Findet Dorer!

Dorer sucht nach der perfekten Empörungswelle, ist Beni Frenkel überzeugt.

Seit ein paar Wochen benötigt Ladina Heimgartner zwei Visitenkarten. Denn auf einer hat ihr offizieller Titel keinen Platz. Heimgartner ist: «Head Global Media & CEO Blick Group – Member of the Ringier Group Executive Board bei Ringier AG.»Im Frühling erst trat sie die Stelle als «Head of Corporate Center der Ringier Gruppe» an. Die Stelle wurde extra für sie geschaffen.

Die Leistungsbilanz der früheren RTR-Direktorin können andere besser einordnen. Und dass ein Unternehmen einer Externen innerhalb eines Jahres eine neue und massgeschneiderte Stelle vorlegt und sie ein paar Monate später weiterbefördert, ist nicht ideal, aber auch nicht weiter schlimm.

Mitarbeiter dieses Hauses sollten aber etwas vorsichtiger sein, wenn sie ein Land mit 330 Millionen Einwohner dafür kritisieren, dass sie es nicht schaffen, ihren Präsidenten in einem Tag zu wählen. Die HR-Stelle von Ringier hätte das wohl auch nicht geschafft – siehe Heimgartner.

Dorer nimmt mutig Stellung ein

Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe, will es trotzdem nicht fassen. Wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben muss der erfolgreiche junge Mann erkennen, dass die Welt nicht so dreht, wie er will. Empört schreibt er: «Die mächtigste Nation der Erde ist offenbar nicht in der Lage, ihre Regierung rasch, reibungslos und zuverlässig zu wählen.»

Dorer läuft seit zwei Tagen mit offenem Mund durch die Redaktionsräume: «Die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger der USA will Donald Trump weitere vier Jahre als Präsidenten!»

Das Verhältnis zwischen den beiden Mächtigen, also Dorer und Trump, gilt unter Experten eigentlich als entspannt und auf Augenhöhe. Bei einem Treffen vor drei Jahren unterschrieb Trump sogar eine Blick-Ausgabe. Sie befindet sich heute wahrscheinlich in einem Schrein oder unter dem Bett von Dorer.

Der erfolgreiche Absolvent eines Grundstudiums (Wirtschaft) warnt nun aber eindringlich seine zahlreichen Leser: «Die Hälfte der US-Bürger will von jemandem regiert werden, der die Nation anlügt, der sie nicht eint, sondern spaltet, der sie zu Hass und Verachtung aufstachelt, wo er nur kann!»

Leider kommt der Appell zu spät und auf Deutsch.

René Zeyer und Beni Frenkel haben sich zeitgleich mit Trump und Dorer auseinander gesetzt. Zackbum hat entschieden, beide Texte zu publizieren. Zu wichtig ist das Thema.

 

2 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Dorer schreibt über Amerika hat das Land und die Bevölkerung nicht verstanden. Wären auf dem Wahlzettel Trump, Biden, Jobs gestanden hätten viele bei Jobs das Kreuz gemacht weil sie Jobs wollen. Trump hat Jobs geschaffen, allerdings die meisten im Tieflohnbereich. Trump hat von Obama profitiert der nach der Finanzkrise ein grosses Ankurbelungsprogramm aufgelegt hat mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,2%. Aber für Dorer alles zu schwierig, auch das Zählprozedere!

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  2. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Ach so unterschiedlich sind die doch gar nicht. der Trump und der Dorer.
    Beide pflegen jeden Tag das gleiche auf unterschiedlichen
    Kanälen, jeden Tag halbgares in die Welt hinausposaunen.
    Einen entscheidenden Unterschied gibt es trotzdem.
    Der Trump war es zumindest in den letzten 4 Jahren, der„mächtigste” Mann der Welt.
    Tja und der Dorer DER währe es so gerne, der mächtigste und würde als Sahnehäubchen
    am liebsten auch noch den Pabst mit seiner „Unfehlbarkeit” überflügeln.

    Antworten

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