Wir gratulieren bajour

ZACKBUM.ch sei immer so negativ. Stimmt gar nicht. Wir anerkennen Leistungen.

Der würdige Nachfolger der «TagesWoche» hat vor Kurzem launig angemerkt: «Ok, Leute, wir haben 2100 Member in den Businessplan geschrieben.» Das war, als «bajour» behauptete, 1850 zahlende Leser zu haben. Also fehlten doch glatt 250, um im Businessplan zu bleiben.

Wenn nicht, wäre es auch völlig egal gewesen, aber: Nun sind es 2385 Member! Sieg, Planübererfüllung wie weiland in der DDR. 535 neue Zahler in nur 12 Tagen. Wunderbar.

Nur, wie weiland in der DDR, man stutzt doch ein wenig. Bei dieser Schwemme von neuen Zahlungswilligen müsste «bajour» aufs Jahr umgerechnet bereits 16’273 Members oder so haben. Und nicht bloss 2385. Aber der Weltökonom Vontobel, der inzwischen die paar Leser beschallt, kann das sicher allgemeinverständlich erklären.

Sieben Tage die Woche verschwinden 3000 Franken bei bajour

Wie wir bereits ausgerechnet haben, lässt «bajour» jeden schönen Tag, der Basel geschenkt wird, rund 3000 Franken durch die Kehle gurgeln. Denn das Organ bekommt drei Jahre lang immer wieder eine Million. Geschenkt.

Wir wollten wissen, welches überragende Angebot denn so viele Leser dazu gebracht hat, in der Vorweihnachtszeit ein mildes Werk zu tun und Member zu werden. Als aktuellsten Beitrag haben wir «Zehnders Wochenkommentar». Zum alle brennend interessierenden Thema: «Was die Medien in der Coronakrise gut gemacht haben». Also alle Journalisten, sonst interessiert das nicht gross.

Vor allem auch, wenn Zehnder nur wirklich abgehangene Highlights abstaubt; dass es bessere private Datenseiten gibt als beim BAG, dass der BR doch tatsächlich seine Pressekonferenzen auf YouTube stelle. Und dass der Newsletter wieder erstarkt sei. Irgendwas war da noch, aber ich gestehe, dass ich hier weggeschnarcht bin.

Brandaktuelles unter «Aktuell»?

Aber sicherlich wecken mich die brandaktuellen und hart recherchierten weiteren Artikel wieder auf. Öhm. Unter «Aktuell» gähnen mich zuoberst vier Artikel an, die alle «vor drei Tagen aktualisiert» wurden. Die drei nächsten gar am 17. 12 oder am 15. 12. Das wäre es dann schon mit der Aktualität, wobei «aktualisiert» ja bedeutet, dass die Werke wohl schon viel früher entstanden.

Aktuell ist nicht aktualisiert. Ausser bei bajour.

Wozu sich bekanntlich der Geschäftsleiter und Chefredaktor und begabter Millionenverröster Hansi Voigt uns gegenüber nicht äussern möchte. Wir seien ein «parajournalistisches PR-Produkt mit intransparenter Finanzierung», grölt er auf ein paar höflich gestellte Fragen zurück.

Parajournalistisch mag sein, wenn das für ihn bedeutet, dass jeden Tag frische Artikel erscheinen, keine «aktualisierten». PR-Produkt mit intransparenter Finanzierung? Schön wär’s, wir bitten Voigt ganz herzlich, unsere PR-Produkte und Financiers transparent zu machen. Bitte, bitte.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht

Nun ist es doch leider nicht eine unbefleckte Gratulation geworden. Verflixt. Aber Voigt hinterlässt ja nicht nur Millionenlöcher, sondern gerne auch verbrannte Erde, wenn er mal wieder rausgehauen wurde, weil er sich überschätzte. Also versucht er fast immer, sich unsterblich beliebt zu machen. Indem er nicht nur Auskünfte intransparent verweigert. Sondern auch noch zurückkeift.

Nun ja, die gute Nachricht ist: Wenn diese drei Millionen verröstet sind, dann folgt «bajour» der «TagesWoche». Mit dem Unterschied, dass das noch weniger bemerken werden. Schade ums Geld. Ach, und so im Rahmen der Transparenz: könnten wir mal die Zahlungseingänge von 2385 Member sehen? Anonymisiert, kein Problem. Oder wenn das zu schwierig ist, der 535, die in den letzten Tagen eingezahlt haben? Nochmal, bitte, bitte. Als Weihnachtsgeschenk für uns.

3 Kommentare
  1. Ruthli vom Rütli
    Ruthli vom Rütli sagte:

    Der Rechercheverbund aus NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung inkl. Anhängseli Tages-Anzeiger hat immer noch nicht herausgefunden, wer Zackbum finanziert. Ein Totalversagen! Nachsitzen über die Festtage! Von Hansis Bajour ist eh nichts zu erwarten – ein hoffnungsloser Fall.

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  2. Rolf Karrer
    Rolf Karrer sagte:

    Kenne bloss das Wort «paramilitärisch». Das Wort «parajournalistisch» ist mir allerdings völlig neu.

    Wenn ich da richtig gelesen habe, wird Zackbum (noch) in Fronarbeit gemacht. Der Hansi Voigt sollte seine höhnischen Bemerkungen zügeln, weil seine Publikation auf Gedeih und Verderben vom Gnadenbrot seiner Sponsoren abhängt.

    Eigentlich ist das Wort parajournalistisch ziemlich neckisch. Zackbum müsste diese Wortkreation urheberrechtlich schützen lassen.

    Zackbum, die tägliche Dosis unerschrockenen Parajournalismus™. Danke Hansi.

    Antworten
  3. Vergissmeinnicht
    Vergissmeinnicht sagte:

    Zitat: Nun ja, die gute Nachricht ist: Wenn diese drei Millionen verröstet sind, dann folgt «bajour» der «TagesWoche». Mit dem Unterschied, dass das noch weniger bemerken werden. Schade ums Geld. Ach, und so im Rahmen der Transparenz: könnten wir mal die Zahlungseingänge von 2385 Member sehen? Anonymisiert, kein Problem. Oder wenn das zu schwierig ist, der 535, die in den letzten Tagen eingezahlt haben? Nochmal, bitte, bitte. Als Weihnachtsgeschenk für uns.

    Wie stets, sachlich und versiert auf den Punkt gebracht. Weiter so!

    Klein Zack rief neckisch,
    yeah Baby schön gsi,
    nimm mich!

    Schicke mich nun aber
    zackig,
    an die innovativen Herren,
    von Bum zu knackig.

    Lege mir präventivmässig
    drei Kaffeebohnen,
    in den geschlossenen Schlund.

    Vermöge das Selbermachen,
    auch zukünftig bleiben,
    die einzige Sorge,
    der versierten Jungs.

    Ich schleppe garantiert keinen
    Virus an,
    damminomol luegsch:
    Ich habe ja seit Ewigkeit eine
    auferlegte Maske an!

    Halte stets brav und geduldig
    meine Fresse,
    na Jungs, ich hoffe doch sehr,
    ihr habt Interesse?

    Spreitenbach 19.12.2020

    http://www.vergiss-meinnicht.org

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