Bakom rüffelt Keystone-SDA

Anlass ist falsche Zahl der Regionalbüros.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ist das Pendant zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Unterschied zu den Schweizern erhält die dpa aber keine Subventionen oder sonstige finanzielle Zuwendungen des Staates. Im Unterschied zur SDA arbeiten bei der dpa zehn Personen im Faktencheck-Team. Dort werden eigene Nachrichten nochmals überprüft und gegebenenfalls berichtigt. Das Faktencheck-Team existiert seit 1,5 Jahren.

Bei der SDA läuft das Faktenchecking erst an. Zuständig ist eine einzige Person, die mit Journalismus noch nicht in Berührung kam. Seit vier Monaten läuft auf der Seite Factchecking: erst mal gar nichts. Der Pressesprecher aber macht auf Yoga: «Sie können davon ausgehen, dass die von Ihnen erwähnte Rubrik auf der Webseite bald mit Inhalten gefüttert wird.»

Eigentlich ist das gar nicht nötig. Die neue «Verification Officer (w)» müsste zuerst einmal die Homepage von Keystone-SDA aufräumen. Bis vor wenigen Tagen stand auf der Seite, dass die Agentur 13 Regionalbüros besitze. Richtig ist: 12. Wie ZACKBUM in Erfahrung bringen konnte, hat das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) die Agentur darauf drängen müssen, den Fehler zu berichtigen. Eine Mediensprecherin:

Tatsache ist, dass die Keystone-SDA 12 Regionalbüros hat. Wie es mir auch die Keystone-SDA bestätigt hat, handelt es sich auf der Seite, die Sie erwähnen, um einen Fehler, der die Keystone-SDA korrigieren wird.

Damit wurde es auch langsam Zeit. Das letzte Regionalbüro (in Fribourg) wurde nämlich bereits im Jahr 2010 geschlossen. Keystone-SDA gab also über 10 Jahre lang eine falsche Zahl ihrer Regionalbüros an.

5 Kommentare
  1. Franco Zeller
    Franco Zeller sagte:

    Aus den bisherigen Kommentaren ist zu sehen, dass es offenbar nebensächlich scheint ob 12 oder 13. Sind die Ansprüche an korrekte Informationen bereits so tief gesunken? Von einer Nachrichtenagentur wird erwartet, dass sie korrekt informiert und nicht schludrig. Punkt.

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    • Rolf Karrer
      Rolf Karrer sagte:

      Leider sind die Ansprüche heutzutage wirklich gesunken Herr Zeller. Das «corrigendum» wird in meiner Wahrnehmung in in vielen Zeitungen (sehr) häufig angewendet. Leider ist dies so.
      Gebe ihnen natürlich vollkommen Recht, dass man auch von einer Nachrichtenagentur eine korrekte Informationswiedergabe erwartet. Bin in diesem Beispiel nachsichtig, weil es sich um eine (nicht angepasste) Information auf dem Portal selber handelte.

      Hätte Keystone-SDA diese Meldung schweizweit falsch weiterverbreitet, so wäre es aber eine ziemliche Fehlleistung gewesen.

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  2. Ray Sinniger
    Ray Sinniger sagte:

    Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) kann nun mal wirklich nicht mit der Keystone-SDA verglichen werden. Deutschland mit 10x mehr Einwohnern hat völlig reichhaltigere Möglichkeiten der Entfaltung als das kleine Pendant in der Schweiz. Die Gestehungskosten sind nun mal in der kleinen Schweiz bedeutend höher. Weiter sollte nicht vergessen werden, dass die Keystone-SDA ihre Dienstleistungen in drei Landessprachen anbieten muss.

    Auf etlichen homepages (nicht bloss im Medienbereich) gibt es kleinere Fehler, die leider nicht unmittelbar angepasst wurden. Ob jetzt 13 Regionalbüros hier sind – oder richtigerweise 12 – ist meiner Ansicht nach nicht von grosser Relevanz.

    Das BAKOM zu involvieren bezüglich dieser Lappalie finde ich stossend, Herr Frenkel.

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    • Rolf Karrer
      Rolf Karrer sagte:

      Bin mit ihnen einverstanden Herr Sinniger.
      Denke auch, dass Herr Frenkel seit geräumiger Zeit bei Keystone-SDA eine persönliche Crusade weiterverfolgt gegenüber dieser Nachrichtenagentur. Hat er gar traumatische Erlebnisse erlebt dort?

      Erinnere mich daran, dass er kürzlich bemängelte, dass Keystone-SDA keinen Recherchierjournalismus betreibe. Mag sein, dass die Deutsche dpa mit 83 Millionen Einwohnern auf dem Heimturf, mit Eigenleistungen brillieren kann. Einen gewaltigen Vorteil, der unserem Land nicht gegeben ist. Hier in der Schweiz müssen diese Brötchen halt kleiner gebacken werden, wie Herr Sinniger obenstehend plausibel erklärt.

      Übrigens: Selbst die «Rundschau» beim potenten SRF spannt bei aufwendigen Recherchen oftmals mit der Zeitung «Le Temps» und der Tamedia zusammen.

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    • Laura Pitini
      Laura Pitini sagte:

      Einverstanden: Man nennt dies «sich in Spitzfindigkeiten verlieren». Kann aber auch Haarspalterei genannt werden.

      Herr Frenkel sollte der Keystone-SDA keinen Strick aus dieser nicht unmittelbar wichtigen Sache drehen.

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