Ex-Press II

Geblubber aus dem Mediensumpf

Frank A. Meyer; von 0 auf 100 und zurück.

Recherche für Arme I

Noch einen Tag, nachdem CNN Money angekündigt hatte, dass der Stecker gezogen wird, werweissten immer noch diverse Redaktionen, wann denn genau der Sendebetrieb eingestellt werde. Schliesslich hatte der gescheiterte CEO Christophe Rasch angekündigt, dass längstens bis Ende August gesendet werde.

Dabei hätte ein Blick auf die Webseite von cnnmoney.ch genügt, um feststellen zu können, dass der Live-Feed abgeschaltet ist. Übrigens schon seit Montagnachmittag, schon kurz vor der Medienmitteilung, die das Ende verkündete.

Recherche für Arme II

Die wirklich saftige Story hinter dem Untergang von CNN Money Switzerland wäre das Aktionariat. Für die heutigen Kindersoldaten in ihren Verrichtungsboxen, die Journalistli spielen: Wer sind eigentlich die Financiers und Besitzer von CNN Money? Vom Schreibtisch aus ist ein Blick ins Handelsregister möglich, aber das muss einem ja auch mal gesagt werden.

Kolumne für Arme I

Patrizia Laeri ist ihren Job als Chefredaktorin von CNN Money Switzerland los. Der Sender ist pleite. Aber sie hat noch eine Kolumne im «Blick». «Wie ich zur Konkursverwalterin wurde», plaudert sie hier aus dem Nähkästchen.

Echt jetzt? Sie beschreibt, wie die Spannung immer mehr anstieg, wie alle tapfer alles gaben, in der Hoffnung, dass die ausbleibenden Lohnzahlungen nicht der Vorbote des Endes seien. Obwohl schon die ersten Mitarbeiter in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten gerieten.

Sie habe da Mut gemacht, «ich kann die Menschen mit meiner Energie anstecken, zu Höchstleistungen animieren», lobt sich Laeri.

Aber wieso soll sie nun Konkursverwalterin sein? Hat sie sich zur Konkursrichterin ausbilden lassen? Und wieso hat sie im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht als Chefredaktorin nicht vom Versager Christophe Rasch ultimativ verlangt, wenigstens die Löhne auszuzahlen, sich wenigstens vom überflüssigen Zweitstudio in Gland zu trennen?

Nein, eine Wirtschaftsjournalistin sollte sich nicht so aus der Verantwortung stehlen.

Kommentar für Arme

Aus dem sicheren Danzig lässt es sich trefflich gegen den weissrussischen Autokraten Alexander Lukaschenko wettern. Der «Diktator» sei «geschwächt», man dürfe ihn aber ja nicht unterschätzen. Denn «sein Zynismus kennt keine Grenzen», weiss CH Media, und verbreitet diese Meinung in ihren zwei Dutzend Kopfblättern.

Interessant wäre aber die Reaktion der Polen darauf, dass der Kommentator nicht den offiziellen polnischen Namen der Stadt verwendet: Gdansk. Natürlich muss man nicht Lisboa zu Lissabon sagen oder La Habana zu Havanna. Aber in der schmerzlichen Geschichte von Polen und Deutschland wird der deutsche Name der Stadt gerne von den sogenannten Vertriebenen benützt, die bis heute nicht verwinden können, dass deutschstämmige Polen als Vergeltung für die unvorstellbaren Verbrechen der Nazis in diesem Land nach dem Zweiten Weltkrieg hinausgeworfen wurden.

Auch in der Berichterstattung über Osteuropa kann Wissen eigentlich nur stören.

Kolumne für Arme II

Im Hoforgan des intellektuell-philosophischen Gründelns und gepflegten Nachdenkens, also im «SonntagsBlick», arbeitet sich Frank A. Meyer schon seit Jahren an seinem Lieblingsfeind ab. Obwohl oder gerade weil der ihn noch nie zur Kenntnis genommen hat. Die Forderung von Christoph Blocher, ihm nun doch die Bundesratsrente auszuzahlen, lässt Meyer zu seiner Höchstform auflaufen: Zuerst «protzig präsentierte Bescheidenheit», dann aber «die Gier nach Staatsgeld». Blocher sei in seiner «harmlosen Erscheinungsform das Kind, das immer recht hat», weniger harmlos der «zynische Rechthaber, dem das eigene Wort nicht gilt».

«Unreifer Charakter», «täglich Kindergeburtstag, täglich Rabatz», am «liebsten» sei ihm das «friedlichste Land der Welt gespalten in Freund und Feind».

Kann man so sehen, auch wenn sich dieses Gestämpfel auch ein wenig kindisch anhört. Aber nun kommt ein bösartiger Untergriff. Denn so wie Blocher habe auch «Carl Schmitt, totalitärer Staatsdenker der Dreissigerjahre, Politik definiert».

Gerne bezeichnet Meyer Blocher auch als «Führer», Parteiführer, wohlgemerkt. Wenn sich die SVP auf die Suche nach einem neuen Parteipräsidenten macht, kommentiert Meyer: «Nun benötigt der Führer dringend einen neuen Unterführer.»

Der Staatsrechtler Schmitt hatte sich unentschuldbar dem deutschen Nationalsozialismus angedient. Aber 1968 sympathisierte er mit der deutschen Studentenbewegung, was auch durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte. Solche Differenzierungen sind Meyer fremd, wenn er seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht. Im Sandkasten des Denkens möchte er gerne dräckeln, mit Braunem um sich werfen.

1 Antwort
  1. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Die am Anfang aufgeschalteten Bilder bringen es visuell treffend zum Ausdruck.
    König Frank. A Meyer auf dem Thron.
    Edelchaot, Oberlehrer‚ Demagoge.
    Wenn es ins Chaoten-Hirn passt, macht der sogar offen und unverblümt auch auf fragwürdige Kriegshetze.
    Der taugt nicht einmal als Schatten für einen nicht mehr unter den Lebenden, zum Beispiel einen Peter Scholl-Latour und noch viele mehr.

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