Zürcher Oberländer: Chefredaktor Brändli muss gehen

Und mit ihm drei CvDs

Der Chefredaktor des «Zürcher Oberländers», Christian Brändli, verlässt in knapp drei Wochen die Tageszeitung. Gemäss Geschäftsleitung soll der Abgang im gegenseitigen Einvernehmen beschlossen worden sein. Grund für den Wechsel seien unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige digitale Ausrichtung und deren Organisation, so Daniel Sigel, Geschäftsleiter der Zürcher Oberland Medien AG.

Wie «gegenseitig» der Abgang erfolgte, ist allerdings Spekulation. In einer E-Mail an die Redaktion schrieb Brändli, dass er «gezwungenermassen auf den 18. Dezember» gehen müsse.

Brändli gilt beim «Zürcher Oberländer» als Dinosaurier. Vor 32 Jahren trat er in die Redaktion ein und stieg später zum Blattmacher auf. Seit 2015 ist er Chefredaktor. Die genauen Hintergründe des Rücktritts sind unklar. Der frühere stellvertretende Chefredaktor, Benjamin Rothschild, äusserte in einem Tweet den Verdacht, dass die Verlagsleitung mit diesem Zug auf «algorithmusgestützte Inhaltsproduktionsmethoden» setze. «Ob diese Stossrichtung dem Qualitätsbewusstsein der Redaktion und den Bedürfnissen der treuen Stammleserschaft entspricht, erachte ich als sehr zweifelhaft.» Christian Brändli, sei offenbar «quasi über Nacht abgesägt» worden, so Rothschild.

Die publizistische Leitung übernehmen nun bis Sommer der CvD Malte Aeberli und Florian Bolli, Leiter der Sportredaktion.

Nebst des Abgangs des Chefredaktors wurden drei CvDs die Kündigung auf Ende Jahr ausgesprochen. Ausserdem sollen Redaktoren, die aus freien Stücken die Kündigung eingereicht haben, nicht ersetzt werden.

2 Kommentare
    • Peter B.
      Peter B. sagte:

      Oder gar bei CH Media? Wanners Chefeinkäufer Wüstmann holt ja alles zu sich, was nicht bei drei Nein gesagt hat. Hat TX ein Vorkaufsrecht auf den Oberländer?

      Antworten

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