Schweizer Journalist: Sieber geht

Ein weiteres Opfer der Corona-Krise. Das Bedauern hält sich in Grenzen.

«2020 haben wir auf einen Schlag einen Drittel unseres Anzeigenumsatzes verloren.» So begründet der Herausgeber die Notwendigkeit, dass sich der «Schweizer Journalist» neu aufstellen müsse.

Das bedeutet, dass eine Zusammenarbeit der drei Redaktionen der deutschen, österreichischen und Schweizer Ausgabe nun institutionalisiert wird. 48 Seiten seien nun «ein gemeinsamer Kern», dazu kämen jeweils 36 Seiten «nationale Themen». Damit bleibe man bei alle zwei Monate mit der Werkstatt zusammen bei «mindestens 100 Seiten Brancheninformationen für Journalistinnen und Journalisten».

Dann wird es etwas fantasievoll in der Pressemitteilung. Chefredaktor David Sieber habe in seiner Amtszeit «die Auflage deutlich gesteigert und neue Leserschichten erschlossen». Sagen wir mal so: bei dieser Auflagenhöhe ist auch schon ein Neuabonnent spürbar.

Dass Sieber gleichzeitig den «Schweizer Journalist» als kritische Stimme der Medienbeobachtung hat verstummen lassen, stattdessen den Ruf der jährlichen Preisverleihung des Journalisten des Jahres herunterwirtschaftete und statt nach Verdienst nach Geschlecht ausgezeichnet wurde, was soll’s. Nach knapp zwei Jahren «beendet er deshalb sein Mandat».

Weshalb genau? Wegen zu grossem Erfolg? Wie freiwillig dieser Abgang erfolgte, darauf gibt die Schlussbemerkung Aufschluss. Der SJ werde auch in Zukunft eine «eigene Redaktionsleitung haben. Über die Besetzung wird in den nächsten Wochen entschieden.»

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