10 Fehler bei «10vor10»

Langsam wird es peinlich

«Wir entschuldigen uns»,  «Wir entschuldigen uns», «Wir entschuldigen uns». In den letzten 12 Monaten musste sich die Sendung «10vor10» gleich zehnmal entschuldigen. Jüngstes Beispiel ist die Sendung vom 19.11. In der Sendung wurde behauptet, dass «mit und ohne Corona» pro Tag 1878 Menschen sterben. Das wären pro Jahr über 650‘000 tote Schweizerinnen und Schweizer. Wenn das Virus nicht gestoppt wird, wäre die Schweiz 2035 menschenleer. Wolf und Bär könnten wieder angesiedelt werden. Und die Begrenzungsinitiative hätte Erfolg gehabt.

Am nächsten Tag entschuldigte sich die Redaktion für ihren Lapsus. 1878 beziehe sich auf die Zahl der wöchentlichen Todeszahlen. Vom Eingeständnis erfuhren die Zuschauer natürlich nichts, der Fehler wurde auf der ziemlich unbekannten SRF-Seite «Korrekturen» bekanntgegeben.

Das fügt sich ins Bild dieser Truppe. Kein anderes SRF-Gefäss produziert nämlich so viele Fehler wie «10vor10», zumindest wenn man die Fehler von der «Tageschau am Mittag» von der «Tagesschau am Abend» separiert.

Hilfe, Zahlen!

Es zeigt sich, dass die Redaktorinnen und Redaktoren schnell überfordert werden, wenn es um Zahlen und Relationen geht. Ebola-Zahlen werden zum Beispiel falsch abgeschrieben, Forschern wird nicht richtig zugehört und Studien ungenau zitiert.

Die Sendung schwächelt. Primeurs liefert sie keine mehr. Vertiefte Recherche-Stücke sind selten geworden. «10vor10» läuft den anderen Medien nur noch hinterher und versucht sich mit Erklärstücken à la Schulfernsehen.

Wieder ein Beispiel: Am 20. November stellte Bigna Silberschmidt nachhaltige Kreditkarten aus Holz vor. Die Moderatorin machte auf Teletubbies: «Kreditkarten durch ein Holz ersetzen – geht das?» Und mit grossen Augen sagte sie dann: «Das ist eine Neuheit und eine Schweizer Idee.» Ist es leider nicht. Die Idee ist schon mehr als zehn Jahre alt. Und während die Schweizer noch mit Prototypen hantieren, stellt das deutsche Unternehmen treecard.org gemeinsam mit Mastercard diese Weltrettungsmassnahme bereits her.

3 Kommentare
  1. Andi
    Andi sagte:

    Das Problem von SRF ist nicht 10vor10. Dieses Gefäss ist seit Jahren seicht und ungenügend, die vielen Fehler gehören systemisch dazu.

    Ein grosser Ärger ist vielmehr die Wandlung von Deville. Seine Latenight-Show wurde von wirklich gut gemachter, weil nach rechts und links hart austeilender, Satire zu einer rein linken Propaganda-Plattform für die KVI/UVI.

    Schweizer Konzerne und Unternehmen werden aufs Primitivste blöd hingestellt, angeschwärzt, die Initiative als das Manna der Neuzeit gelobt. Unausgewogen, billig. Von den Initiativbefürwortern sicher argumentativ aufmunitioniert. Es würde nicht wundern, wenn zu Deville auch Geld geflossen wäre, so, wie er sich während den letzten Sendungen für die Initative bzw. gegen die bösen Unternehmen ins Zeug legte.

    All› dies ist für SRF, Frau Wappler und Chefredaktor Brenn wie immer kein Problem. Im Leutschenbach versteckt man sich noch so gerne traditionell hinter dem dünnen ‹Satire darf und muss›-Blabla. Deville und SRF sollen dies alles dürfen, aber solchen Mist sollte man nicht zwangsfinanzieren müssen.

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  2. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Hmmmm???
    1878 Todesfälle Tag= 685’470 Todesfälle Jahr.
    1878 Todesfälle Woche=97656 Todesfälle Jahr.
    Auch mit der Zahl klemmt da etwas.
    Gemäss BfS waren es in den letzten 5 Jahren im Schnitt rund 1400 die Woche.
    Laut BAG sind 1878 Woche die Spitzenwerte der 1. und aktuell 2. Welle.
    In der Zwischenzeit lagen die Werte laut BfS teilweise deutlich unter 1400 die Woche.
    Scheint es wird langsam peinlich offenbar wissen inzwischen
    auch die Behörden nicht mehr wie hoch die Todesfallzahlen sind.
    Eine Auflistung an Corona, mit Corona, ohne Corona existiert auch nicht.
    Jetzt fehlt nur noch das die Medien Bilder von mit Baggern ausgehobenen
    Massengräbern zusammenbasteln.
    Na ja wir sind ja im ,,Krieg» gegen Corona, Massengräber wie nach
    einer offenen Infanterie-Feldschlacht? Tatsächlich?

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  3. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Nicht so negativ. Am 9. November 2020 wurde in der Tagesschau umfassend und ohne Fehler über das vegetarische Kochbuch von Tanja Grandits, «Köchin des Jahres» berichtet das die Frau während Corona geschrieben hat. Eigentlich wäre der Literaturclub für Bücher da, aber das war für Frau Heidenreich, Langzeitbucherklärerin auf SRF, zu profan und nach 2200 ist keine gute Zeit für Werbung. Frau Grandiits dürfte sich über die Gratiswerbung mit einem feinen, vegetarischen Essen bedankt haben!

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