Hackebraten nach Grossmuttis Rezept
Oder wie ein Kolumnist versauert.
Wie haut eine Kolumne richtig gut hin? Entweder sie hat ordentlich Rumms wie bei Mike Tyson oder sie ist eine Mischung zwischen Schlagen und Tanzen wie bei Muhammed Ali: Hier ein Schlag, da eine Finte und am Ende der entscheidende Uppercut.
Davon hat Axel Hacke noch nie etwas gehört. Der «Süddeutschen»-Kolumnist schreibt so wie Axel Schulz früher geboxt hat: Wenig Schlagkraft, wenig Tänzeln. Und immer etwas unbeholfen im Ring herumstehen.
Seit über vier Jahren schreibt Hacke vornehmlich über ein Thema: Donald Trump. Der Mann beschäftigt ihn so über alle Masse, dass sogar die Redaktion einmal besorgt nachfragen musste: Über 30 Kolumnen hatte Hacke nämlich Trump gewidmet. Und da war das Jahr noch lange nicht fertig. Hacke ist auf diese Ideenvielfalt sogar noch stolz. In der letzten Ausgabe (31.12.2020) sinniert er nun darüber, was passiert wäre, hätte Trump die Wahl gewonnen:
Sicher wäre die amerikanische Demokratie in höchster Gefahr – und diese Gefahr ist ja noch nicht vorbei. Aber er würde im Erfolg komplett durchdrehen und versuchen, wie ein südamerikanischer Diktator die Herrschaft seines Clans zu installieren.
Trump mit einem Diktator zu vergleichen? Bei Hacke gilt das noch als Kompliment. Die Leserschaft wird es ihm nicht verübeln. Über Trump herzuziehen, ist selten lustig, aber eine sichere Bank.
Der bald 65-Jährige muss sich nun überlegen, womit er die Leserschaft noch ein letztes Jahr langweilen kann. Hämorrhoiden werden es hoffentlich nicht sein. Vielleicht mit weiteren 30 Was-wäre-wenn-Kolumnen?
Trotteljournalismus für Trottel (in Sachen Trump) hat uns jetzt vier Jahre lang begleitet. Fragt sich, wer der Obertrottel ist, oder deren Anführer. Einen haben Sie ausgemacht, spannend wäre eine Hitlist, Herr Frenkel. Ich würde herzhaft lachen.