Verlegerverband zensuriert Zackbum
Es ging um Glückswünsche.
Worüber hat der Präsident des Verlegerverbands, Pietro Supino, eigentlich über die Festtage nachgedacht? Über den arabischen Frühling. Supino kam zu folgendem Schluss: «Die sozialen Medien sind zu einer Gefahr für demokratische Gesellschaften geworden.» Das ist so falsch wie dumm.
Soziale Medien bilden keine Gefahr, ebenso wie die traditionellen Medien. Es geht um den richtigen Umgang mit ihnen. Ein Beispiel ist die jüngste Dreikönigstagung des Verlegerverbands. Dank Corona konnten die Mitglieder eine Stange Geld sparen. In früheren Jahren zahlten sie für die Teilnahme 390 Franken. Dieses Jahr war die Teilnahme gratis, da die Veranstaltung nur digital übertragen wurde.
Nur mittels Chat konnten sich die Teilnehmer aktiv beteiligen. Die meisten übermittelten Neujahrsgrüsse. Um unsere guten Manieren zu beweisen, hauten wir auch in die Tasten: «Zackbum begrüsst die Anwesenden und wünscht ihnen ein gutes 2021».
Es ist anzunehmen, dass solche Glückswünsche auch während des arabischen Frühlings nicht zensuriert worden wären. Die Verantwortlichen des Schweizer Verlegerverbands löschten den Kommentar nach ein paar Minuten.
(Erklärung: Nur bei eingeloggten Teilnehmer blieb der Kommentar erhalten, wer sich neu einloggte, konnte ihn nicht mehr lesen.)
Marianne Läderach, Leiterin Medieninstitut des Verlegerverbands, schrieb auf Anfrage: «Wir möchten in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass wir während der gesamten Veranstaltung nicht manuell in den Chat eingegriffen haben.» Schuld daran sei vermutlich Google. Gewiss, gewiss.
Nein, soziale Medien bilden per se keine Gefahr für unsere Gesellschaft. Google wahrscheinlich auch nicht. Um vermeintliche Gegner loszuwerden, genügt ein anonymer Mitarbeiter.
Hier liegt zackbum.ch für einmal falsch.
Man sieht im obigen Screenshot klar, dass «Top Chat» ausgewählt war bei den Kommentaren. Da sortiert Google automatisch einen Teil der Kommentare wieder aus: «werden potenzielle Spamnachrichten und andere Beiträge gefiltert, »
Mit «Live Chat» würde man immer alles sehen:
https://support.google.com/youtube/answer/2524549?hl=de
Artikel:
Marianne Läderach, Leiterin Medieninstitut des Verlegerverbands, schrieb auf Anfrage: «Wir möchten in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass wir während der gesamten Veranstaltung nicht manuell in den Chat eingegriffen haben.» Schuld daran sei vermutlich Google. Gewiss, gewiss.
Warum erinnert die Aussage von Läderach an Trump? Nicht hinstehen für eigene Handlungen und Verantwortung abschieben. Ist doch ein normales Vorgehen bei den im VSM gebündelten Mainstreammedien!
Supino hat schon recht wenn er auf die «gefährlichen» Social Medias hinweist. Es genügt aber wenn er dies im eigenen Haus tut und den Brupbachers und dauertwitternden Frauen, Gesellschaftsgrüppli um Frau Amstutz, den korrekten Umgang mit den SM vermittelt.