ihrem letzten Kommentar zur Affäre der KO Tropfen Jolanda habe ich nicht als Solchen erkannt. Für meinen Post entschuldige ich mich bei Ihnen.
Warten sie, bis er wieder anders schreibt………….die Tagesform entscheidet!
Stimmt. Knapp 12 Stunden nach diesem Text überwies ich 5000 Franken ans Team Jolanda (aus Kuchenverkauf am Dorfplatz). Konstanz ist definitiv nicht meine Stärke. #IchbineineJolanda
Plump, ungeschickt und unbeholfen.
Beat Reichen: Sie sollten sich doch nicht entschuldigen für eine solche geschmacklose Entgleisung des Autors. Der Verfasser schreibt jetzt heute von «Hohn». Wird wohl auch zynisch gemeint sein.
Das Instrument der Ironie, des versteckten Spotts und des Zynismus muss sorgfältig eingesetzt werden. Wer dies nicht beherrscht, macht sich als Schreiber (für immer) unglaubwürdig.
Vielen Dank, Herr Karrer. Ihr Textverständnis wird mir künftig als Massstab dienen. Fiat lux!
Merrken Sie wirklich nicht, wenn genug genug ist? Es ist aus meiner Sicht nicht nur genug, sondern auch kindisch getrotzt.
Michèle Binswanger beschreibt in der Sonntags Zeitung überzeugend ihre Motivation das Buch zu schreiben, welches in der Zuger Affäre auch den Standpunkt von Markus Hürlimann zeigen wird. Seit der Ankündigung steht Binswanger unter dem orchestrierten Sperrfeuer der linken Gegenseite. Mit genau den perfiden Methoden, die Spiess-Hegglin und ihr Verein zu bekämpfen vorgibt. Vom Gleichstellungsbüro in Bern hat Spiess-Hegglin für ihre Ausdrücke wie „Arschloch“, „Nasenpimmel“ und „Schmierfinken“ eine Mahnung eingefangen. Die finanzielle Unterstützung könnte eingestellt und das bereits ausbezahlte Geld zurückgefordert werden. Trotz ihrer Unglaubwürdigkeit erhält die Frau aus Zug Oberwil nun die aussichtslose Unterstützung von Fairmedia. Im höchst fragwürdigen Bestreben in unserem Land ein Buch zu unterdrücken, dessen Text nicht einmal vorliegt. Das sind die bekannten Methoden von Ländern wie Weissrussland und Nordkorea. Fairmedia hat damit den Bezug zur Realität komplett verloren.
Richtig gesagt. Die Alarmglocken hätten schrillen müssen bei Fairmedia, weil Glaubwürdigkeit ein hohes Gut ist. «Fairness» soll keine blosse Worthülse sein. Diese kostenlose Anlaufstelle in Basel ist ein klar links positionierter Verein. Initiator war ja 2016 der SP-Nationalrat Beat Jans. Er beobachtete damals in der Region eine aggressiver werdende Medienlandschaft…….
Der jetzige Vorstand mit dem Urner Nationalrat Simon Stadler (Mitte Partei) als Alibimitglied, hätte die Aufschaltung von «Team Jolanda» verhindern müssen, nach ihren vulgären Wortäusserungen. Auch das Patronatskomitee besetzt mit vorwiegend bürgerlichen Würdenträgern ist kaum in Kenntnis der Situation. Wichtig war für die Initianten, ein bürgerliches Mäntelchen von Namensgebern zu bekommen.