Ex-Press XXVII
Blasen aus dem Medien-Sumpf
Schon alleine, um virenverseuchte Blödkommentare nicht mehr lesen zu müssen, ist ein baldiges Ende der Pandemie sehr willkommen.
Anhaltende gesundheitliche Probleme bei Tamedia
«Bis der Putschversuch und das anschliessende Rückzugsgefecht zum Desaster wurden. Nach den abstrusen Diktaturvorwürfen übt sich die SVP nur noch im spätpubertären Trötzeln.» – «Und wer eine Öffnungsagenda in Stein meisseln will, glaubt auch an Aluhüte, den Storch …» – «Undemokratisch, populistisch, antiliberal, ohne jede politische Linie oder führungslos: In nur einer Woche Corona-Politik im Parlament haben sich die bürgerlichen Parteien disqualifiziert.»
Wenn der «Politik-Chef» Denis von Burg bei Tamedia nicht mal den Drehzahlmesser runterkriegt, befürchten wir für seine Gesundheit das Schlimmste. Oftmals sind solche Ausbrüche Vorboten eines Hirnschlags. Wir empfehlen die Burn-out-Klinik Hohenegg. Oder eine Fastenkur an der Seite von Eric Gujer.
Aber es darf in der «SonntagsZeitung» auch gelacht werden: «Geld bedeutet für mich aktuell vor allem Verantwortung», sagt Jascha Rudolphi, einer der beiden Masken-Millionäre.
Unaufgeklärter Mordversuch am «Tatort»
Weiteren Lachstoff in trüben Zeiten liefert die SoZ mit ihrer Fortsetzung des Rachefeldzugs gegen den Schweizer «Tatort». Nach der immer guten Nummer, einen abgehalfterten Regisseur Gift und Galle speien zu lassen, legt Rico Bandle noch einen drauf. «Missglückter Tatort: SRF gibt Fehler zu», es habe «heftige Kritik» gegeben, «für viele Zuschauer» sei der vorletzte Sonntag «ein Fernsehabend zum Vergessen» gewesen. Davon, dass der kritische und bei der Schweiz oberkritische «Spiegel» in eine Lobeshymne ausbrach, davon lässt man sich doch nicht die These vermiesen.
Und die letzte Lachträne gilt dieser Meldung: «Polizei löst Frauendemo auf». Kann ich bezeugen, war um die Ecke meines Büros, musste deshalb einen Riesenumweg machen, als ich mich an der Langstrasse mit Stoff versorgen wollte (nein, Scherz, bevor da jemand eine Meldung macht).
Was aber verwundert: Es war eine Demo für den Frauentag. Der ist aber am 8. März. Die Demo war am 6. Nach Frauen und Einparkieren nun auch Frauen und Kalender? Dabei ist es doch eher ungewöhnlich, dass Frauen zu früh kommen (ich geb’s zu, Männer sind Schweine).
Und was macht die NZZaS?
Sagen wir so: Eric Gujer wird entweder eine neue Fastenkur antreten, oder seinem Ruf als zu fürchtender Niedermach-Chef nachleben. Denn es steht buchstäblich nix Nennenswertes drin.
Woran man das merkt? Einfach. An folgenden Indizien:
- Wenn ein minderjähriges Jubiläum gross abgefeiert wird. 10 Jahre Fukushima in diesem Fall.
- Wenn selbst Felix E. Müller, die schreibende Sparmassnahme, nichts zu lachen bietet.
- Wenn ein Promi ein Krankheitsgeständnis macht.
- Wenn da und dort dem Frauentag gedacht wird und eine Comix-Figur wie Wonder Woman hochgehudelt.
- Wenn der Leser einzig an der Meldung hängenbleibt, dass es in Zürich eine Neuauflage der «Speak easy» gibt: illegale Lokale, wo der Koch im Geheimen Gäste bewirtet, die sich konspirativ durch den Hintereingang hereinschleichen.
- Wenn kein einziges Wort zur anhaltenden Krise bei der Credit Suisse geschrieben wird.
- Wenn eine Autorin ihre Familiengeschichte ausbreiten darf, bei der einer ihrer Vorvorvorfahren doch tatsächlich beinahe und indirekt am Sklavenhandel profitiert haben soll.
- Wenn der «Sponsored Content für Philip Morris» interessanter ist als der nicht bezahlte Inhalt.
- Wenn sich das völlig runtergewirtschaftete «Magazin» der italienischen Unkultur widmet, dass dort im TV immer noch Frauen als hübsche, aber stumme Statisten auftreten.
- Bevor nun Hartmeier fragt, wo das Positive bleibe (ausser, dass er hier sonst nicht vorkommt): ein Stück über ein erfolgreiches Print-Projekt aus der deutschen Provinz namens «Katapult» war interessant. Auch wenn es von der Freelancerin Barbara Höfler aus Deutschland stammt. Was nicht gegen sie, aber gegen das «Magazin» spricht. Ebenso bei der TV-Titelgeschichte. Die Autorin Barbara Bachmann bestreicht als freie Reporterin aus dem Südtirol Italien. Über «Frausein in Italien» hat sie gerade das Buch «Hure oder Heilige» veröffentlicht. Schön wenn man das dann billig einkaufen kann, samt Fotos.
PS Guten Humor beweist das «Magazin» auch beim zweiteinzigen Inserat der Ausgabe:
Auch ein Frauenbild: Kopf? Überflüssig. Lächeln, Beine, Goldheels: unbedingt.
So nebenbei, ich gönne ja jedem seinen Job, aber: dafür braucht’s 9 im Impressum aufgeführte Nasen, davon 3 in führenden Positionen (den Oberführer Luzi Bernet gar nicht mitgezählt, ebenso wenig den Oberoberführer Eric Gujer samt Frau)? Plus Kolumnisten, Gestaltung, AD, Bildredaktoren? Wo doch nur Andrea Bornhauser das angebliche «Trend-Thema Secondhand» beigesteuert hat?
Künstlerisch wertvoll und bescheiden? Bornhauser auf Xing.
Photoshop, schamhaftes Verschweigen der Vergangenheit als Modeeinkäuferin, Lifestyle-Redaktorin bei «Annabelle» und seit drei Jahren beim «Magazin NZZaS». Dafür Verweis auf ihre schnuckelige Foto- und Tippsammlung «familianistas».
Bevor sich der SoBli diskriminiert fühlt
Nix, einfach auch nix. Nicht mal viele gebrochene Lanzen für den Frauentag. Nicht mal ein Frank A. Meyer ohne garantierten Gähnreflex. Schade, konnte er schon besser.
Sonst sagt auch hier ein Bild mehr als tausend Worte:
Aber die Pflegerin lebt noch (Pferd ist wohl ausgestopft).
Nein, es ist kein Pferde-Corona. Es ist ein Pferde-Herpes.
Packungsbeilage: Für Spitzfindige (also für fast alle unserer Leser). Ich kaufe mir die Sonntagspresse wirklich nicht mehr. Ich schnorre sie nun in meinem Lieblings-Frühstücks-Speak-Easy. Wo das ist? Also bitte, schon mal etwas von Quellenschutz gehört?
Thuri Rutishauser schrieb im Editorial der SoZ über das Scheitern? Hoffnung kam auf, Selbstanalyse, kritische Überlegungen zu der Zeitung oder Zustand von TA Media? Fehlanzeige, Thuri sieht die SVP gescheitert!
Dabei wäre etwas Innensicht und Demut angebracht. Einmal mehr ist er mit der Printversion der SoZ gescheitert. Seite 1 wo verantwortungsvolle Chefredaktoren normalerweise die Primeurs der Zeitung aufführen, verkuppelt an Sunrise, ebenso Seite 2. Erinnert an Nutten der Langstrasse die in Corona-Zeiten alles tun um an Cash zu gelangen.
Seite 4 dann endlich das bekannte und langweilige Mahnfingereditorial von Thuri. Bevor er weiter Noten und Ratschläge erteilt sollte er sich im Hause umschauen, da gibt es genügend zum thematisieren. Zum Beispiel der Brief der 78 Mitarbeiter*innen (Sternli ausnahmsweise zum Frauentag um der dauerempörten S*a*l*o*m*e und anderen Frauen eine Freude zu machen). Natürlich wird der Brief weder in der SoZ noch im TA von heute erwähnt. Wahrscheinlich haben es Pietro, Marco und Andreas verboten und die ChefredaktorenInnen, Thuri, Priska und Mario mit dem Rückgrat von Gummibärchen beugen sich der TA und SoZ bekannten internen Zensur. Prawda lässt grüssen.
Seite 6 dann der grösste Schwachsinn von Bund 1, der Artikel von Adrian Schmid, «Berset und Cassis leisten sich neue Autos». Berset bekommt nach 8 (ACHT) Jahren einen Ersatz für seinen Sharan, einen BMW 745 Le Hybrid. Auch Cassis bekommt sein Fett weg. Ein plumper und billiger Neid- und Bashingartikel, Informationswert null. Adrian sollte das schreiben lassen und im Blausee fischen gehen. Die Fische genauso ungenissbar wie sein Artikel.
Seite 10, wieder an der «Langstrasse». JournalistenInnen sollen Geld verdienen und werden an «Schweizer Fleisch verkuppelt und müssen auf einer ganzee Seite eine fragwürdige Fleischproduktion hochjubeln, Mindestfläche pro Huhn: 0,075 Quadratmeter.
Auffallend, die Bilder zu den Artikelnwerden immer grösser. Das Picksbild zu «Restaurantbesuche…» auf Seite 4, 2/3 Bild, 1/3 Text, Text geschrieben von Mischa Aebi und Denis von Burg. Auch ein Hinweis, sogar für einfache und kurze Artikel braucht es bei der SoZ 2 Männer. Verständlich dass da bei den Frauenlöhnen gespart werden muss!
Korrigenda: heute 1107 wurde ein Artikel zumBrief in TAonline aufgeschaltet. AutorIn unbekannt.Wahrscheinlich war der Druck durch andere Medien zu gross!
So ist es. Man öffnet am Zmorgentisch bei Brot und Kaffee die Sonntagszeitungen und nichts steht drinn was relevant oder interessant ist. Und so ist es inzwischen jeden Sonntag. Wegen Corona fallen auch noch die bezahlten Reiseberichtli mit schönen Föteli weg. Man kann nur noch durchblättern statt lesen. Erschreckend aber wahr.
«Putschversuch» durch die SVP erinnert an den «Sturm aufs Capitol» durch einen Schamanen. Wieso fällt einem bei solcher Denke immer der Helmut Schmidt ein? «Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen.»