Anna Wanna Supergirl
Ein Kommentar ist schwieriger als gedacht.
Anna Wanner ist 35 Jahre alt und Co-Leiterin des Inlandressorts bei CH Media und AZ-Verwaltungsrätin. Und sie ist Tochter von Peter Wanner, Sohn des Otto Wanner junior, Sohn des Otto Wanner senior. Anna ist also Wanna.
Am Donnerstag schrieb Anna Wanner einen Kommentar auf der Front rechts. Früher war dieser Platz für alte, missmutige Männer reserviert, die der geneigten Leserschaft den Takt vorgaben. Der Pfarrer predigte von der Kanzel, der Chefredaktor von der Schreibmaschine.
Ein Kommentar, für die jüngeren Leserinnen und Leser, war früher eine Ansage. In ungewissen Zeiten wie diesen wäre das eine gute Gelegenheit, die Verwirrten, die Ängstlichen und die Jammernden zu beruhigen. Das tut man am besten mit dem Punkt (.) oder Ausrufezeichen (!).
Von Fragezeichen (?) wird in Kommentaren abgeraten. Man will ja etwas sagen, nicht fragen. Anna Wanner hat sich am Donnerstag an einen Kommentar zur bundesrätlichen Corona-Strategie gewagt. Gutes Thema. Entweder lobt man den Bundesrat, weil er die Wirtschaft schützen will, oder man geisselt ihn, weil er die Gesundheitsproblematik unterschätzt.
Für etwas muss man sich entscheiden, auch wenn man die Urenkelin von Otto Wanner senior ist. Bei Anna Wanner weiss man nicht, was sie uns eigentlich sagen möchte:
«Das Vorgehen (des Bundesrats) birgt das Risiko, dass sich die Situation weiter verschärft. (…) Richtig ist das Vorgehen aber auch, weil noch unklar ist, (…) Sollten wir noch Freunde und Famille treffen? Und können wir ohne Bedenken auswärts essen? Die Freiheit ist längst eingeschränkt. Halten wir das weiterhin aus? Oder müssen doch strengere Regeln her?»
Was soll der Quatsch? Bin ich schön? Bin ich satt? Bin ich hungrig? Bin ich ratlos? Bin ich am falschen Platz?
Das erwähnte unsichere Lavieren hat im ehemaligen Untertanenland Aargau eine lange Geschichte. Diese Unschlüssigkeit, diese Ratlosigkeit und diese Verlegenheit gehört wohl bis heute auch zur DNA dieses Kantons.
Das mit Untertanen ist so nicht ganz richtig.
Nach heutigem Terminus waren das Protektorate ( Auch als Schirmherrschaft einstufbar.) ein deutlicher Unterschied zum Untertanen—Status.
Übrigens die Eidgenossenschaft hat den Aargau nicht erobert.
Es war der Wunsch des damaligen Deutschen Keisers an die Eidgenossenschaft, den Aargau als Protektorat zu übernehmen.
( Die Quelle findet sich auf der Habsburg im hintersten Kellergewölbe. )
Die sog. Untertanen der alten Eidgenossenschaft waren weitestgehend autonom.
Frei von den pflichten aber auch Rechten der Bundesgenossen Tagsatzung und somit
somit auch zwingenden Wehrverpflichtungen.
So nebenbei die Aargauer waren den Klöstern Zehnten (Steuerpflichtig.)
und nur sehr bedingt den Tagsatzungskantonen. Baden war sehr lange auch
fixer Tagsatzungsort. (Bekanntlich auch wegen der ,,Erholung» ausserhalb
der oft langwirig zähen Sitzungen.)
Nach aussen galten die „Untertanengebiete“ als Eidgenössisches Hoheitsgebiet.
Das beinhaltete zb. auch die hohe, jedoch nicht die niedrige Gerichtsbarkeit.
Im Wesentlichen galt dies für alle sog. Untertanenterritorien, mit praktisch gleicher
Gemeindeautonomie wie auf dem gesamten Eidgenössischen Hoheitsgebiet.
Na ja, ist halt etwas kompliziert die Geschichte der Schweiz.
Bemerkenswert ALLE die länger innerhalb des Eidgenössischen Hoheitsgebietes lebten, die Bundesgenossen die ,,Untertanen» und Zugewandten sind auch geblieben. Letztere hatten auch wiederum einen etwas abweichenden Status.
Sehr gute auf den Punkt gebrachte Kritik.
So direkt härtere Massnahmen fordern könnte Wiederspruch auslösen.
Mit so schwammig fragender Formulierung kann man das umschiffen.
Doch genau das ist das Ziel schärfere Massnahmen.
Zuerst sanft einsteigen, dann die Schraube von Beitrag zu Beitrag weiter anziehen.
So ab 3-5 Artikel wird dann Klartext aufgesetzt, härtere Massnahmen werden als Muss verkauft.
Dazu finden sich allemal Experten, die das gewünschte unterstützen.
Gegenmeinung unerwünscht, denn das würde die grauen Zellen überlasten.
Ein weiteres beliebtes Muster. Die 1 zu 10 Masche.
Ein bis zweimal kommt die unerwünschte Meinung zu Wort zehnmal die gewünschte.
Damit wird der Vorwurf der Einseitigkeit elegant ausgehebelt.
Manipulation vom feinsten.
Dagegen waren Manipulierungsorgien div. Entgleisungsentwicklungen im Verlauf des 20.Jahrhundert, regelrecht plump und grobschlächtig.
Journalismus war einmal eine Berufung, heute wird der Journalist massgeschneidert gedrillt.
Der Ringier-Konzern mit seiner sog. Journalistenschule hat es erfunden.
Das Ergebnis ist unübersehbar eine faktische gleichschschaltung des Medienangebotes.
Zum Glück gibt es innzwischen das von den Etablierten Medien verteufelte Netz, die „versteckte» Forderung nach Netzzensur, ist leicht herauslesbar.
Bedenklich doch eine Aufklärung 2.0 ,wiederbelebung von Grundwerten des Liberalen Weltbildes, wird je länger je notwendiger.